Stimmt's?
sollte das Opfer ruhigstellen, insbesondere die betroffene Körperregion, und für einen möglichst schnellen Transport ins nächste Krankenhaus sorgen.
Ein Schnaps nach dem Essen ist gut für die Verdauung
Stimmt. Der Hersteller eines berühmten Magenbitters (der in den kleinen, mit Packpapier umwickelten Fläschchen) versendet auf solche Anfragen prompt ein «Gutachten» eines in der Schweiz ansässigen «Instituts für Zeitgemässe Ernährung». Darin wird dem Schnaps eine «verdauungsfördernde und beruhigende Wirkung» attestiert. Sogar Vitamine sollen drin enthalten sein. Die wohltuende Wirkung sei in klinischen Studien nachgewiesen, heißt es. Diese Studien stellen sich jedoch als reines Phantasieprodukt heraus.
Also greift man besser auf eine unabhängigere Quelle zurück. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erklärt, dass Alkohol in geringen Konzentrationen und Mengen tatsächlich die Verdauung fördert, indem er die Produktion der Magensäure mäßig stimuliert. Wie er das genau macht, sei noch nicht geklärt.
Doch wie gesagt, die Menge macht’s. Hohe Prozente und große Mengen sind Feinde des Magens. Der Alkohol kann dann die Magenschleimhaut schädigen und steht im Verdacht, die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs zu fördern. Und wer sowiesoschon Probleme mit einem übersäuerten Magen hat, der braucht auch keine zusätzliche Stimulation durch Alkohol – die verstärkt dann nämlich noch die Beschwerden.
Schneidebrettchen aus Plastik sind hygienischer als welche aus Holz
Stimmt nicht. Plastik klingt nach keimfrei, und so glauben viele, dass Plastik-Schneidbretter hygienischer sind als hölzerne. In der Lebensmittelproduktion sind Holzbretter per E U-Verordnung weitgehend verboten. Aber zumindest für den Privathaushalt gilt: Holz ist keineswegs schlechter als Kunststoff, im Gegenteil.
Die ausführlichsten Untersuchungen zu dem Thema hat ein Team um Dean Cliver von der amerikanischen University of Wisconsin in Madison gemacht. Das Ergebnis: Auf feuchten Plastikbrettern überleben Bakterien sehr gut, lassen sich aber auch gut abwaschen. Ist das Plastikbrett durch häufigen Gebrauch verkratzt, dann bekommt man Erreger wie E. coli kaum noch aus den Ritzen gewaschen, vor allem, wenn Fett im Spiel ist.
Anders beim Holz: Dort überleben die Bakterien weder auf glatter noch auf verkratzter Oberfläche lange. Sie dringen zwar tief ein, sterben dann aber ab. Offenbar enthält Holz keimtötende Substanzen, etwa Gerbsäuren. Die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig hat mehrere Holzsorten auf ihre antibakteriellen Eigenschaften untersucht, ganz oben stand dabei das Kiefernholz, aber auch Lärche und Eiche schnitten gut dabei ab.
Trotzdem können natürlich auch auf einem Holzbrettchen immer noch Restbakterien siedeln. Wenn man ganz sicher sein will, lässt man die Brettchen ein paar Runden in der Mikrowelle drehen – das macht auch dem letzten Keim den Garaus.
Schokolade macht Pickel
Könnte stimmen. In den vergangenen 30 Jahren lautete die Standardantwort der Dermatologen auf die Frage, ob Akne mit der Ernährung zusammenhängen kann, unisono: Nein, Diäten helfen nicht gegen die Pickel, die Ursache der Akne ist letztlich unbekannt, wahrscheinlich ist sie genetisch bedingt. Besonders Jugendliche könnten nur hoffen, zu der großen Mehrheit zu gehören, bei der die Überproduktion der Talgdrüsen mit dem Erwachsenwerden auf ein normales Maß zurückgeht.
Die Belege für diese Einschätzung sind aber erstaunlich dünn. Es gibt einen Versuch zur Schokolade aus dem Jahr 1969. Dabei bekam die eine Hälfte der Testpersonen einen Schokoriegel, die andere ein gleichaussehendes, aber kakaofreies Zucker-Fett-Gemisch. Es ließ sich kein Unterschied bei der Akne feststellen. Aber was kann man daraus schließen? Allenfalls, dass die Kakaobestandteile der Schokolade keinen besonderen Einfluss auf die Hautkrankheit haben. Die zweite Studie über Akne und Ernährung von 1971 genügt modernen statistischen Anforderungen nicht.
In den vergangenen Jahren melden sich vermehrt Experten zu Wort, die sich durchaus einen Einfluss der Ernährung auf die Akne vorstellen können. Unter Verdacht stehen dabei nicht die Fette, wie man vielleicht denken könnte (wegen der fettigen Haut), sondern vor allem Zucker und Milchprodukte. Da das jedoch die ideologisch am meisten belasteten Lebensmittel sind, sollte man mit schnellen Urteilen vorsichtig sein.
Immerhin gibt es Hinweise, dass der
Weitere Kostenlose Bücher