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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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sowieso sterben müsste.«
    »Na gut«, stöhnte Edward. »War ja nur ‘ne Idee.« Für einige Sekunden musterte er Isaac mit einem argwöhnischen Blick, bis er anfing hinterhältig zu grinsen. »Aber vielleicht besitzt du bereits gar keinen Chip mehr.«
    »Wie kommt Ihr nur auf so etwas?«, fragte Isaac gelassen. Er zeigte keinerlei Anzeichen der Unruhe.
    »Vielleicht, weil deine ganzen Beulen an deinem Körper von Kugeln stammen. Nicht zu vergessen dein mehr schlecht als recht funktionierendes Auge. Man hat also schon einmal auf dich geschossen.«
    Isaac knurrte leise. »Dieser elender Geizkragen!«, nuschelte er leise zu sich selbst.
    »Hast du was gesagt?«
    »Da müsst Ihr Euch verhört haben. Und wenn Ihr es so unbedingt wissen wollt. Es stimmt, man hat auf mich geschossen. Aber nur, weil ich meinen früheren Meister aus einer ungünstigen Lage befreien musste.«
    »Und die wäre?«
    »Die Regel!« erinnerte Isaac ihn. Edward stöhnte laut.
    »Schön! Aber trotz allem werde ich schon herausfinden, woran Jon arbeitete und wer dein vorheriger Besitzer war. Auch ohne die Hilfe von dir oder diesen dämlichen Haus.«
    »Euer Bruder starb, weil er zu viel wusste«, sagte Isaac, der sehr besorgt klang. »Vergesst das nie.«
     
    In dieser Nacht konnte Edward nicht gut schlafen. Immer wieder tauchte in seinen Träumen ein weißer Schatten auf, der die Umrisse einer Person hatte. Dann träumte er von seinem Bruder der zu ihm sah, ihn aber scheinbar nicht bemerkte. Im nächsten Moment tauchte eine riesige Maschine auf. Er konnte sie nicht richtig erkennen, doch sah er deutlich ihren Umriss, der beinahe an einen toten Baum erinnerte. Es wirkte fast so, als würde sie atmen.
    Er beobachtet sie mit leerem Blick und lief langsam auf sie zu. Ein dumpfes Geräusch war zu hören, dass er nicht zuordnen konnte, doch er ignorierte es einfach und ging weiter auf die Maschine zu. Nichts war ihm in diesen Moment wichtiger, als diese Maschine zu erreichen.
    Plötzlich erwachte er durch das laute Klingeln seines Handys. Noch immer leicht verschlafene tastete er neben seinem Kopfkissen danach, doch es lag nicht auf seinem Bett. Leise murrend stand er auf und ging auf den alten Schreibtisch zu, auf dem das Handy laut  brummte.
    »Ja hallo«, sagte er noch verschlafen.
    Ein seltsames, kratzendes Geräusch war zu hören. Langsam öffneten sich Edwards Augenlider ganz und sein Gesichtsausdruck wurde immer ernster.
    »Wer ist da?«, fragte er nun lauter.
    »Eddie? Eddie, kannst du mich hören?«, fragte eine kaum hörbare Stimme, die er sofort wiedererkannte. Vor Schreck ließ er sogar fast sein Handy fallen.
    »Jonny?«, fragte er und klang vollkommen erleichtert. »Ich hab es gewusst! Die ganze Zeit!«
    »Mit wem redet Ihr?«, fragte ihn Isaac, als er gerade die Doppeltür zum Schlafzimmer öffnete. In diesen Moment hatte der vermeintliche Anrufer aufgelegt. Hecktisch atmend hielt Edward sein Handy langsam vor sein Gesicht und sah auf das Display. Doch es zeigte überhaupt nicht an, das ein Anruf beendet wurde, geschweige denn, dass überhaupt jemand angerufen hatte.
    »Fehlt Euch den wirklich nichts?«, fragte Isaac nun leicht besorgt.
    »Tara?«, flüsterte Edward mit schwacher Stimme.
    »Euer Handy hat nicht geklingelt. Ihr habt es Euch wieder nur eingebildet.«
    »Was eingebildet?«
    »Nichts«, sagte Edward und sah noch immer traurig auf sein Mobiltelefon. »Nichts weiter, als meine sogenannten Halluzinationen .«
    Isaac musterte ihn stumm, bevor er auf ihn zu fuhr.
    »Na los!«, sagte er aufmunternd. »Ihr solltet etwas essen, bevor Ihr zur Arbeit fahrt.«
     
    An diesem Morgen stand in einer abgelegenen Straße ein alter, kleiner, schwarzer Transporter. Dahinter war Murdock, der fröhlich summend mehrere große schwarze Säcke auf die Ladefläche warf. Er schloss die beiden hinteren Türen des Wagens und sah sich kurz noch einmal hektisch um. Nicht weit von ihm entfernt saß eine nackte Katze auf einer Mülltonne. Ihr linkes Ohr war bis zur Hälfte abgefressen und an ihrem Schwanz ragten die Knochen durch das Fleisch hindurch. Außerdem schien sie ein wenig größer als eine normale Katzen zu sein.
    Die beiden sahen sich für einen Moment tief in die Augen, wobei die Katze mit ihren glühend fliederfarbenen Augen, die leicht golden schimmerten fast furchteinflößend wirkte.
    »Was willst du von mir, du elendes Mistvieh?«, fragte Murdock sie nach einiger Zeit.
    Die Katze machte einen krummen Buckel und gurrte leise. Murdock

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