Stimmt's?
Ausbeutung in den meisten Fällen nicht.
Jährlich werden auf der Welt 2500 Tonnen Gold gefördert. Würde man aus dieser Menge einen Würfel formen, hätte er eine Kantenlänge von fünf Metern. Anders gesagt: Man könnte mit der jährlichen Goldfördermenge ein Wohnzimmer füllen.
Aber kann man annähernd schätzen, wie viel Gold in der Menschheitsgeschichte produziert wurde? Man kann. Das liegt daran, dass bis ins 18. Jahrhundert hinein die Fördermengen sehr viel geringer waren. Die Goldproduktion des Römischen Reichs wird auf acht Tonnen pro Jahr geschätzt. Im Mittelalter, als die leicht erreichbaren europäischen Vorkommen weitgehend erschöpft waren, sank die Jahresförderung sogar auf mickrige drei Tonnen. Erst mit der Kolonialisierung begann die industrielle Ausschöpfung der Goldminen; das 19. Jahrhundert erlebte einen Goldrausch. Aber mehr als 80 Prozent der bisherigen Goldproduktion der Menschheit, so schätzt das amerikanische United States Geological Survey, wurden nach 1900 gefördert, 50 Prozent seit 1960. Und so kann man die Gesamtmenge recht genau schätzen, auf etwa 160 000 Tonnen. Würde man die in einen Würfel pressen, so betrüge dessen Kantenlänge tatsächlich etwas über 20 Meter.
(Für diejenigen, die sich darüber wundern, dass doch jedes Jahr ein Würfel mit fünf Meter Kantenlänge dazu kommt: der lässt die Größe der gesamten Würfelseite nur um etwa zehn Zentimeter wachsen!)
Weil Gold so begehrt ist, wird es gut aufgehoben. Von dem hypothetischen Goldwürfel sind bisher nur etwa zehn Prozent verlorengegangen.
Goldfische haben ein Gedächtnis von drei Sekunden
Stimmt nicht. Die Mär vom Drei-Sekunden-Gedächtnis der Goldfische ist nichts weiter als eine Entschuldigung von Tierquälern, die ihre Fische in zu engen Aquarien halten – nach der Devise: Selbst die kargste Umgebung bietet dem Tier immer wieder etwas Neues. Wenn man sie in einem Goldfischglas hält, haben sie nach einer Umrundung alles vergessen, und die Behausung erscheint ihnen ganz neu. Aber das kleine kugelförmige Goldfischglas gilt heute nicht mehr als eine artgerechte Behausung für die Fische.
Aber auch die Wissenschaftler haben die Gehirnleistung der Fische lange Zeit unterschätzt. Schließlich ist es gar nicht so einfach herauszufinden, was sich so ein stummes Tier merken kann. In den vergangenen Jahren hat es aber einige Experimente gegeben, bei denen Fische ein erstaunliches Lernvermögen gezeigt haben, das teilweise an die Gelehrigkeit von Hunden erinnert – und Gelerntes zu reproduzieren ist ja eine Art der Erinnerung.
So gelang es Phil Gee von der britischen Plymouth University, Goldfischen beizubringen, einen Hebel zu drücken, um an ihr Futter zu kommen. Und nicht nur das: Die Fische lernten sogar, dass der Mechanismus immer nur zu einer bestimmten Stunde des Tages aktiv war, und kamen dann pünktlich zum Essen angeschwommen. Sein Kollege Jothan Lovell von derselben Hochschule trainierte seine Fische auf ein bestimmtes Tonsignal – fortan konnte der Forscher die Tiere regelrecht zur Fütterung herbeirufen. «Die Wissenschaft weiß schon seit langem, dass Goldfische ein Gedächtnis von mehr als dreiSekunden haben», sagt Gee. «Die Untersuchungen zeigen, dass ihre Gedächtnisspanne mindestens drei Monate beträgt.»
Alle heute lebenden Goldhamster stammen von wenigen Exemplaren ab, die 1930 ein Forscher aus Syrien mitgebracht hat
Stimmt. Als eigenständige Spezies wurde der Goldhamster erstmals 1839 von dem britischen Zoologen George Robert Waterhouse beschrieben. Sein Beleg war das recht schäbige Fell eines verstorbenen Weibchens. Später wurden die putzigen Tiere noch ein paarmal nach Großbritannien exportiert, aber bis 1920 waren alle bekannten Exemplare gestorben.
Im Jahr 1930 suchte der Parasitologe Saul Alder von der Hebrew University in Jerusalem nach Hamstern als Versuchstieren für seine medizinischen Forschungen. Er bat einen Kollegen, den Biologen Israel Aharoni, ihm einige Exemplare aus Syrien mitzubringen, wo die ersten Goldhamster gefunden worden waren. Aharoni gelang es mit Hilfe einheimischer Bauern, in zweieinhalb Meter Tiefe ein Nest mit einer Hamstermutter und elf Jungen auszugraben. Die Mutter biss sofort eines ihrer Kinder tot (um ihm das Leben als Versuchstier zu ersparen, notierte Aharoni) und wurde eingeschläfert, bevor sie dasselbe mit den anderen Jungen tun konnte. Vom Rest des Wurfs entkamen beim Transport alle Tiere bis auf vier –
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