Stirb, Schätzchen, Stirb
Anhäufen von Geld. Nicht um das, was man sich davon kaufen kann.«
Da sie es in der Hand hielt, schob sie sich das Speckstück in den Mund. »Tja, M orris meint, dass sie sich lif ten lassen hat, sie hat also einen Teil von ihrer Kohle für ein jugendliches Aussehen bezahlt. Und die Schwiegertochter hat erzählt, dass Trudy ihren guten Schmuck daheimgelassen hat. Es sieht also so aus, als ob sie auch etwas für Klunker ausgegeben hat. Schnickschnack für sich selbst«, überlegte Eve, »und ein gutes Aussehen. Das passt durchaus zu ihr. Vielleicht hat sie einen Teil des Geldes investiert. Schließlich handelt Bobby mit Immobilien, vielleicht hat sie sich also irgendwo ein nettes Häuschen zugelegt. Etwas fürs Altenteil, wenn sie ihre Schützlinge von damals ausgeblutet hat.«
»Ist es denn von Bedeutung, was sie mit dem Geld gemacht hat?«
»Das kann ich noch nicht sagen. Ich würde einfach gerne wissen, wie reich das Weibsbild war und wer von den Konten wusste und vielleicht sogar Zugriff darauf hatte. Könnte wichtig sein.« Sie schob sich die nächsten Bissen in den Mund und dachte kurz darüber nach. »Ich habe mir Bobbys und Zanas Finanzen, ihre Krankenakten, ihre Lebensläufe und vor allem ihre Strafregister angesehen. Bisher weist nichts auf sie als Täter hin. Aber wenn einer oder beide wussten, dass die Alte zwei Millionen auf diversen Konten hatte, und wenn Sie sich eingebildet haben, dass die Möglichkeit bestand, diese Summe zu verdoppeln, hat sie das vielleicht gereizt.«
Sie spielte einen Moment mit der Idee. »Wenn wir die Konten einfrieren und beweisen könnten, dass das Geld auf unredliche Weise dorthin gekommen ist, könnten wir den Killer dadurch vielleicht dazu bringen, in Trudys Fußstapfen zu treten. Vor allem würden wir ihn furchtbar auf die Palme bringen, am Ende könnte es uns sogar gelingen, das Geld dorthin zurückzuüberweisen, woher es ursprünglich gekommen ist.«
»Und dann wären alle glücklich.«
»In einer perfekten Welt, die unserer Welt nicht mal ansatzweise ähnlich ist. Aber es wäre eine Möglichkeit, die Sache anzugehen. Wenn es um Geld gegangen ist, könnte es die Dinge in Bewegung bringen, wenn man die Konten räumt.«
Da sie zu ihrer eigenen Überraschung alles aufgegessen hatte, stand sie entschlossen wieder auf. »Ich ziehe mich jetzt an und fahre dann mit meiner Arbeit fort. Vielleicht sollten wir es so aussehen lassen, als würde die Überwachung von Bobby und Zana gelockert. Ich brauche einfach einen Köder, und die beiden bieten sich für diese Rolle an.«
Sie trat vor ihren Schrank, erinnerte sich an den prophezeiten Schneeregen und Schnee, machte einen Umweg an der Kommode vorbei und zog sich einen dicken Pullover an. »Heute ist der dreiundzwanzigste, oder?«
»Nur noch zwei Einkaufstage bis Weihnachten.«
»So nah vor den Feiertagen sollten wir die Zügel wirklich etwas lockerer lassen, findest du nicht auch? Die beiden sind zum ersten Mal hier in New York, wenn sie nicht endlich das Hotel verlassen dürfen, fangen sie bestimmt zu jammern an. Also lassen wir sie ziehen. Und sehen, ob uns das weiterbringt.«
Auf dem Revier bestellte sie als Erstes Feeney, Peabody, McNab, Detektive Baxter und Officer Trueheart zu einer Besprechung ein.
Sie brachte die Kollegen auf den neuesten Stand und wies ihnen anschließend verschiedene Aufgaben zu.
»Feeney, du folgst weiter der Spur des Geldes. Mir ist klar, dass das im Augenblick nicht vordringlich ist, also investier nur so viel Zeit und Leute, wie du erübrigen kannst.«
»Bei uns ist augenblicklich nicht viel los. In den nächsten ein, zwei Tagen verliere ich die meisten meiner Jungs, darunter auch ihn.« Er wies mit dem Daumen auf McNab. »Aber das ist kein Grund, sich nicht die Ärsche aufzureißen, bis der Urlaub beginnt.«
»Das ist nett. Außerdem brauche ich zwei Peilsender«, erklärte sie. »Sie sollten möglichst klein und unauffällig sein. Ich werde mir nämlich die richterliche Erlaubnis holen, die beiden Personen, die wir momentan in ihrem Hotelzimmer bewachen, damit zu versehen.«
»Dafür brauchst du eine richterliche Erlaubnis?« Er raufte sich das drahtige, rot-grau melierte Haar. »Glaubst du denn nicht, dass sie damit einverstanden sind, wenn du sie fragst?«
»Ich will sie nicht fragen, deshalb möchte ich etwas, was ich ihnen unauffällig an die Jacken klemmen kann. Wenn du was in deiner Wundertüte hast, mit dem man sie auch hören kann, wäre das nicht schlecht.«
»Das dürfte
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