Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
Schock stehen, aber eine war sehr wütend – Zoe…« Sie nahm ihren Notizblock zur Hand und blätterte darin. »Zoe Walker, die Witwe von Josh Walker. Sie sagte, Michael habe den anderen immer blöde Streiche gespielt, und sie sei sicher, dass sie sich dafür rächen wollten.«
    »Und der Trauzeuge soll nichts davon gewusst haben? Das kaufe ich ihm nicht ab«, warf Grace ein.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nichts weiß. Aus welchem Grund sollte er denn lügen?«, gab Nicholas zu bedenken.
    Grace fand die Naivität des jungen Ermittlers besorgniserregend, andererseits sollte der Nachwuchs zeigen, was er konnte. Er ließ es vorerst durchgehen, nahm sich aber vor, später noch einmal darauf zurückzukommen.
    »Ein verdammt großes Gebiet zum Durchkämmen«, meinte Branson. »Dicht bewaldet, da könnten hundert Leute tagelang suchen.«
    »Wir müssen es eingrenzen«, erwiderte Grace und nahm einen blauen Textmarker von Bellas Tisch, mit dem er einen Kreis auf die Karte zeichnete. »Nick, wir brauchen eine Liste sämtlicher Pubs in dieser Gegend. Damit müssen Sie anfangen.« Dann wandte er sich an Branson. »Hast du Fotos von den Jungs aus dem Lieferwagen?«
    »Ja.«
    »Braver Junge. Zwei Sätze?«
    »Ein ganzes Dutzend.«
    »Wir teilen uns auf. DS Branson und ich übernehmen die eine Hälfte der Pubs, Sie beide die andere. Mal sehen, ob wir den Hubschrauber kriegen können. Bei dem dichten Baumbestand sind die Chancen aus der Luft womöglich besser.«
     
     
    Eine Stunde später parkte Glenn Branson auf dem verlassenen Vorplatz des Pubs The Kings Head an der Straße nach Uckfield. Sie stiegen aus und gingen zur Tür, über der sich ein Schild mit der Aufschrift »Inh. John und Margaret Hobbs« befand.
    Die Bar war verlassen, ebenso der freudlos wirkende Restaurantbereich zur Linken. Es roch nach Möbelpolitur und schalem Bier. In einer Ecke blinkte ein Spielautomat, daneben hing eine Dartscheibe.
    »Hallo!«, rief Branson.
    Grace beugte sich über die Theke und entdeckte eine offene Bodenklappe. Er ging hinter die Theke, kniete sich hin und rief in den Keller hinunter, der von einer schwachen Glühbirne erleuchtet wurde: »Hallo? Jemand da unten?«
    »Bin gleich da«, erwiderte eine knurrige Stimme.
    Er hörte ein Rumpeln, aus der Klappe tauchten kräftige, verschmutzte Hände auf, die ein graues Bierfass von Harvey’s hielten. Dann erschien ein bulliger Mann mit rotem Gesicht, der Jeans und ein weißes T-Shirt trug und stark schwitzte. Er hatte die Gestalt und die typische gebrochene Nase des Ex-Boxers. »Die Herren?«
    Branson zeigte seinen Ausweis. »Detective Sergeant Branson und Detective Superintendent Grace von der Sussex Police. Wir suchen den Wirt. Sind Sie Mr Hobbs?«
    »Der bin ich«, keuchte der Mann und richtete sich auf. Er stank unglaublich nach Schweiß.
    »Würden Sie sich bitte diese Fotos ansehen und uns sagen, ob Sie jemanden erkennen. Möglicherweise waren die Männer am vergangenen Dienstag hier.« Branson legte die Fotos auf die Theke.
    John Hobbs sah sich alle aufmerksam an und schüttelte dann den Kopf. »Nein, noch nie gesehen.«
    »Waren Sie am Dienstagabend hier?«, erkundigte sich Grace.
    »Ich bin jeden beschissenen Abend hier, sieben Tage die Woche. Dank Leuten wie Ihnen.«
    »Leuten wie uns?«
    »Ich meine Ihre Verkehrspolizei. Ist nicht einfach, von einem Pub auf dem Land zu leben, wenn eure Kollegen rumschleichen und meine Gäste dauernd blasen lassen.«
    Grace ignorierte die Bemerkung. »Sind Sie ganz sicher, dass Sie niemanden erkennen?«
    »Ich kann von Glück sagen, wenn mitten in der Woche zehn Leute kommen. Wenn sie hier gewesen wären, hätte ich sie gesehen. Ich erkenne keinen. Sollte ich?«
    In solchen Momenten war Roy Grace wütend auf die Verkehrspolizei. Die meisten Menschen hatten nur Kontakt mit der Polizei, wenn sie geblitzt wurden oder blasen mussten. Daher betrachteten sie die Polizei auch nicht als Freunde und Ordnungshüter, sondern als Feind.
    »Sehen Sie fern? Lesen Sie Zeitung?«, wollte Grace wissen.
    »Nein, keine Zeit. Ist das ein Verbrechen?«
    »Vier von diesen Männern sind tot«, sagte Glenn Branson, den die Haltung des Mannes allmählich ärgerte. »Sie starben am Dienstagabend bei einem Verkehrsunfall.«
    »Und Sie kommen hier rein wie Graf Rotz und wollen einem armen Wirt die Schuld geben, weil er ihnen was zu trinken verkauft hat?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, entgegnete Grace. »Und das ist auch nicht meine Absicht. Ich suche nach dem

Weitere Kostenlose Bücher