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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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seinem Heroinverkauf zu tun hatte.
    »Sie haben etwas gestohlen, von dem ein wichtiger Freund von uns glaubt, dass es ihm gehört«, sagte Tarar.
    »Und wenn ich diese beiden Typen finden kann?«, fragte MK .
    »Dann werden wir uns erkenntlich zeigen.«
    »Und wie genau?«
    Tarar konnte seinen Hass auf den Mann nur mühsam beherrschen. Für ihn lief am Ende alles auf Geld hinaus. Das Konzept der Ehre war ihm so fremd wie die arabische Schrift.
    »Ein wenig kostenlose Ware.«
    »Von wie viel sprechen wir?«
    Schon fing er an zu verhandeln, wog ab, wie viel Anstrengung er für welche Gegenleistung einsetzen sollte.
    »Zwei für den Preis von einem beim nächsten Deal«, sagte Tarar mit nunmehr fast unverhohlener Verachtung.
    »Kann ich mal sehen?«, fragte MK und streckte die Hand aus.
    Während Tarar ihm das Flugblatt gab, musterten er und Rahim das Gesicht des Dealers auf verräterische Zeichen und kleine Ticks, weil sie wussten, dass Dealer sich ebenso gut unter Kontrolle hatten wie Pokerspieler.
    MK erbleichte innerlich, als er das Gesicht seines alten Freundes sah.
    »Kann ich das behalten?«, fragte er, weil er irgendwas sagen musste, um seinen Kreislauf wieder in Gang zu bringen.
    »Du kennst keinen von den beiden?«, fragte Tarar. »Hast sie nie auf einer deiner Runden gesehen?«
    »Es sind keine Kunden von mir, so viel kann ich euch sagen«, erwiderte MK , sorgsam darauf bedacht, nicht zu lügen. Er hatte im Laufe der Zeit einiges gelernt.
    »Du verkaufst auch Pillen, oder?«, fragte Tarar.
    MK zuckte die Achseln, als ob ihm dieses niedere Nebengeschäft peinlich wäre.
    »Der Linke von den beiden war früher mal Krankenpfleger«, sagte Tarar. »Hat gesessen, weil er im Krankenhaus Medikamente gestohlen hat. Deswegen fragen wir bei den Dealern aus der Gegend nach. Vielleicht mischt er immer noch im Geschäft mit, oder er ist selbst Konsument. Wir wissen, dass er eine Wohnung in Stepney hat.«
    »Habt ihr schon mit den Dealern dort geredet?«
    »In Stepney ist der Boden auch so schon verdammt heiß. Wir warten, bis sich die Lage wieder ein wenig abkühlt, ehe wir dort reingehen.«
    »Ich hab drei Apotheker aus dem Norden, die mich mit dem versorgen, was ich für meinen Tablettenhandel brauche. Sie tüfteln die Formeln aus, testen die Prototypen, und dann lass ich die Dinger in China produzieren und herschicken«, sagte MK . »Für das Zeug bin ich nicht auf dem offenen Markt. Der Junge, der gerade gegangen ist, vertickt das meiste meiner Ware auf Partys und in Clubs in London. Ich handle nicht mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, und in der Szene würde man einen Krankenpfleger oder Ex-Krankenpfleger wohl am ehesten vermuten.«
    »Kennst du jemanden in dem Business?«
    »Der einzige Typ, den ich kenne, wohnt in Dalston. Ich ruf ihn an und sag ihm, dass du vorbeischaust.«
    Tarar nickte. MK machte den Anruf und notierte Name und Adresse. Dann standen sie auf. Als Rahims behaarte Hand schon auf der Klinke lag, drehte sich Tarar an der Wohnungstür noch einmal um.
    »Unser Freund wird sich wie gesagt erkenntlich gegenüber denjenigen zeigen, die uns helfen, diese beiden Männer zu finden. Du kennst die Belohnung. Noch nicht erzählt habe ich dir, was er machen wird, wenn er erfährt, dass irgendjemand aus unserem Dealer-Netz Informationen zurückgehalten hat«, sagte Tarar. »Er hat in einem Keller, den er unter seinem Haus in Upton Park ausgehoben hat, einen speziellen, schalldichten Raum. Niemand, der ihn betritt, kann hinterher je wieder sprechen, da er alles, was er in diesem Leben noch zu sagen hatte, in diesem Raum gesagt hat. Hast du mich verstanden?«
    Rahim bekräftigte die Drohung mit einem Nicken und öffnete die Tür.
    Während sie die Treppe hinabstiegen und aus dem Haus traten, sagten beide Männer nichts. Schweigend gingen sie die Straße hinunter. Erst als sie um eine Ecke gebogen waren, sprachen sie.
    »Er weiß etwas«, sagte Rahim auf Urdu.
    »Ich bin sicher, er kannte einen von den beiden; den Pfleger vielleicht«, sagte Tarar. »Hast du gesehen, wie still er geworden ist?«
    »Wir sollten zurückgehen«, sagte Rahim. »Bevor er sie warnt.«
    »Ich rufe Saleem an.«
    Rahim blieb an der Ecke stehen und behielt den Eingang des Wohnblocks im Auge, während Tarar Cheema anrief. Nach ein paar Minuten kam MK aus dem Gebäude. Rahim tippte Tarar auf die Schulter. Sie beobachteten, wie sich MK langsam von ihnen weg Richtung Colville Estate bewegte. Tarar beendete das Telefonat, und sie liefen

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