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Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
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Kochsalz. Etwa ein Gramm Salz pro Tag brauchen wir mindestens, die meisten von uns nehmen aber 3 bis 13   Gramm auf. Wer ständig zu salzig isst, der läuft nach Meinung vieler Mediziner ein erhöhtes Risiko, Herz und Kreislauf zu schädigen.
    Kann man sich mit Salz vergiften? Man kann. Die toxische Wirkungentsteht durch die sogenannte Osmose: Wenn zwei benachbarte Zellen eine unterschiedliche Konzentration an Salzen enthalten, dann fließt in dem Bestreben, dieses Gefälle auszugleichen, Wasser durch die Zellwand von der Zelle mit der höheren Konzentration in die mit der niedrigeren. Zu viel Salz im Verdauungstrakt zieht auf diese Weise durch die Membranen das Wasser aus dem Körper heraus.
    Für Gifte hat man in der Medizin die LD5 0-Dosis definiert: Das ist die Menge eines Stoffes, verabreicht innerhalb von 24   Stunden, bei der die Hälfte der Personen sterben würde. Bei Kochsalz beträgt die LD5 0-Dosis etwa drei Gramm pro Kilo Körpergewicht. Das heißt: Ein Kleinkind kann von einem großen Esslöffel Salz (20   Gramm) sterben, ein Erwachsener müsste innerhalb von 24   Stunden schon mehr als zehn Esslöffel Salz futtern. Das schafft wohl niemand freiwillig.
    Trotzdem ist es erstaunlich, dass die lebensnotwendige und die tödliche Tagesration beim Salz sich nur um den Faktor 100 unterscheiden. Bei Fluoriden zum Beispiel, die uns vor Karies schützen sollen, beträgt der Faktor 1000.

Saunagänge beugen Erkältungen vor
    Stimmt. Die Sauna spaltet die Menschen in zwei Lager: Die eine Hälfte geht begeistert regelmäßig hin und schwört auf die positiven Gesundheitseffekte, die andere kann nichts dabei finden, mit anderen nackten und schwitzenden Menschen bei höllischen Temperaturen in einem winzigen Raum eingepfercht zu sein.
    Wer hat nun recht? Ist die Sauna wirklich gesund, oder beruht das auf Einbildung? Eine Überblicksstudie finnischer Wissenschaftler kam 2006 zu dem Ergebnis, dass es viel zu wenige kontrollierte Studien zu den behaupteten Effekten gebe, um das Saunabaden als medizinische Therapie bezeichnen zu können.
    Zu der speziellen Frage, ob die Sauna Erkältungen vorbeugt, gibt es allerdings eine Studie aus dem Jahr 1990.   Ein Team von der Medizinischen Universität Wien begleitete ein halbes Jahr lang zwei Gruppen von je 25   Personen und zeichnete auf, wie häufig sich die Testpersonen erkälteten. Die eine Gruppe ging regelmäßig in die Sauna, die andere nicht. In den ersten drei Monaten war der Unterschied nicht sehr groß, aber in der zweiten Hälfte des Experiments hatten die Saunagänger nur noch halb so viele Erkältungen wie die Kontrollgruppe. Die Forscher schlossen daraus, dass regelmäßiges Saunieren tatsächlich eine vorbeugende Wirkung gegen Erkältungen haben könnte. Wie die Sauna wirkt, dafür hatten sie jedoch keine Erklärung – «weitere Studien sind notwendig», wie es so oft in der wissenschaftlichen Literatur heißt.
    Wer allerdings schon schwer erkältet ist, der sollte die Sauna meiden – nicht nur aus Rücksicht auf die Mitmenschen, es ist auch nicht gut für die eigene Gesundheit. Fieberkranke und Kreislaufgeschwächte haben im Schwitzbad nichts zu suchen.

Schäfchenzählen hilft beim Einschlafen
    Stimmt nicht. Viele Menschen haben Nacht für Nacht Probleme, in den Schlaf zu finden, obwohl sie doch vom Tag rechtschaffen müde sind. Meist liegt es daran, dass sie dabei Gedanken wälzen, über die Geschehnisse der vergangenen oder die Pläne für den folgenden Tag nachsinnen.
    Wie man das Gehirn davon abhält, auf diese Weise wie im Hamsterrad weiterzulaufen, darüber weiß die Wissenschaft wenig. Als Einschlafhilfe hat sie vor allem Pillen zu bieten.
    Eine Untersuchung über nichtmedikamentöse Einschlafmethoden machten britische Forscherinnen im Jahr 2002.   Und kamen zudem Schluss, dass Schäfchenzählen beim Einschlafen nicht sonderlich hilfreich sei. Jedenfalls erzählte die Schlafforscherin Allison Harvey, damals an der Universität Oxford, das in einem Interview mit dem
New Scientist.
«Diese Methode ist zu schlicht, um die Sorgen und Gedanken, die einen am Schlafen hindern, zu vertreiben», sagte Harvey. Sie berief sich auf die Ergebnisse der Studie, die sie zusammen mit ihrer Kollegin Suzanna Payne gemacht hatte.
    Sieht man sich die Arbeit (die in der Zeitschrift
Behaviour Research and Therapy
erschienen ist) allerdings genauer an, dann ist dort von Schafen nirgends die Rede. Die Forscherinnen hatten 41   Studenten mit Schlafstörungen gebeten, in

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