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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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den Wahnsinn.«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen.«
    »Du kennst doch sicher Per Anhalter durch die Galaxis. Die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem Ursprung.«
    »Ach so.« Er fragte sich, ob Cleo betrunken sei. Allerdings sah sie nicht so aus. Nicht mal angeheitert. »Tut mir Leid, ich komme nicht mit. Du hast also einen Verlobten, der alle in den Wahnsinn treibt?«
    »Ich dachte, du wüsstest Bescheid«, meinte sie kleinlaut. »Scheiße, du hattest keine Ahnung, was?«
    »Nein.«
    Sie trank den Wein aus. »Oh, Gott!« Cleo kippte das Glas, als könnte sich ein letzter Rest darin versteckt haben. »Nein, lieber ohne Gott.«
    »Möchtest du es mir vielleicht erklären?«
    »Den kompletten Download zum Thema Richard?«
    »Könnte ein guter Anfang sein.«
    »Also, Richard und ich haben uns vor etwa drei Jahren kennen gelernt. Er ist Anwalt und kam ins Leichenschauhaus, um sich das Opfer in einem Mordfall anzusehen, bei dem er als Verteidiger auftrat. Ich mochte ihn, wir trafen uns öfter, meine Eltern mochten ihn auch, meine Geschwister fanden ihn süß – und vor etwa eineinhalb Jahren haben wir uns verlobt. Gleichzeitig entdeckte ich jedoch, dass ich einen Rivalen hatte – Gott.«
    »Gott?«
    Cleo nickte. »Richard hatte zu Gott gefunden. Oder Gott zu ihm. Ist auch egal.«
    »Der Glückliche.«
    »Und wie«, sagte sie sarkastisch. »Ich beneide jeden, der zu Gott findet; wie nett, wenn man die ganze Verantwortung auf jemanden abwälzen kann.« Sie stand abrupt auf. »Noch einen Whisky?«
    Grace schaute in sein Glas, das noch zu drei Vierteln gefüllt war. »Danke, ich muss noch fahren.«
    Cleo holte sich ein neues Glas Wein und setzte sich, diesmal näher.
    »Er nahm mich mit in eine charismatische Kirche in Brighton, aber es war einfach nicht mein Ding. Ich hab’s versucht, weil ich ihn damals liebte, aber wir haben uns letztlich nur immer weiter voneinander entfernt.«
    »Und seine Lösung bestand darin, noch mehr zu beten?«
    »Stimmt. Für einen Bullen bist du ganz schön fix.«
    Grace konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Danke vielmals.«
    Sie stieß mit ihm an. »Er verlangte, dass ich mit ihm niederkniete, eine Stunde oder länger betete und Gott anflehte, unsere Beziehung zu kitten. Nach einer Weile konnte ich es nicht mehr ertragen.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich einfach nicht gläubig bin.«
    »Du glaubst an gar nichts?«
    »Ich verbringe die Zeit damit, Leichen aufzuschneiden, das weißt du doch. Ich hab in keiner einzigen eine Seele gefunden.« Sie trank von ihrem Wein. »Bist du gläubig?«
    »Ich glaube an eine Form des Weiterlebens nach dem Tod. Mit Religion habe ich allerdings so meine Probleme.«
    »Damit wären wir schon zu zweit«, sagte Cleo.
    Grace nickte.
    »Ich habe mich vor sechs Monaten von Richard getrennt, aber er kann es nicht akzeptieren. Er ist davon überzeugt, dass Gott uns wieder zusammenbringt. Hat auch seiner Karriere geschadet. Er verbringt immer mehr Zeit damit, für seine Fälle zu beten – statt die Unterlagen zu lesen. Wenn ich mir ansehe, wie viel Scheiße in der Welt passiert, stecken oft genug verblendete Leute dahinter, die sich irgendwelchen Täuschungen über ihren Gott hingeben. Manchmal glaube ich, in seinem Fanatismus unterscheidet Richard sich gar nicht so sehr von einem muslimischen Selbstmordattentäter. Es gehört alles zum selben verdammten System, nach dem nicht dieses Leben zählt, sondern das kommende. Was für ein Mist! Können wir bitte das Thema wechseln?«
    Grace trank noch einen Schluck. »Worüber möchtest du denn reden?«
    Cleo stellte ihr Glas ab und nahm ihm seins aus der Hand. Sie schlang die Arme um seinen Hals und flüsterte ihm ins Ohr: »Und wenn wir zur Abwechslung mal gar nicht redeten?«
    Sie presste die Lippen auf seine. Sie waren weich, unglaublich weich; er atmete ihr Moschusparfum ein, den Duft ihres frisch gewaschenen Haars, spürte ihre weiche Zunge in seinem Mund, versank tiefer und tiefer in ihrem Körper, als umhüllte ihn zarte Seide.
    Ihre Körper umschlangen sich, ohne dass sich ihre Lippen voneinander lösten. Sie stiegen ein paar Stufen hinauf, über einen blanken Holzboden, einen dicken Teppich. Im Hintergrund lief jetzt ein sanftes jazziges Stück, Schatten von Flammen zuckten über die Wände, und sie küsste ihn noch immer, erforschte mit der Zunge seine Zähne, seinen Gaumen, kämpfte mit seiner Zunge, und er spürte …
    Oh, Gott, gleich würde etwas in ihm bersten …
    Eine elektrische Spannung sandte

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