Stirb, Schätzchen, Stirb
schwierig werden.« Er rieb sich nachdenklich das Kinn. »Du bräuchtest entweder einen ausreichenden Verdacht gegen einen von den beiden oder ihre Zustimmung, damit du so etwas verwenden kannst.«
Das hatte sie bereits bedacht. »Nach Meinung der Ermittlungsleiterin stehen die betroffenen Personen bereits ziemlich unter Stress. Da die weibliche Person angeblich bereits einmal gekidnappt worden ist, dient ihre Überwachung einzig ihrer Sicherheit.«
»Angeblich?«, wiederholte Peabody.
»Wir haben nur ihre Aussage, sonst nichts. Bisher ist noch nicht klar, ob die beiden wirklich Opfer oder vielleicht eher Verdächtige in diesem Mordfall sind. Die Verwendung der Peilsender ist eine Möglichkeit, herauszufinden, was genau die beiden sind. Ich werde mir die Erlaubnis dafür holen und spanne, wenn nötig, auch Mira dafür ein. Wir werden die beiden verkabeln, dann öffnen wir die Käfigtür und sehen, was passiert.«
Sie wandte sich an Baxter. »Dabei kommen Sie und Ihr Partner ins Spiel. Ich will, dass Sie die beiden unauffällig verfolgen und mir berichten, wo sie hingehen und was für einen Eindruck ihr Verhalten auf Sie macht.«
»Sie schicken uns einen Tag vor Weihnachten noch auf die Straße? Finden Sie das nicht selbst ein bisschen hart?«
»Deshalb habe ich ja extra Sie für diese Arbeit ausgewählt. Wenn die beiden sich trennen, trennen Sie beide sich auch. Aber Sie bleiben ständig in Kontakt, und zwar nicht nur miteinander, sondern auch mit mir. Obwohl die Sache sicher nicht gefährlich ist, seien Sie auf der Hut. Vielleicht macht sich irgendwer an die beiden heran. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihnen was passiert, beträgt gerade mal zwanzig Prozent. Aber halten Sie die Augen auf, und sorgen Sie dafür, dass sie sich noch weiter reduziert.«
»Lieutenant?« Gewohnheitsmäßig hob Trueheart die Hand. Unter Baxters Führung war er zwar gereift, aber als Eve ihn fragend ansah, stieg ihm wie in seiner Anfangszeit noch immer eine leichte Röte ins Gesicht.
»Sollen wir dazwischengehen, wenn die beiden angesprochen werden?«
»Das beurteilen Sie am besten selbst. Ich will auf keinen Fall, dass Sie Jagd auf irgendjemand machen, den Sie dann vielleicht verlieren. Gehen Sie also nur dazwischen, wenn Sie nah genug sind, um kein Risiko bei der Verhaftung einzugehen. Wenn das nicht möglich ist, beschatten Sie den Kerl und geben uns die Koordinaten durch. Allem Anschein nach wurde das Opfer nicht willkürlich ausgewählt. Es besteht also keine Gefahr für die Öffentlichkeit, und ich will, dass es so bleibt.«
Sie wies auf Trudys Bild, das an der Pinnwand hing. »Sie ist tot, wir haben es also mit jemandem zu tun, der willens und in der Lage ist zu töten, wenn er einen Grund dafür bekommt. Und ich will, dass jeder hier im Raum Weihnachten zu Hause feiern kann.«
Als die anderen den Raum verließen, hielt sie Peabody zurück. »Ich gehe kurz zu Mira, um sie über mein Vorhaben zu informieren und zu bitten, dass sie mir beim Richter Rückendeckung gibt. Hier ist eine Liste mit den Pflegekindern. Diejenigen, die ich bisher nicht erreichen konnte, habe ich markiert. Rufen Sie noch mal bei ihnen an. Aber kontaktieren Sie als Erste Carly Tween. Mit mir hat sie nicht gesprochen. Sie ist im achten Monat schwanger, verängstigt und gereizt. Versuchen Sie es also auf die sanfte Tour. Es wäre wirklich gut, wenn sie Ihnen sagen würde, wo ihr Mann zum Zeitpunkt des Mordes war.«
»Hat sie vielleicht auch noch einen Vater oder Brüder?«
»Scheiße.« Eve rieb sich den Nacken. »Das weiß ist nicht. Ich wage zu bezweifeln, dass es einen Vater gibt, wenn sie in einer Pflegefamilie war, aber gehen Sie der Sache trotzdem nach.«
»Okay. Viel Glück beim Richter.« Damit wandte sich auch Peabody zum Gehen.
Eve war schockiert und überrascht, als Miras Sekretärin sich ihr nicht wie sonst vor der Tür des Sprechzimmers entgegenwarf. Stattdessen rief sie einfach ihre Chefin an, bekam deren Okay und winkte sie freundlich durch.
»Oh, frohe Weihnachten, Lieutenant, falls wir uns vorher nicht noch einmal sehen.«
»Ah, danke. Ihnen auch.«
Eve warf einen Blick über die Schulter, denn sie konnte es einfach nicht glauben, als aus dem Mund des alten Drachens ein gesummtes »Jingle Beils« an ihre Ohren drang.
»Sie sollten Ihre Sekretärin untersuchen«, sagte sie zu Mira und zog die Tür des Sprechzimmers hinter sich zu. »Sie ist plötzlich richtiggehend nett und summt sogar fröhlich vor sich hin.«
»Das liegt daran,
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