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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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habe die Mittel, Informationen von Leuten aus seiner Umgebung zu bekommen. Ich werde meine Quellen nicht offenlegen, nicht einmal dem MI 5, aber ich kann dir versichern, dass ich sie habe«, sagte D’Cruz. »Es liegt im Wesen von Beziehungen dieser Art, dass man immer versucht, über die bereits erreichte Ebene hinauszukommen. Sobald ich Abdel Iqbal auf meine Seite gebracht hatte, streckte ich meine Fühler zu Amir Jat aus. Als ich ihn gewonnen hatte, suchte ich nach dem nächsten Glied in der Kette. Amir Jat ist ein Mann, der seine Feinde so eng um sich schart wie seine Freunde. Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt einen Unterschied zwischen beiden macht. Ich war in der Lage herauszufinden, welche seiner Freunde in Wahrheit seine Feinde waren, und zu meinem großen Unglück bekam auch er heraus, wer einer von ihnen war. Ja. War . Amir Jat ist kein Mann, der Verräter duldet.«
    Boxer war fasziniert von Frank D’Cruz’ schwindelerregender Argumentation. Sie klang irgendwie logisch, ohne dass er ihm eine konkrete Tatsache geliefert hätte, an die er sich halten könnte.
    »Du glaubst also, Alyshia ist entführt worden aus Rache dafür, dass du einen seiner ›Freunde‹ in ›deinen Spion‹ verwandelt hast?«, fragte Boxer. »Das ergibt immer noch keinen Sinn.«
    »Es sei denn, er will mich, wie du am Anfang vermutet hast, bestrafen«, sagte D’Cruz. »Dafür, dass ich ihn korrumpiert und seine Leute gegen ihn gewendet habe.«
    Schweigen. D’Cruz goss sich noch einen Schluck ein und kippte ihn herunter, ohne den Blick von Boxer abzuwenden.
    Erst das Klingeln brach den Bann zwischen ihnen. Barnes öffnete die Haustür und tauchte kurz darauf in der Küche auf.
    »Mr D’Cruz’ Limo zum Thames House«, sagte er. »Und für Sie wird es Zeit zu fahren, Charles. Das Geld liegt bereit.«
    Auf dem Rückweg zu dem Gebäudekomplex nahm Dan einen anderen Weg als zuvor. Er war aufgeregt; er hatte ein paar Ideen entwickelt, wie die Lösegeldübergabe klappen könnte, wie sie es noch besser machen konnten. Er ging den Canal Walk hinauf, überquerte die Brücke und kam aus westlicher Richtung auf den Branch Place. Er sah keinen Menschen. Aber einer von Tarars Männern, der sich hinter einer niedrigen Mauer versteckte, die von dem blauen Zaun vor dem Wohnblock gekrönt wurde, sah ihn. Er beobachtete, wie Dan die Werkstatt aufschloss, und machte telefonisch Meldung.
    Der Atelierbereich war dunkel und eigenartig still. Dan stieg die Treppe hinauf und fragte sich, was er diesmal vorfinden würde. Sobald er die Wohnung betrat, wusste er, dass irgendwas nicht stimmte. Er hörte kein Plaudern, kein Lachen, kein Flirten. Skin saß allein am Tisch, rauchte einen Joint und stierte an die leere Wand. Dan sah nach Alyshia; sie starrte wütend, aber wortlos zurück. Auch ihr zweites Handgelenk war mit Handschellen an das Kopfteil des Bettes gefesselt. Ihre Haare waren nass. Er schloss die Tür und ging zurück zu Skin.
    »Was ist passiert?«, fragte Dan.
    Skin zuckte die Achseln.
    »Ich dachte, ihr versteht euch so gut«, sagte Dan. »Also was war hier los?«
    »Nicht viel. Ich hab sie duschen lassen.«
    »Das ist hier in der Bude ein verdammter Luxus.«
    »Das Wasser war kalt«, sagte Skin. »Sie hat sich beschwert. Das war alles.«
    »Das war alles?«
    »Ja«, antwortete Skin, schon auf der Suche nach einem neuen Abenteuer. Seine blauen Augen waren schwarz geworden. »Und was gibt’s Neues?«
    »Ich hab gerade noch mal darüber nachgedacht, wie wir es machen«, sagte Dan.
    »Ich bin froh, dass du hier bist«, sagte Skin und nahm einen tiefen Zug, »um das Denken zu übernehmen.«
    Weiteres Schweigen.
    »Hörst du mir zu, Skin?«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte er.
    »Ich hoffe, der Fußmarsch am Kanal entlang pustet dir den Kopf wieder frei.«
    »Keine Sorge. Ich schluck eine Speed-Tablette und bin doppelt so schnell da.«
    »Also, pass gut auf. Was ich dir jetzt erkläre, sind Anweisungen «, sagte Dan. »Am Ende des Kanals gehst du durch den Tunnel unter der Commercial Road. Dann kommst du zwischen der Straße und den Gleisbögen der Docklands Light Railway vor dem Jachthafen am Limehouse Basin raus. Dort gibt es eine Schleuse. Du gehst die Treppe auf der linken Seite hoch auf die Südseite der Commercial Road. Hast du kapiert?«
    »Kapiert.«
    »Ich will, dass du über die Brüstung der Brücke auf den Treidelpfad blickst, auf dem du gekommen bist, und mir eine Markierung nennst.«
    »Eine Markierung?«
    »Irgendwas auf der

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