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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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ihm nach. MK bog links in den Branch Place ein und ging weiter zu einer Gruppe von Gebäuden, die wie Werkstätten aussahen. Er suchte in der Tasche nach einem Schlüssel.
    »Schnapp ihn dir«, sagte Tarar.
    Für einen so großen Mann bewegte sich Rahim schnell und mit außergewöhnlicher Geschmeidigkeit. Tarar sah, wie MK s Knie weich wurden, als er Rahims .38er in den Nieren spürte. Rahim legte einen Arm um ihn und führte ihn zu Tarar. Sie stießen ihn vor sich her um die Ecke, weg von der Werkstatt.
    »Ich dachte, du gehst montags und dienstags nie aus dem Haus?«, sagte Tarar.
    »Das ist mein Atelier«, erwiderte MK mit zittriger Stimme. »Ich wollte ein bisschen malen.«
    »Hast du da drinnen irgendwelche interessanten Modelle für uns?«, fragte Tarar und nickte Rahim zu, der MK von der Seite in die Beine trat, sodass dieser hart auf den Asphalt schlug. Rahim drehte ihm den Arm auf den Rücken, stellte den Fuß auf das Schultergelenk und begann, das Handgelenk zu verdrehen, sodass die Schulter auszukugeln drohte. MK schrie.
    »Sie sind da drinnen, stimmt’s?«, fragte Tarar.
    Mit dem stechenden Schmerz in der Schulter und dem Gesicht auf dem eisigen Boden brachte MK kein Wort heraus. Er nickte.
    »Du weißt, wohin wir jetzt fahren, oder?«, sagte Tarar.
    Rahim ließ MK los und zerrte ihn auf die Füße. MK schrie erneut vor Schmerz und hielt sich gekrümmt die Schulter. Er brach in Tränen aus, heulte vor Angst, sodass Rahim ihm angewidert einen Schlag auf den Hinterkopf versetzte. Sie gingen zurück zum Wagen, während Tarar seine Leute alarmierte, an beiden Enden des Branch Place Posten beziehen ließ und ihnen einschärfte, sofort anzurufen, falls irgendjemand das Gebäude betreten oder verlassen wollte.
    Rahim saß mit MK auf der Rückbank. Tarar setzte sich ans Steuer. MK ließ sich gegen das Fenster fallen und weinte so heftig wie als Kind, wenn er zurück ins Internat musste.

FÜNFUNDZWANZIG
    Dienstag, 13. März 2012, 21.40 Uhr,
    Isabel Marks’ Haus, Aubrey Walk, London W8
    I mmer noch keine Spur von Frank.
    Sie saßen zu dritt um den Tisch mit der leeren Sporttasche als Tafelschmuck. Isabel war so angespannt, dass Boxer meinte, die Sehnen in ihrem Körper summen zu hören. Er wollte etwas sagen, um den Druck zu lindern, hatte jedoch früh in seiner Berufslaufbahn gelernt, dass Humor bei einer Entführung nie funktionierte. Er wollte den Arm um sie legen, ihren Nacken küssen und etwas Vertrautes sagen, doch Rick Barnes saß daneben, zwar mit Kopfhörern auf den Ohren, aber Boxer konnte sich nicht sicher sein, dass er sich tatsächlich die Aufnahmen anhörte.
    Der silberne Golf GTI stand startbereit vor der Tür.
    Die Zeit rückte unerbittlich auf 22.30 Uhr vor, den spätesten Zeitpunkt, zu dem sie zu ihrem Rendezvous am Rich Mix Cinema in Bethnal Green aufbrechen konnten.
    Boxer war an solche Situationen gewöhnt und ließ niemals zu, dass sie ihm unter die Haut gingen. Er hatte mit Martin Fox telefoniert und ihn gebeten, alles Menschenmögliche zu tun, um das Geld aus anderen Quellen aufzutreiben.
    Rick Barnes saß auf seinem Stuhl, starrte stur geradeaus, machte Atemübungen und lauschte den Worten, die durch seinen Kopf hallten. Aus der Lösung des Geldproblems hatte er sich rausgehalten. Die öffentliche Schatulle wurde niemals für Lösegeldzahlungen geöffnet.
    Es klingelte, Isabel schreckte hoch, ihr Körper spannte sich an.
    Barnes reagierte nicht.
    Boxer ging zur Tür.
    D’Cruz. Endlich. Er wirkte erschüttert, seine charismatische Großspurigkeit zerschossen.
    »Hier ist es«, sagte er und hielt einen Aktenkoffer hoch.
    »Wie viel?«
    »Zweihundertfünfzig. Mehr konnte ich in der Zeit nicht bekommen.«
    »Das ist gut«, sagte Boxer. »Isabel und der Kidnapping-Consultant der Met können es zählen und abpacken. Du siehst so aus, als könntest du einen Drink vertragen.«
    Boxer setzte ihn mit einer Flasche Scotch und einer Schüssel Eiswürfel in die Küche und brachte das Geld ins Wohnzimmer. Barnes hatte die Ohrstöpsel herausgenommen und stand beinahe lauernd da, bereit zuzuschlagen.
    »Ich bringe ihn um «, sagte Isabel.
    »Deswegen wirst du auch mit Rick zusammen hunderttausend von dem Geld abzählen und es nach Dans Anweisungen bündeln, während ich mich unter vier Augen mit Frank unterhalte.«
    »Ich rufe den DCS an«, erklärte Barnes.
    »Ich schätze, der MI 5 hätte auch gern Meldung«, sagte Boxer.
    In der Küche hatte D’Cruz sich nicht gerührt, nicht einmal, um die

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