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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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abgekühlt, und die Kälte drang in sein Inneres. Seine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt; es gab kaum Luft in dem Raum.
    »Sie … Sie sind einer der Beteiligten, oder nicht?«, sagte Clayton. »Sie haben Konkan Hills zur selben Zeit verlassen wie Alyshia. Sie ist vollkommen verändert nach London zurückgekehrt. Irgendwas ist passiert, und keiner weiß, was. Wir müssen die einzelnen Elemente selbst zusammensetzen, und wir stehen unter extremem Druck. Sie sind ein Teil des Puzzles, Mr Mistry, aber wir glauben nicht, dass Sie beteiligt sind.«
    Die Paranoia, die Mistry zuvor so ruhig erwähnt hatte, wurde in seiner Körpersprache lebendig. Seine Bewegungen hatten nichts Fließendes mehr.
    »Langsam neige ich dazu, Yash recht zu geben«, sagte er und unterstrich seinen Hinweis mit einer Bewegung der Waffe. »Ich glaube nicht, dass Sie sind, wer zu sein Sie vorgeben, sondern dass Sie hierhergeschickt wurden, um mich auszuräuchern. Ich glaube, Sie kommen mit solchen Nachrichten, um …«
    Er erstarrte, als unverkennbar ein Schuss ertönte. Einen Moment lang herrschte Stille, bevor in der stickigen Nacht das Gegenfeuer losbrach. Mistry blickte zur Tür, als könnte sie sich in splitternde Löcher auflösen. Clayton sprang auf, nicht um zu handeln, sondern aus nackter Angst.
    »Ich hätte auf Yash hören sollen«, sagte Mistry. »Aber Sie klangen so glaubwürdig.«
    Weitere Schüsse fielen, Mistry stürzte zum Fenster, stieß die Holzläden auf und kletterte hinaus, als zwei Männer mit Waffen durch die Tür platzten. Sie zielten auf Clayton, vor dessen innerem Auge plötzlich ein aufrichtiges junges Gesicht aufblitzte, das eine Spur des Verrats hinter sich herzog: Gagan. Gagan und seine überaus köstlichen Fischtörtchen. Clayton sah es vor sich, wie Anwar Masood ihn mit mehr als nur Lob überhäufte.
    Der Schuss traf ihn in die Brust. Als er rückwärts über den Stuhl geschleudert wurde und wie ein Stück Fleisch an die Wand klatschte, war es, als wäre er von einem Vorschlaghammer getroffen worden. Der zweite Schuss schickte ihn endgültig zu Boden. Die blaue Decke trübte sich ein, und sein Kopf sackte zur Seite. Das Porträt des bekränzten Rajiv Gandhi war das letzte Bild, das er mitnahm in das schwarze, unendliche Jenseits.

SIEBZEHN
    Montag, 12. März 2012, 22.30 Uhr,
    London
    W as hält er davon?«, fragte Boxer.
    Telefonkonferenz mit DCS Makepeace und Martin Fox in der Einsatzzentrale von Pavis, Charles Boxer in dem Haus im Aubrey Walk. Sie sprachen über die DVD mit der Scheinhinrichtung, die Fox einem Psychologen vom MI 5 gezeigt hatte, der für Pavis neue Mitarbeiter bewertete.
    »Profis, keine Amateure«, sagte Fox. »Eine verheerende Schocktaktik, um die Geisel für weitere intensive Verhöre oder die Familie auf eine massive Forderung vorzubereiten. Er glaubt, dass der Schütze eine militärische Ausbildung hat, wegen seiner Haltung und der Waffe, einer Sig Sauer P220. Er ist sich unschlüssig, ob die Entführer einen terroristischen oder kriminellen Hintergrund haben. Das wird erst die Forderung zeigen. Wenn es sich um Terroristen handelt, könnte ihre Zurückhaltung, eine Forderung zu stellen, auch darauf zurückzuführen sein, dass sie keinen Anti-Terror-Einsatz provozieren wollen, durch den der Boden hier für sie garantiert heißer würde.«
    »Und was denkt ihr?«
    »Ich habe eher den Eindruck, dass es sich um Kriminelle handelt, die gestützt auf beeindruckende Recherche und psychologische Tricks das Maximum aus einem sehr reichen Mann herauspressen wollen«, sagte Fox. »Sie haben es offensichtlich nicht eilig, aber mit dieser extremen Demonstration auf der DVD steigern sie das Level an Gewalt erheblich. Ich denke, die Provokationen werden aufhören, und am Ende kriegen wir eine saftige Lösegeldforderung.«
    »Befragt irgendjemand den Pizza-Boten?«
    »Darum kümmert sich George Papadopoulos«, sagte Makepeace.
    »Und Sie, Sir? Was halten Sie von den Kidnappern?«
    »Etwas mehr als hundert Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gilt meine Hauptsorge natürlich einem Terroranschlag«, sagte Makepeace. »Und das bestimmt auch meine Analyse. Nichts, was wir bisher von diesen Leuten wissen, deutet offen darauf hin, dass sie terroristische Ziele verfolgen. Es bereitet mir Unbehagen, dass sie anscheinend sehr gut ausgebildet wurden. Andererseits sind das vielleicht Investitionen und die Professionalität, die nötig sind, wenn man ganz groß abkassieren will. Ich bin nicht

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