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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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auch den Inhalt der Mülleimer mitgebracht. Das Ding lag in dem kleinen Mülleimer im Bad, und ich habe es behalten, weil es zu den Fasern zu ‘passen schien.«
    Sie rollte ein Stück zur Seite und hielt Eve eine kleine Plastiktüte mit einem lädierten Preisschild hin.
    »Es war zerrissen und zerknüllt, wie man es eben macht, wenn man etwas in den Papierkorb wirft, ein Stück war abgerissen, aber an der Rückseite haben noch ein paar Fasern von dem Strumpf geklebt. Ich habe das Ding also wieder entknüllt und die Stück chen zusammengesetzt, sodass man den Strichcode und die Typenbezeichnung lesen kann.«
    Sie klopfte auf den Beutel, in dem das Beweisstück lag.
    »Sportsocken, Göße sieben bis neun. Was meiner Meinung nach genauso ätzend wie die blöden Plastikfäden ist. Ich selber habe Größe sieben, wenn ich solche Socken kaufe, sind sie immer zu lang. Warum können sie keine Socken machen, die einem wirklich passen? Schließlich haben wir die dafür erforderliche Technologie.«
    »Das ist mir ebenfalls schleierhaft«, stimmte Eve ihr zu. »Wie sieht es mit Fingerabdrücken aus?«
    »Sowohl auf dem Preisschild als auch an dem Strumpf sind die Abdrücke des Opfers und einer anderen Person. Die habe ich schon überprüft.« Sie wandte sich wieder ihrem Bildschirm zu. »Sie gehören einer gewissen Jayne Hitch, Verkäuferin im Blossom in der Siebten. Ich weiß nicht, vielleicht bin ich verrückt, aber ich gehe jede Wette ein, dass das Opfer erst vor Kurzem ein Paar weißer Sportsocken bei der guten Jayne erstanden hat.«
    »Sie haben Ihre Sache wirklich gut gemacht, Harvo.«
    »Ich bin immer wieder selbst von meinen Fähigkeiten überrascht.«
    Es war nicht weiter schwer, Jayne ausfindig zu machen. Sie stand nämlich hinter dem Verkaufstresen des Blossom und gab mit der zielgerichteten Entschlossenheit einer Soldatin in vorderster Front Preise in die Kasse ein.
    Die großen, orangefarbenen Rabattschilder, die an sämtlichen Regalen, Tischen und Wänden hingen, hatten Heerscharen von Kunden angelockt, und der grauenhafte Lärm, der in dem Laden herrschte, wurde durch die weihnachtlichen Melodien, die ohne Pause aus den Lautsprechern der Stereoanlage rieselten, noch unnötig verstärkt.
    Wenn man unbedingt etwas kaufen musste, konnte man auch einfach online shoppen, dachte Eve. Weshalb so viele Leute sich stattdessen in Geschäften mit jeder Menge anderer Leute drängten, die wahrscheinlich genau dieselben Waren haben wollten und quälend endlose Schlangen an den Kassen bildeten, an denen verbiesterte Verkäuferinnen standen, konnte sie beim besten Willen nicht verstehen.
    Als sie etwas in der Richtung sagte, zwitscherte Peabody vergnügt: »Einkaufen macht doch Spaß!«
    Was ihren Unmut noch verstärkte, weshalb sie sich ohne jede Gnade, zum Verdruss diverser Kundinnen und Kunden unter Einsatz ihrer Ellbogen gewaltsam direkt vor die Kasse schob.
    »He! Ich bin an der Reihe.«
    Eve zückte ihre Dienstmarke und zeigte sie der Frau, die unter einem Haufen Kleider fast begraben war. »Das Ding bedeutet, dass ich erst dran bin. Ich muss mit Ihnen reden, Jayne.«
    »Was? Warum? Ich habe zu tun.«
    »Das habe ich auch. Gibt's hier ein Hinterzimmer oder so?«
    »Mann. Sol? Übernimm kurz Kasse zwei. Da hinten.« Auf Schuhen mit fünf Zentimeter dicken Sohlen trottete sie vor Eve und Peabody einen kurzen Flur hinab. »Worum geht's? Hören Sie, wir haben eine Party gefeiert, weiter nichts. Auf Partys wird es eben manchmal etwas laut. Himmel, schließlich haben wir bald Weihnachten. Meine Nachbarin von gegenüber ist einfach eine blöde Kuh.«
    »Laden Sie sie doch zu Ihrer nächsten Party ein«, schlug Peabody ihr vor.
    »Sie kann sich ja wohl kaum beschweren, wenn sie Teil der Horde ist.«
    »Eher würde ich Wurmscheiße fressen, als die dumme Nuss zu fragen, ob sie rüberkommen will.«
    Jayne ließ sich auf einen Stapel Unterwäsche sinken, der zwischen unzähligen Kisten, Kästen und Kartons in dem kleinen Hinterzimmer lag. »Wenigstens kann ich kurz sitzen. Da draußen herrscht mal wieder das totale Chaos. Weihnachten drehen die Leute einfach durch. Davon, dass dies das Fest der Liebe ist, merkt man als Verkäuferin ganz sicher nichts.«
    »Irgendwann zwischen Donnerstag und Samstag letzter Woche haben Sie einer Frau ein Paar Sportsocken verkauft. «
    Jayne bohrte eine Faust in ihr schmerzendes Kreuz. »Schätzchen, ich habe zwischen Donnerstag und Samstag Hunderte von Sportsocken verkauft.«
    »Lieutenant«,

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