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STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

Titel: STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Stevens
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zu und runzelte die Stirn. »Was soll das denn jetzt wieder heißen?«
    Â»Das ist eine verschlüsselte Nachricht«, erklärte Barney. »Du bist der Eisbär und der unbekannte Absender der Nachricht ist der Leopard. Es bedeutet, dass ich nicht glaube, dass er heute noch kommt.«
    Â»Warum kannst du das dann nicht einfach sagen?«, fragte Archie.
    Â»Was ist, wenn zufällig jemand mithört, oder wir sogar abgehört werden? Solange wir unsere Nachrichten verschlüsseln, erregen wir kein Misstrauen.«
    Â»Du hast recht.« Archie grinste. »Zwei Jungs im schulpflichtigen Alter, die sich in Büschen verstecken und über Leoparden und Eisbären sprechen, die im Übrigen auf ganz verschiedenen Kontinenten leben, sind nämlich komplett unverdächtig. Ich wette, der MI 6 würde uns vom Fleck weg verpflichten, wenn es nicht so verdammt schwer wäre, uns zu fassen zu kriegen.« Er trat aus dem Busch und sah sich nach rechts und links um. »Eisbär an Grizzly«, sagte er lachend, »Zeit, aus dem Winterschlaf aufzustehen. Die Jagdsaison ist beendet.«
    Dann rannte er los, noch bevor Barney seine Tarnung aufgeben und sich an Archies Fersen heften konnte.
    Zur gleichen Zeit
    an einem geheimen Ort
    irgendwo in Europa …

Kapitel 5

    Hinter einem mit Instrumenten, Knöpfen und Hebeln gespickten, halbrunden Pult saß eine Kreatur in einem Ledersessel. Über eine Tastatur gebeugt hämmerte sie leidenschaftlich auf den Tasten herum und führte verschwörerische Selbstgespräche.
    Â»Mal sehen, wer mein nächster Freiwilliger wird«, grübelte der hässliche kleine Mann. »Wer wird sein eigenes, bedeutungsloses Dasein für die Menschheit opfern? Mit Menschheit meine ich in diesem Zusammenhang natürlich mich. Obwohl ich, ehrlich gesagt, nur halb Mensch bin und schon gar nicht menschlich.« Seine Schultern wackelten, als er eine Lachsalve unterdrückte. »So gesehen bin ich recht un menschlich, wenn nicht gar verabscheuungswürdig.« Als er sein Lachen nicht mehr unterdrücken konnte, warf er den Kopf nach hinten und ließ seiner Schadenfreude freien Lauf. Das immer lauter und ausdauernder werdende Geräusch, das dem Klang eines Anlassers am Motorrad ähnelte, erschütterte seine höhlenartigen Geschäftsräume.
    Zu guter Letzt wischte er sich eine Träne aus seinem einen menschlichen Auge und blickte sich um wie ein nach Beifall süchtiger Comedian. Aber sein Publikum bestand nur aus einer Person – einem jungen Mann, der in einen tranceartigen Zustand versetzt und in einen großen Glaszylinder eingeschlossen war. Auf das Gelächter des Bösewichtes reagierte er mit Schweigen.
    Die Kreatur hörte auf zu lachen, lehnte sich zurück und seufzte unvermittelt auf.
    Â»Nichts für ungut, Mr Ulrik, aber Sie sind irgendwie nicht die Stimmungskanone dieser Veranstaltung.«
    Zwei Augen blickten verdutzt durch die Glasscheibe.
    Â»Das erinnert mich an die Zeit, in der ich mir ein Büro mit Malcolm Battersby teilte – der wohl langweiligste Zeitgenosse, den die Menschheit je gesehen hat. Erst ein Jahr, nachdem ich ihn heimlich unter Drogen gesetzt und ihn einer frontalen Lobotomie unterzogen hatte, schöpften einige seiner Mitmenschen Verdacht, dass er sie nicht mehr alle beisammen hatte – womit sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatten, denn die Hälfte seines Gehirns befand sich zu diesem Zeitpunkt im Labor in meinem Keller. Im wahrsten Sinne des Wortes: Er hatte es nicht mehr ganz beisammen … « Sein Körper bog sich vor Lachen, doch der Lachanfall war nur von kurzer Dauer. Er seufzte erneut und atmete tief aus, sodass seine rissigen Lippen vibrierten. »Ich kann mich genauso gut mit einer Wand unterhalten. Hier werden meine Leistungen ja sowieso von keinem gewürdigt. Zu Mieze Galores Zeiten war das alles gar nicht so schlimm. Aber als meine Tierhaarallergie wieder ausgebrochen ist, musste sie weg. Es ist schließlich fast unmöglich, beim Streicheln einer Katze einen bedrohlichen Eindruck zu erwecken, wenn einem dabei die Nase läuft wie einem verrotzten Zweijährigen. Wo wir schon beim Thema sind: Ich nehme doch an, dass alle Anwesenden zu schätzen wissen, dass ich mich meiner Rolle entsprechend zu kleiden weiß.« Er hakte einen Finger in den Kragen seiner schwarzen Jacke und streckte dabei seine entsetzlich geschwollene Zunge heraus, als würde er

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