Stimmt's?
festgestellt. Günter Schumann meint, dass es vor allem psychologische Faktoren sind, die die Legende vom immer schlechteren Obst und Gemüse befördern – die verklärte Erinnerung an die «gute alte Zeit». Eine wissenschaftliche Bestätigung für den angeblichen Qualitätsverfall gebe es nicht, die Pflanzenzüchter bemühten sich intensiv, den gesundheitlichen und geschmacklichen Wert von Obst und Gemüse zu erhöhen. Und insbesondere Zahlenangaben wie die zitierten 70 Prozent seien «nicht haltbar», sagt Schumann.
Schlafen bei offenem Fenster ist gesund
Stimmt nicht. In vielen Köpfen kreist noch die Vorstellung, das Schlafen bei Eiseskälte sei besonders gesund, Stichwort «Abhärtung». Und so zittern sich viele Zeitgenossen Nacht für Nacht in den Schlaf im Glauben, damit etwas für ihre Gesundheit zu tun. Aber diesem Mythos liegen gleich mehrere Irrtümer zugrunde.
Es stimmt, dass man in einem überheizten Raum nicht besonders gut schläft. Nachts senkt unser Körper seine Temperatur ab, und wenn er gut bedeckt ist, muss auch der Raum nicht voll beheizt werden. Als gesunde Schlaftemperatur empfehlen die Schlafmediziner heute 16 bis 18 Grad – darunter wird’s ungemütlich, und mit kalten Füßen schläft man schlecht. Das heißt: Im Winter kann es durchaus nötig sein, das Schlafzimmer zu heizen.
Dann gibt es den Mythos vom «frischen Sauerstoff», der dem Schläfer angeblich ständig zugeführt werden müsste. Abgesehen davon, dass keine Wohnung wirklich luftdicht ist – ein 1 5-Quadratmeter -Schlafzimmerenthält etwa 9000 Liter Sauerstoff, und ein Mensch braucht zum Atmen nur etwa 10 Liter pro Stunde. Und auch der CO 2 - Wert, der eher für unser Wohlbefinden verantwortlich ist («verbrauchte Luft»), steigt in dieser Zeit nicht auf bedenkliche Werte. Einmal kräftig durchlüften vor dem Schlafengehen reicht völlig, um genug frische Luft für die Nacht zu haben.
Bei vielen hält sich auch der Irrglaube, ein ständig offenes Fenster sorge für ein gutes Wohnklima. Ist jedoch das Schlafzimmer zu kalt gegenüber der restlichen Wohnung, dann strömt ständig warme Luft hinein, die mehr Feuchtigkeit enthalten kann als kalte. Die Folge ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, es kann zu Kondenswasser und sogar zu Schimmelschäden kommen.
Und schließlich kommt durchs offene Fenster mehr störender Lärm von draußen rein. Menschen mit Heuschnupfen müssen zusätzlich fürchten, dass in der entsprechenden Jahreszeit verstärkt allergieauslösende Pollen durchs Fenster eindringen. Für die angeblich so gesunde Dauerlüftung bleibt da kaum ein Argument übrig.
«OK» (= okay) war ursprünglich die Abkürzung für den verballhornten englischen Ausdruck «oll korrect»
Stimmt. Jedenfalls ist dies die von den meisten Anglisten als gültig anerkannte etymologische Ableitung. Sie geht auf Allen Walker Read zurück, einen angesehenen Professor der Columbia University, der sie am 19. Juli 1941 im
Saturday Review of Literature
zum ersten Mal veröffentlichte.
Reads Version der Geschichte des OK lautet so: Im Sommer 1838 kam in Boston eine seltsame Mode auf, die sich im folgenden Jahr auch in New York und New Orleans ausbreitete. Man benutzte bewusst Abkürzungen von absichtlich falsch geschriebenen alltäglichen Ausdrücken:«KG» für «know go» . (statt «no go» – «geht nicht»), «KY» für «know yuse» . (statt «no use» – «zwecklos»), «NS» for «nuff said» . («enough said» – «genug gesagt») – und eben «OK» für «oll korrect» . (statt «all correct»), das sich zum ersten Mal 1939 in gedruckter Form dokumentiert findet.
Wie es Moden eigen ist, verschwanden die meisten dieser Abkürzungen so schnell, wie sie aufgekommen waren. Allein das OK hat sich bis zum heutigen Tag erhalten.
Read hat dafür folgende Erklärung: 1840 wollte der amerikanische Präsident Martin Van Buren für eine zweite Amtszeit wiedergewählt werden. Der Spitzname des Demokraten war Old Kinderhook (nach seinem Geburtsort Kinderhook im Staat New York). Van Burens Team gründete den OK Club und gab der Abkürzung damit eine doppelte Bedeutung. Die politischen Gegner griffen das Spiel auf und hintertrieben es, indem sie dem OK neue Interpretationen unterlegten – «out of kash» . («pleite») zum Beispiel oder «out of kredit» . («kreditunwürdig»). Es scheint genützt zu haben: Van Buren verlor die Wahl, es gewann der Republikaner William Henry Harrison.
Allerdings gibt es auch noch alternative
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