Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
Vom Netzwerk:
sind schließlich in London. Andere hingegen waren überhaupt nicht auf eine Belohnung aus. In diesem speziellen Fall haben wir jedoch nur deine Anrufe abgehört«, sagte die Stimme. »Aber ja, du warst eine brave Bürgerin, die dazu noch ein kleines unbewusstes Motiv hatte.«
    »Kenne ich Sie?«, fragte Alyshia.
    »Ja«, sagte die Stimme, »du kennst mich. Ich bin dein Gewissen. Wir sind uns in den letzten zwanzig Jahren nur nicht mehr offiziell begegnet.«
    »Was schreibst du in diesen Lagebericht?«, fragte Isabel.
    »Alles über die Situation, wie ich sie vorfinde«, sagte Boxer. »Der erste Anruf, den du erhalten hast. Geistige und körperliche Verfassung der Beteiligten – das sind du, Frank und Alyshia. Die Beziehungen der Beteiligten untereinander und zu anderen. Ihr Lebenslauf zum Zeitpunkt der Niederschrift. Ziel ist es, den Einsatzleiter auf den Stand dieser Entführung zu bringen. Sieh es so: Ich bin hier, um dir zu helfen, eine objektivere Perspektive einzunehmen. Und er ist noch eine Stufe weiter entfernt, um mir eine objektivere Perspektive zu vermitteln. Das hilft uns, alles richtig zu machen.«
    »Berichtest du ihnen alles ?«
    »Ich werde nicht erzählen, was gestern Nacht geschehen ist.«
    »Ist dir so etwas schon mal passiert?«
    »Noch nie.«
    Sie nickte zufrieden. »Ich weiß nicht genau, warum es passiert ist«, sagte sie. »So etwas habe ich noch nie im Leben gemacht.«
    »Unter normalen Umständen hätte es auch gar nicht passieren können, weil wir nicht allein gewesen wären«, erwiderte Boxer. »Es ist passiert, weil ich wollte, dass es passiert. Meine professionelle Distanz hätte mich davon abhalten müssen.«
    »Ich brauchte dich«, sagte sie.
    »Und ich dich«, sagte Boxer. »Was das bedeutet, werden wir später herausfinden. Dies ist eine intensive Situation, und möglicherweise merkst du, dass du hinterher ganz anders empfindest.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Was ich sagen will: Du bist wegen Alyshia verletzlich, ich habe diese Entschuldigung nicht«, erklärte Boxer. »Ich habe mich in dem Moment in dich verknallt, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, und das ist mir noch nie passiert.«
    »Das habe ich gesehen«, sagte sie. »Es war nicht das erste Mal, dass mir das passiert ist, aber es war das erste Mal, dass ich es wollte.«
    »Von jetzt an konzentrieren wir uns auf das Wichtigste«, sagte Boxer. »Lass uns das erst klären und hinterher auf uns schauen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dafür stark genug bin.«
    »Ich weiß auch nicht, ob ich stark genug bin«, sagte Boxer. »Es ist nur eine Absichtserklärung.«
    »Deswegen sind Eltern so verzweifelt«, sagte Alyshia. »Sie können nicht kontrollieren, wen du triffst, deine Freunde und die Menschen, in die du dich verliebst. Sie können das Schicksal nicht kontrollieren.«
    »Sie können dir das nötige Rüstzeug vermitteln.«
    »Der Vater meiner Mutter war Diplomat, ihre Mutter stammte aus einer Offiziersfamilie. Sie haben die Zinnen ihrer moralischen Maßstäbe abgeschritten, wie meine Mutter immer zu sagen pflegte, aber sie konnten sie nicht daran hindern, einen ausländischen Casanova zu heiraten.«
    »Obwohl sie wussten, dass sie es bereuen würde.«
    »Ihr war nicht zu helfen; sie konnte einfach nicht anders.«
    »Ist das auch bei dir und Julian passiert?«
    »Ich weiß nicht«, spielte sie auf Zeit, weil sie spürte, dass er nach einer Erholungspause wieder zu bohren begann.
    »Komm schon, Kleines, du musst doch wissen, ob du dich in ihn verknallt hast oder nicht.«
    »Damals dachte ich, ich wäre in ihn verliebt.«
    »Das klingt vage«, sagte die Stimme.
    »Ich weiß nicht, was das zwischen Julian und mir war. Es war intensiv, aber ich bin mir nicht sicher, ob es Liebe war.«
    »Was hat dir an ihm gefallen?«
    »Er wusste, was er wollte. Das war reizvoll. Ich dachte, er wusste, wer er ist.«
    »Deswegen war deine Mutter wahrscheinlich auch hinter Frank her.«
    »Davon kann keine Rede sein. Mein Vater war hinter ihr her.«
    »Und warum?«
    »Aus einer Reihe von Gründen, aber einer war wahrscheinlich, dass sie ihm Seriosität gab.«
    »Warum verachtest du deine Mutter und verehrst deinen Vater?«
    »Weil meine Mutter mich liebt, ohne zu wissen, wer ich bin.«
    »Und dein Vater?«
    »Er kennt mich«, sagte Alyshia. »Und ich kenne ihn.«
    »Was war das Erste, was du an Julian attraktiv gefunden hast?«
    »Warum kommen Sie immer wieder auf ihn zurück?«
    »Es wird dich dazu bringen, über andere Dinge zu

Weitere Kostenlose Bücher