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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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beobachtete sie noch einen kurzen Moment, bevor er sich, ohne den Blick von ihr zu lassen, in den Wagen setzte und davon fuhr.
    Nicht weit entfernt lief Edward gerade aus der Filiale eines Blue Beans Donuts Laden mit einem heißen Becher Kaffee in seiner Hand. Direkt neben ihm standen zwei Männer, die sich über eine Werbung in der Zeitung aufregten. In der Anzeige stand.
     
    Dressor's Instant Buildings
    Wir bauen ihre Häuser in Sekunden!
     
    Im nächsten Moment verschwand sie schlagartig und machte einer anderen Werbung Platz.
    »Diese verdammten Hunde von Dressor!«, schimpfte einer der Männer.
    »Nur weil sie sich eine Alchemie-Maschine leisten können, bekommen wir ehrlichen Arbeiter fast keinen einzigen Auftrag mehr.«
    »Traurig, dass die Menschen die Schnelligkeit der Ehrlichkeit vorziehen«, sagte ein weiterer Mann in einem feinen schwarzen Anzug, der gerade eine Zeitung las, sodass man sein Gesicht nicht sah. Auf der Seite, die man sehen konnte waren noch mehr Bilder von Nachrichten oder Werbungen, die sich veränderten oder sogar wie kleine Aufzeichnungen abgespielt wurden. »Eine Schande, dass sie nicht einmal in der Lage sind ohne solch eine Maschine das Azoth, das Alkahest oder vor allem Dingen das Panazee einzusetzen.«
    »Ihr habt gut reden!«, bellte einer der beiden Männer zornig. »So einer wie Ihr hat mit harter Arbeit doch sowieso nichts am Hut.«
    Der Fremde lachte kurz und blätterte seine Zeitung um.
    »Was ist denn daran so witzig?«, fragte ihn einer der Männer.
    »Nichts, nichts«, sagte der Unbekannte vergnügt. »Man sollte nie vergessen, was man unter harter Arbeit versteht.«
    Die beiden nuschelten leise wütend vor sich hin, bevor sie langsam gingen.
    Edward holte aus seiner Hosentasche seine kleine Taschenuhr heraus. Er war bereits etwas spät dran und musste sich beeilen, damit er noch rechtzeitig zu seiner Arbeit erschien.
    Er sah noch einmal in den blutroten Himmel, bis ihm wieder dieses bernsteinfarbige Licht auffiel. Als er es näher betrachtete, konnte er den fliegenden Roboter mit seinem bernsteinfarbenen Auge deutlich sehen. Dieser war anders als die anderen Augenbots. Alleine dadurch, dass er wie eine Fledermaus aussah. Auch wirkte sein Auge ein wenig seltsam. Es sah nicht wirklich anders aus, als bei den anderen Robotern, doch es hatte eine unheimliche Ausstrahlung.
    Edward sah ihn eine lange Zeit leicht genervt an. Diese Maschine ist ihm schon mehr als einmal aufgefallen. Er war sich nicht sicher, ob er jemandem gehören würde. Aber wenn er wirklich keinen Besitzer hat, dann wäre er ja tatsächlich ein…
    »Solltet Ihr nicht langsam zur Arbeit gehen?«, fragte ihn der Mann mit der Zeitung in einer gleichmütigen Ruhe.
    Edward schreckt auf und sah erneut auf die Uhr. Ihm schien die Bemerkung des Fremden nicht weiter aufzufallen, da er sich jetzt wirklich beeilen müsste.
     
    »Geschafft!«, rief Edward erleichtert und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. Er war nach etlichen Stunden endlich mit dem ganzen Papierkram fertig geworden. Er gähnte kurz und streckte sich ausgiebig. Nach einigen Minuten stand er auf um sich einen Kaffee zu holen.
    Gerade als er aus seinem Büro lief, ertönte eine elektronische Stimme aus einem riesigen Flachbildschirm, der an einer Wand in der Nähe hing. Um den Bildschirm war in Metall eine Verzierung eingraviert. Er wirkte fast so, wie ein alter Bilderrahmen.
    »Edward, ein Mitglied der Golden Eagle möchte mit dir sprechen«, sagte die Stimme die nicht sonderlich freundlich klang.
    »Ein Mitglied der Golden Eagle? Was will er denn von mir?«
    »Das hat er mir leider nicht mitgeteilt. Anscheinend bin ich ja nicht wichtig genug dafür«, sagte die Stimme sarkastisch. »Jetzt geht gefälligst!«
    Edward stöhnte laut und ging langsam zur Eingangshalle, wo er bereits erwartet wurde.
    Ein junger Teenager, der den gleichen schwarzen Mantel wie die Leiche trug, sah mit selbstgefälligem Blick zu Edward. Er lächelte ihn heuchlerisch an, doch dieser kurze Moment, in den Edward ihn sah, reichte schon aus, um zu wissen, dass er diesen Jungen nicht mochte.
    Er hatte längere braune Haare und seine rotorangen Augen schimmerten leicht bronzen. Auf den ersten Blick machte er einen sympathischen Eindruck, der jedoch bei näherer Betrachtung schnell verflog. Mit seinem stechenden Blick schien er Edward zu durchbohren, als ob er versuchen würde, seine Gedanken zu lesen. Genau die gleiche Eigenschaft, die er bei dem jungen Arthur immer

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