Stimmt's?
diese Weise auch nur ein einziges Virus übertragen wird, beträgt eins zu 10 Millionen.
Der Busfahrer darf die Annahme von Ein- und Zwei-Cent- Münzen verweigern
Stimmt. Münzen sind zwar genauso «gutes» Geld wie Banknoten. Sie sind ein gesetzliches Zahlungsmittel, und wer den Cent nicht ehrt …
Allerdings hat der Gesetzgeber auch ein Herz für die Empfänger, die all das ganze Kleingeld zählen müssen. Deshalb gibt es im Münzgesetz (MünzG) den Paragraphen 3, und der beschränkt die Zahl der Münzen, die jemand annehmen muss.
Eigentlich bezieht sich der Paragraph auf Euro-Gedenkmünzen. Die muss man nur bis zum Gesamtbetrag von 200 Euro annehmen. Aber dann steht da noch der Satz: «Erfolgt eine einzelne Zahlung sowohl in Euro-Münzen als auch in deutschen Euro-Gedenkmünzen,ist niemand verpflichtet, mehr als 50 Münzen anzunehmen; dies gilt auch dann, wenn der Gesamtbetrag 200 Euro unterschreitet.» Das heißt also: Der Busfahrer muss nicht akzeptieren, dass jemand seinen Zwei-Euro-Fahrschein mit Ein- und Zwei-Cent-Münzen bezahlen will, aber auch ein Restaurant darf etwa bei einer Rechnung über 100 Euro die Bezahlung mit Münzen ablehnen. Übrigens ist die Regel heute klarer als zu D-Mark -Zeiten, als noch nach der Höhe des Betrages differenziert wurde.
Ich nehme an, dass die Verkäufer von Brautschuhen das Gesetz nicht so streng auslegen.
Man soll Muscheln , die beim Kochen nicht aufgehen, nicht essen
Stimmt nicht. Woher dieser Mythos kommt, ist schwer zu sagen. Der australische Meeresbiologe Nick Ruello hat in alten Kochbüchern nachgeschaut und die erste Quelle für diesen Ratschlag in einem Buch aus dem Jahr 1973 gefunden. Danach hat sich der Tipp per Schneeballsystem verbreitet – offenbar neigen Kochbuchautoren dazu, von den Kollegen abzuschreiben.
Ruello hat auch im Auftrag der australischen Fischerei-Industrie ausgiebig Muscheln untersucht, und bei einem dieser Aufträge entschloss er sich, die Legende empirisch zu testen. 30 Chargen Muscheln kochte und verzehrte er höchstselbst (der Mann liebt Meeresfrüchte).
Etwa elf Prozent der Schalentiere blieben nach einer normalen Kochzeit geschlossen, und denen rückte Ruello mit dem Messer zuleibe. Ergebnis des Selbstversuchs: Alle diese Muscheln waren in einem perfekten Zustand und ließen sich gefahrlos verzehren. Allein Australiens Muschelesser, hat der Wissenschaftsjournalist Karl Kruszelnicki ausgerechnet, werfen jedes Jahr 370 Tonnen genießbarer Muscheln weg.
Aufgrund der Konstruktion ihrer Schalen ist der Normalzustand einer Muschel der offene. Zum Schließen hat sie einen Adduktor, einen Muskel, den sie natürlich nur betätigen kann, solange sie lebt. Deshalb kann man die Frische einer ungekochten, offenen Muschel gut überprüfen, indem man kurz auf die Schalen klopft – klappt die Muschel reflexhaft zu, dann lebt sie noch, und man kann sie getrost in den Kochtopf werfen. Bei Muscheln, die schon tot sind, ist Vorsicht geboten.
Durch das Kochen denaturiert das Eiweiß im «Schließmuskel» der Muschel, er reißt entweder ab oder zerfällt und kann die Schalen nicht mehr geschlossen halten. Erweist sich der Muskel als besonders langlebig, dann ist das kein Zeichen dafür, dass die Muschel von schlechter Qualität ist, im Gegenteil. Gefährlich ist es eher, wenn eine Muschel zu früh aufgeht. Wenn man die dann gleich aus dem Wasser nimmt, weil man meint, sie sei fertig, könnte sie noch ungar sein, und eventuell nicht abgetötete Keime könnten dem Esser schaden.
Muskat ist ein Rauschgift
Stimmt. Der Genuss von Muskat «öffnet das Herz des Menschen und läutert sein Gefühl», sagte schon im Mittelalter Hildegard von Bingen, die sich intensiv mit der Heilkraft von Kräutern und Gewürzen beschäftigte. Weniger vornehm ausgedrückt: Muskat ist, in entsprechenden Mengen genossen, eine Rauschdroge. Verantwortlich für die halluzinogene Wirkung ist der Inhaltsstoff Myristicin, der in der Leber in ein Amphetamin umgewandelt wird. In der Hippie-Zeit wurden die alten Weisheiten wiederentdeckt, und die Muskatnuss wurde für viele zu einer billigen und legalen Ersatzdroge für psychoaktive Substanzen wie LSD und Meskalin.
Allerdings muss man dazu schon ein bis zwei Nüsse mit mindestens fünf Gramm Muskat zu sich nehmen, und einschlägigen Internet-Seiten entnehme ich, dass die «Genießer» danach eine Aversionschon gegen die kleinsten Mengen von Muskat entwickeln, also selbst am vorweihnachtlichen Glühwein keine
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