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Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
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drei Männchen und ein Weibchen. In Jerusalem gelang es, binnen eines Jahres daraus 150   Goldhamster zu züchten. Bald schon wurden sie nach England und in die USA exportiert. In Deutschland kam der erste Goldhamster 1945 an, heute leben bei uns etwa eine Million.
    Es stimmt also, dass sämtliche Goldhamster von vier Tieren abstammen – zumindest fast alle. In der Folge wurden nämlich nochein paarmal wilde Goldhamster in Syrien gefangen, und es ist nicht auszuschließen, dass sich einige davon in Gefangenschaft vermehrt haben.

Eine Google-Suche verbraucht so viel Energie wie eine 6 0-Watt -Birne in einer Stunde
    Stimmt nicht. Die Firma Google gibt sich sehr bedeckt, wenn es um ihre Rechenzentren geht – sie sagt nicht, wie viele sie hat, wo sie stehen und wie viel Energie sie verbrauchen. Der Suchmaschinenbetreiber beteuert nur pauschal, sehr energiebewusst zu sein und Strom zu sparen, wo immer es geht.
    Kein Wunder also, dass im Netz alle möglichen Gerüchte kursieren, wie viel Strom eine einzelne Internetsuche verbraucht. Die Londoner
Times
schrieb einmal, mit der Energie könnte man das Wasser für eine Kanne Tee zubereiten.
    Hinter den Kulissen passiert in den 0,2   Sekunden, die Googles Computer für eine Antwort brauchen, eine Menge. Bis zu 1000 einzelne Rechner sind beteiligt. Trotzdem hält sich die Energie, die dafür benötigt wird, im überschaubaren Rahmen. Google selbst gibt den Stromverbrauch für eine Anfrage (inklusive der Vorarbeiten, die dafür nötig sind, also etwa die Erstellung des Suchindex) mit 0,0003   Kilowattstunden an. Die angesprochene 6 0-Watt -Birne (die es ja bald nicht mehr geben soll) kann mit dieser Strommenge lediglich 18   Sekunden lang brennen – von wegen eine Stunde.
    Google vergleicht auch den CO 2 -«Fußabdruck» einer Suche mit dem Autofahren. Das ist natürlich noch schwieriger, weil es dabei immer drauf ankommt, wie der Strom erzeugt worden ist. Jedenfalls kommt die Firma auf einen Wert von 0,2   Gramm CO 2 pro Suchanfrage – das erzeugt ein Auto schon, wenn es nur einen Meter weit fährt.
    Das alles klingt nach wenig, aber natürlich macht’s die Masse. Jetzt schon brauchen die großen Datencenter in den USA mehr als ein Prozent des Stroms. Oder anders gesagt: Die meisten Länder der Erde verbrauchen weniger Elektrizität, als allein die Google-Server benötigen.
    [Bild vergrößern]

Der Genuss von Grapefruitsaft verändert die Wirkung von Medikamenten
    Stimmt. Erst vor etwa 17   Jahren entdeckte man, dass Grapefruitsaft offenbar in der Lage ist, die Wirkung vieler Medikamente zu beeinflussen. In einigen Ländern wird auf den Beipackzetteln der betroffenen Medikamente vor dem Genuss von Pampelmusen gewarnt, in Deutschland ist das längst nicht immer der Fall.
    Die Früchte enthalten sogenannte Bioflavonoide. Das ist eine große Gruppe von pflanzlichen Substanzen, denen vielerlei Wirkungen nachgesagt werden. Bei der Grapefruit geht es um das Naringin, das auch für den charakteristischen Bittergeschmack verantwortlich ist. Dieser Stoff hat im Darm eine hemmende Wirkung auf die Enzyme, die dort die Wirksubstanzen von Medikamenten abbauen. Weniger Abbau bedeutet: Es gerät mehr von den Stoffen in die Blutbahn, sodass die Wirkung der Arzneien verstärkt wird.
    Betroffen sind durchaus starke Medikamente, etwa Herz-, Krebs- und Asthma-Arzneien, Potenzmittel und Antidepressiva. Und ausgerechnet bei der Antibabypille reduzieren die Südfrüchte die Wirkung. Auch für Orangensaft ist nachgewiesen worden, dass er die Bioverfügbarkeit von Medikamenten reduzieren kann.
    Ärzte haben schon ernsthaft erwogen, den Verstärkungseffekt der Grapefruit gezielt zu nutzen, um die Dosis eines Medikamentes herabzusetzen. Das scheitert aber am stark schwankenden Gehalt von Flavonoiden im Grapefruitsaft. Am besten verzichtet man bei der Einnahme von Medikamenten ganz auf den Genuss von Pampelmusensaft.

Man kann über Nacht graue Haare bekommen
    Stimmt nicht. Auch wenn in der Literatur immer wieder Fälle auftauchen, in denen ein besonders schlimmes persönliches Erlebnis dazu führt, dass jemand am nächsten Morgen mit grauem oder weißem Schopf aufwacht. Schon Grimmelshausen erzählte im «Simplicissimus» von einem Mann, dessen Haare und Bart eines Morgens grau waren, «wiewohl er den Abend als ein dreißigjähriger Mann mit schwarzen Haaren zu Bette gegangen» sei. Und in dem Gedicht «Die Füße im Feuer» von Conrad Ferdinand Meyer (1825   –   1898) heißt es: «Vor

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