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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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schätzte – DC Nick Nicholas und DS Bella Moy. Auf einer Staffelei stand ein Flipchart, daneben hingen eine weiße Tafel und eine großformatige Karte von Sussex, die mit bunten Stecknadeln markiert war.
    »Kaffee?«, fragte Branson.
    »Im Moment nicht.«
    Sie blieben an Bellas Tisch stehen, der mit ordentlichen Papierhäufchen bedeckt war. Mitten drin lag eine Tüte Malteser. Bella deutete auf die Papiere: »Das sind Michael Harrisons Verbindungsnachweise von Dienstagmorgen bis neun Uhr heute früh. Ich habe die Nachweise der anderen vier gleich mitgeordert.«
    »Gute Idee«, lobte Branson.
    Sie deutete auf die Landkarte auf ihrem Computerbildschirm: »Hier habe ich die Sendemasten der Mobilfunknetze markiert, die die fünf Männer benutzt haben – Orange, Vodafone und T-Mobile. Orange und T-Mobile haben eine höhere Frequenz als Vodafone, das Michael Harrison benutzt. Das letzte Signal seines Mobiltelefons kam von der Basisstation am Sendemast Pippingford Park an der A22. Aber ich habe festgestellt, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass dieser am nächsten dran ist. Wenn das Netz überlastet ist, werden die Signale an den nächsten verfügbaren Mast weitergeleitet.«
    Die Frau wird es noch weit bringen, dachte Grace. Er betrachtete die Karte und sagte: »Wie groß ist die Entfernung zwischen den Masten?«
    »In Städten etwa fünfhundert Meter. Auf dem Land können es mehrere Kilometer sein.«
    Grace wusste aus Erfahrung, dass die Mobilfunkunternehmen ein Netz von Sendemasten nutzten, die so genannte Beacon-Signale empfingen. Egal, ob sich Handys im Standby- oder Sprechmodus befanden, sie sendeten ständig Signale an den nächsten Mast. Daher war es einfach, die Bewegungen eines Mobilfunknutzers nachzuvollziehen, zumindest in Städten. Auf dem Land würde es schwieriger werden.
    Bella ging zu der Landkarte an der Wand. Sie zeigte auf die blaue Stecknadel in der Stadtmitte von Brighton, die von einer grünen, roten, gelben und weißen Nadel umgeben war. »Ich habe Michael Harrisons Handy mit blauen Nadeln markiert. Die anderen vier haben die übrigen Farben.«
    Grace folgte ihrem Finger mit den Augen. »Hier sehen wir, dass alle fünf Nadeln von sieben Uhr bis neun Uhr abends zusammen geblieben sind.« Sie deutete auf drei verschiedene Stellen. »Da befindet sich jeweils ein Pub. Nun wird es interessant.« Sie deutete auf eine Stelle ein Stück nördlich von Brighton. »Alle fünf Nadeln eng beieinander. Dann nur noch vier. Genau hier.«
    »Grün, rot, gelb und weiß. Aber keine blaue.«
    »Exakt.«
    »Gab es danach noch irgendwelche Bewegungen der blauen Nadel?«
    »Keine.«
    »Also haben sie sich getrennt«, warf Grace ein. »So gegen acht Uhr fünfundvierzig?«
    »Außer er hat sein Handy irgendwo verloren.«
    »Natürlich.«
    »Wir sprechen also über einen Radius von etwa acht Kilometern etwa fünfundzwanzig Kilometer nördlich von Brighton?«, erkundigte sich Branson.
    »Sendet sein Handy noch Signale aus?«, fragte Grace, ein wenig abgelenkt durch Bellas Kombination aus gutem Aussehen und klugem Kopf. Er war ihr schon begegnet, hatte sie aber bisher nicht richtig wahrgenommen. Sie war wirklich hübsch und hatte, falls sie ihren BH nicht auspolsterte, ausgesprochen große Brüste – was ihn schon immer angemacht hatte. Er zwang sich, wieder an die Arbeit zu denken, warf aber noch einen verstohlenen Blick auf ihre Hand. Ein Saphirring, aber nicht am rechten Ringfinger. Das musste er sich merken.
    »Das letzte Signal kam am Dienstagabend um acht Uhr fünfundvierzig. Danach nichts mehr.«
    »Was halten Sie davon, Bella?«, fragte Grace.
    Sie überlegte und fixierte ihn mit wachen, blauen Augen, in denen er jedoch nichts als den nüchternen Respekt vor einem Vorgesetzten las. »Ich habe mit einem Techniker der Telefongesellschaft gesprochen. Er sagt, entweder ist das Handy seit Dienstagabend ausgeschaltet oder es befindet sich in einer Gegend ohne Empfang.«
    Grace nickte. »Dieser Michael Harrison ist ein ehrgeiziger und aktiver Geschäftsmann. Er soll morgen heiraten, eine überaus schöne Frau, wie es heißt. Zwanzig Minuten vor dem tödlichen Verkehrsunfall, bei dem vier seiner besten Freunde sterben, geht sein Handy aus. Er hat im vergangenen Jahr heimlich Firmengelder auf die Cayman Islands transferiert – mindestens eine Million Pfund. Und sein Geschäftspartner, der an dem fatalen Junggesellenabend hätte teilnehmen sollen, war aus irgendwelchen Gründen nicht dabei. Ist das so weit

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