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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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melden, wenn es Neuigkeiten gibt. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie frohe Weihnachten.«
    Sie setzte das Headset ab und polierte sich demonstrativ die Fingernägel mit ihrem leuchtend bunten Hemd. »Ich bin einfach gut.«
    »Haben Sie ihr vielleicht auch noch ein Weihnachtsgeschenk geschickt? Meine Güte. Was haben Sie herausgekriegt?«
    »Der Ehemann ist aus dem Schneider. Er war Samstag mit ihr im Krankenhaus. Sie hatte vorzeitige Wehen, sie waren mehrere Stunden dort. Das habe ich überprüft, während sie noch in der Leitung war. Es stimmt. Einen Vater oder Brüder gibt es nicht. Sie war ein Einzelkind. Himmel, Dallas, sie hat es wirklich nicht leicht gehabt.«
    »Kommen Sie mit und erzählen im Gehen weiter. Wir haben die Erlaubnis für den Einsatz der Peilsender bekommen, und ich möchte sehen, was Feeney für uns hat.«
    »Die Mutter war ein Junkie. Hat auch während der Schwangerschaft weiter Drogen eingeworfen, weshalb Carly süchtig auf die Welt gekommen ist. Sie wurde zwischen diversen Verwandten rumgereicht, aber sie war zu teuer und zu schwierig, niemand kam auf Dauer mit ihr klar.«
    Sie sprangen auf ein Gleitband, das dank der bevorstehenden Feiertage herrlich unbevölkert war.
    »Also haben sie sie abgeschoben. Ihre gesundheitlichen Probleme haben sie in den Griff bekommen, aber sie war trotzdem schwer vermittelbar. Sie war klapperdürr, und es musste damit gerechnet werden, dass ihre körperliche Entwicklung nicht normal verläuft. Dann war die Mutter angeblich plötzlich clean oder zumindest clean genug, dass man ihr das Kind wiedergegeben hat. Dann hat sie aber wieder mit den Drogen angefangen und, um das Zeug zu finanzieren, jede Menge krummer Dinger gedreht. Die Kleine war damals zehn und hatte es wirklich schwer. Irgendwann wurde die Mutter hochgenommen, aber vorher hatte sie es noch geschafft, mit der Kleinen einen Kinderporno zu drehen, den sie über das Internet verscherbelt hat. Also wurde ihr Carly wieder weggenommen und bei Trudy untergebracht.«
    »Und die hat alles noch schlimmer gemacht.«
    »Auf jeden Fall. Sie hat sie gezwungen, sich jeden Abend mit kaltem Wasser abzuschrubben und sie auch auf andere Art gequält. Die Kleine hat gejammert, aber kein Mensch hat ihr geglaubt. Schließlich war ihr nichts anzusehen. Es gab keine äußeren Anzeichen für Missbrauch, weshalb man die Dinge, die sie erzählte, auf ihre vorherigen Schwierigkeiten schob. Bis sie versucht hat, sich umzubringen. Sie hat sich mit einem Küchenmesser die Handgelenke eingeritzt.«
    Eve atmete hörbar aus. »Oh, verdammt.«
    »Sie meinte, dass Bobby sie gefunden und einen Krankenwagen gerufen hat. Als sie im Krankenhaus wieder zu sich kam, haben sie ihr erzählt, sie hätte versucht, ihre Pflegemutter anzugreifen. Sie hat geschworen, dass das eine Lüge war, aber Trudy wies oberflächliche Stichwunden an beiden Unterarmen auf.«
    »Die hatte sich die Hexe ganz sicher selber zugefügt.«
    »Das glaube ich auch. Trotzdem kam die Kleine abermals ins Heim, wo sie bis zu ihrer Volljährigkeit blieb. Sie hat ihr Leben in den Griff bekommen, Dallas, das finde ich wirklich bewundernswert. Hat gejobbt, um aufs College gehen zu können, ein paar Stipendien bekommen und auf Grundschullehramt studiert. Dann ist sie nach Iowa gezogen, um alles ein für alle Mal hinter sich zu lassen und einen endgültigen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen. Vor fünf Jahren traf sie dann ihren Mann, hat fast sofort geheiratet und bekam kurz darauf das erste Kind.«
    »Und dann tauchte Trudy plötzlich wieder auf.«
    »Sie hat ihr erzählt, dass es den Eltern ihrer Schüler vielleicht nicht gefallen würde, was für eine Vergangenheit sie hat. Und dass es etwas kosten würde, wenn diese Geschichte unter Verschluss bleiben soll. Sie sind keine reichen Leute, aber Carly hatte Angst, deshalb haben sie bezahlt. Als ich sagte, dass wir versuchen wollen, ihr Geld zurückzuholen, hat sie vor Dankbarkeit geweint.«
    »Wie viel hat Trudy ihr abgeknöpft?«
    »Im Verlauf der Jahre circa hundertfünfzigtausend.«
    Es gab ein Konto, das Roarke bei ihrer Hochzeit auf ihren Namen eingerichtet hatte. Sie hatte das Geld bisher nicht angerührt und hatte auch nicht vorgehabt, es je zu tun. Aber, dachte sie, wenn Carly Tween nicht durch das System Gerechtigkeit erführe, dann durch sie.
    In der Abteilung für Elektronische Ermittlungen blickte sie skeptisch auf die Sender, die Feeney für sie ausgegraben hatte. Sie hatte sie sich kleiner

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