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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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entgegen. »Ja, Schatz?«
    Kellie klang seltsam verstört. »Tom, tut mir Leid, wenn ich dich störe, aber ich hatte einen unheimlichen Anruf.«
    Er stand auf und ging beiseite. »Was ist passiert, Liebes?«
    »Ich war im Nagelstudio. Fünf Minuten, nachdem ich nach Hause kam, klingelte das Telefon. Ein Mann fragte, ob ich Mrs Bryce sei, und ich hab ja gesagt. Dann fragte er, ob ich Mrs Kellie Bryce sei, und ich sagte noch mal ja. Dann hat er eingehängt.«
    Draußen war es feucht und regnerisch, und die Klimaanlage machte den Raum kälter als nötig. Doch tief im Inneren spürte Tom eine Kälte, die nichts mit der Außenwelt zu tun hatte. Eisige Finger griffen nach seiner Seele.
    Hatte es mit der Drohung von gestern Abend zu tun? Mit der Mail, die er erhalten hatte, unmittelbar bevor seine Festplatte gelöscht wurde?
    Falls Sie der Polizei mitteilen, was Sie gesehen haben, oder jemals wieder versuchen sollten, diese Website zu besuchen, wird das, was mit Ihrem Computer geschehen ist, auch mit Ihrer Frau Kellie, Ihrem Sohn Max und Ihrer Tochter Jessica geschehen.
    Doch er hatte die Polizei nicht informiert oder erneut versucht, die Website aufzurufen. Im Geiste ging er alle Möglichkeiten durch. »Hast du versucht zurückzurufen? Eins vier sieben eins?«
    »Ja. Die Nummer wurde unterdrückt.«
    »Wo bist du jetzt?«
    »Zu Hause.«
    Er sah auf die Uhr, seine Hand zitterte. Kurz nach Mittag. »Hör zu, vermutlich hat sich nur jemand verwählt. Wegen einer Ebay-Lieferung oder so. Könnte tausend Gründe haben.« Er wollte beruhigend klingen, überzeugte damit aber nicht einmal sich selbst. Im Geiste sah er nur die schöne junge Frau mit den langen Haaren, die von einem Mann mit tief sitzender Mütze abgeschlachtet wurde.
    »Ich habe gerade einen Termin, ich rufe so schnell wie möglich zurück.«
    »Ich liebe dich.«
    Er schaute flüchtig zu Spacks, der weiter im Katalog blätterte. »Ich dich auch. Es dauert höchstens zehn Minuten.«
    »Frauen«, sagte Spacks mitfühlend, als Tom an den Tisch zurückkehrte.
    Tom nickte.
    »Bei Frauen zieht man immer den Kürzeren.«
    »Stimmt.«
    »Also zurück zu den Rolex. Ich brauche ein Angebot über fünfundzwanzig goldene Rolex-Uhren. Mit kleiner Gravur. Lieferung Ende nächster Woche.«
    Tom war so um Kellie besorgt, dass er den ungeheuren Wert des potenziellen Auftrags kaum registrierte. »Was für eine Gravur?«
    »Einen Microdot. Ganz winzig.«
    »Überlassen Sie das mir, ich melde mich mit dem besten Preis.«
    »Yeah.«

16
    GLENN BRANSONS FAHRSTIL hatte Grace nie sonderlich behagt, doch seit sein Kollege das Fahrtraining absolviert hatte, das bei der Bewerbung für die National Crime Squad verlangt wurde, starb er auf dem Beifahrersitz tausend Tode. Schlimmer noch, sein Kollege hörte beim Fahren einen Rap-Sender, der so laut dröhnte, dass Grace sich wie in einem Mixer vorkam.
    Bei dem Training wurden Beamte auf Verfolgungsjagden bei hoher Geschwindigkeit vorbereitet. Um seine neu erworbenen Fähigkeiten zu demonstrieren, wählte Branson die einzige Route, auf der er richtig Gas geben konnte. Zweieinhalb Kilometer einer zweispurigen Straße, die das Gewerbegebiet, in dem sich die Kripozentrale befand, mit der Stadtmitte von Brighton verband.
    Sie lud förmlich zu Autorennen ein, da das erste Stück gut zu überblicken war: zwei sanfte Biegungen, ein Stück gerader Straße, dann aber eine scharfe Rechtskurve und nach einem Kilometer eine scharfe Linkskurve, in der es noch vor einer Woche zu einem tödlichen Unfall gekommen war. In der Ferne sah Grace einen Lkw auf sie zukommen und schaute Branson an. Hoffentlich war seinem Kollegen klar, dass beide Wagen etwa zur selben Zeit in die Rechtskurve gehen würden. Aber nein, Branson konzentrierte sich ganz auf die Linkskurve.
    Der Tacho zeigte unerhörte 150 Stundenkilometer, die Nadel kletterte weiter. Regentropfen zerplatzten auf der Scheibe. »Hier, Mann!«, rief Branson, um die dröhnende Stimme von Jay-Z zu übertönen. »Du fährst ganz nach rechts, damit du die Kurve richtig überblickst, und schneidest sie an der Spitze. So machen sie es auch in der Formel 1.«
    Grace pfiff durch die Zähne, als sie die Spitze der Kurve schnitten und dabei ein Stück Erde samt Gras und Brennnesseln mitnahmen. Der Wagen geriet bedenklich ins Schleudern. Sein Hemd war feucht.
    Der Lkw kam näher.
    Grace prüfte den Sicherheitsgurt und sah auf den Tacho. Der neutrale Polizei-Vectra fuhr jetzt 175 km/h. Er hätte seinen Kollegen gern

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