Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Peter hatte diesen Mann getötet. Nicht nur das, er hatte ihn jegliche Möglichkeit zum Weiterleben genommen. Er kann es unmöglich sein.«
»Wisst Ihr noch zufällig seinen Namen?«, fragte Desmond.
»Lass mich nachdenken. Ich glaube er hieß … ich weiß es gar nicht mehr so genau. Irgendetwas wie John.«
Desmond zuckte zusammen. Langsam drehte er sich um. Seine Augen hatten sich wieder fliederfarben gefärbt.
»Warum? Hatte er etwa auch diesen Namen?«, fragte ihn Josef verwundert, Desmond antwortete darauf jedoch nicht.
»Alles in Ordnung … Desmond?«, fragte Josef beunruhigt, doch er blieb noch immer stumm.
»Das ist unmöglich,«, sagte Christopher leise. »Er muss es also geschafft haben.«
Josef sprang blitzartig aus dem Sessel auf und schmiss ihn dabei um.
»Du schon wieder?«, fragte er zornig. Er zog seine Handschuhe aus und kleine schwarze Blitze sprühten aus seinen Klauen heraus. »Wie kannst du es nur wagen!« Christopher erwachte aus seinen Gedanken und sah Josef blinzelnd an.
»Beruhigt Euch wieder«, sagte er leicht lächelnd. »Es ist alles in Ordnung.«
»Alles in Ordnung?«, fragte Josef und ging langsam auf ihn zu. »Wie soll bitteschön alles in Ordnung sein, wenn du einfach die Kontrolle an dich gerissen hast!«
»Ich habe sie nicht gewaltsam an mich gerissen. Desmond hat sie mir freiwillig überlassen.« Josef blieb genau vor ihm stehen und sah ihn einen Moment verwundert an, bis sich seine Miene weiter verdunkelte.
»Ha, so ein Blödsinn! Desmond würde niemals zulassen-«
»Er hat recht Josef«, unterbrach Desmond ihn ruhig. »Auch ich musste einsehen, dass es nur so für uns beide zum Besten ist.«
»Wieso sollte ich dir glauben?«, fragte Josef und sah ihn mit schmalen Augen an. »Du könntest einfach deine Stimme ein wenig verstellen.«
»Josef!«, sagte Desmond nur und sah seinen Vater bestimmend an. Er war noch immer misstrauisch, doch als er sich die Augen seines Sohnes ansah, da wurde ihm klar, dass es wirklich Desmond war.
»Desmond!«, sagte Josef bitter und packte ihn an seinen Schultern. »Wie kannst du nur so dumm sein? Wie kannst du so einfach aufgeben?«
»Ich habe nicht aufgebeben. Wir sind uns einfach nur mehr oder weniger Einig geworden. Und ich muss sagen, so ist es viel besser. Ich habe keine Kopfschmerzen mehr und wenn ich meine Ruhe haben will, so kann ich mich komplett zurückziehen.« Er lächelte leicht. »Es tut gut, wenn man weiß, dass man sich für ein paar Stunden in seinen Geist einschließen kann. Eine ganze Welt, die man nach seinen Willen formen kann.«
»Und was, wenn er dich dann wieder in diese Welt einsperrt? Er wartet nur einen günstigen Moment ab!«
»Aber ich rede doch gerade wieder mit Euch. Ihr habt es doch selbst gesehen. Er hatte sich einfach zurückgezogen.«
»Das kann nichts weiter als Taktik von ihm sein. Er will, dass du dich in Sicherheit wägst, damit er zuschlagen kann.«
»Ihr solltet nicht so paranoid sein«, sagte Christopher leise lachend. Josefs Miene wurde hart und er knurrte ihn leise an. Sein Griff wurde fester.
»Jetzt beruhigt Euch doch«, grinste Christopher und befreite sich aus seinem Griff. »Bei Viktor macht Ihr doch auch nicht so einen Aufstand.«
»Aber selbst bei ihm gefällt es mir nicht!«
»Damals hattet Ihr doch auch keine so schlechte Meinung von uns. Was hat sich nur verändert?«
»Ganz einfach, dass ihr keine gewöhnlichen Geister mehr seid. Ihr habt euch in den Körpern meiner Söhne eingenistet!«
»Es ist ja nicht so, dass wir das extra gemacht haben«, erwiderte Christopher lächelnd. »Zumindest kann ich das von mir behaupten.« Er begutachtete Josef einige Sekunden lächelnd. »Außerdem haben wir ja noch so einige Gerüchte von Eurem Bruder gehört.«
Josefs Blick verhärtete sich. »Was für Gerüchte?« Christopher lachte nur leise und winkte ihn mit einer Handbewegung ab.
»Gerüchte, die wir gesehen haben, während wir in seinen Kopf waren damals, als er sich nicht zurückverwandeln konnte.« Sein Grinsen wurde Breiter. »Ich hab doch gewusst, dass etwas passiert sein Musste, als Sal und ich einen Blackout hatten.«
Josef verengte seine Augen. Auf einmal wirkte er völlig anders.
»Dann hatte Peter also doch die Wahrheit gesagt! Wie konntest du es ihm nur erzählen!« Desmond schreckte auf.
»Ha-hat Edward etwa etwas in dieser Richtung erwähnt?«
»Nicht direkt«, erwiderte Josef nun in einer beinahe belanglosen Mine. »Peter hat es in seinen Gedanken
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