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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Spaziergänger oder so etwas für dich auftreiben, Jamie. Und danach“, sie wandte sich wieder an Junias, „kannst du ihn gern weiter zusammenscheißen. Der Trottel hat es echt verdient. Ein Toastbrot hat mehr Verstand und doppelt so viel Überlebenstrieb.“
    Beschämt und benommen taumelte Jamian zu Sineads Wagen. Der Weg schien sich endlos hinzuziehen und Junias musste ihn teilweise sogar stützen. Teils in Worten, teils in Gedanken erzählte er ihm, was in den letzten Stunden geschehen war und Jamian wurde wider Willen bewusst, dass Laine tatsächlich vorgehabt hatte, ihn zu verraten und Junias auszuliefern. Er verstand nur nicht, warum sie es nicht getan hatte.
    Die Frage beschäftigte ihn noch lange , nachdem Junias seine Erzählungen – inklusive Laines Aufforderung, die beiden müssten untertauchen -, abgeschlossen hatte. Eine Antwort fand er nicht, außer der Vermutung, dass sie Skrupel bekommen hatte. Ach, wahrscheinlich war auch das wieder zu naiv gedacht.
    „Ich muss sie finden“, erklärte er schließlich fest überzeugt, nachdem er auf dem Beifahrersitz weitergegrübelt hatte. „Ich muss wissen, warum sie das alles getan hat. Vielleicht gibt es einen Grund und sie ist in Gefahr.“
    Sinead und Junias stöhnten genervt auf.
    „Und wenn nicht, dann … dann kann sie was erleben.“
    Sinead schlug sich eine Hand vor die Stirn. „Ich ahne, was sie erleben kann, Romeo.“
    Junias schien unsicher. „Ich weiß nicht, Jamie. Sie wollte unbedingt, dass wir hier verschwinden. Es war ihr extrem wichtig.“
    „Und wenn genau das der Plan ist?“, fiel Sinead ihm ins Wort. „Wenn die Blutsauger Glen Mertha angreifen und euch Wächter dazu aus dem Weg locken wollen?“
    „Das kann sein.“ Jamian wusste seiner Worte zum Trotz, dass dem ganz sicher nicht so war. Doch Sineads Steilvorlage nahm er gern an, um Junias in Sicherheit zu wissen. „Wir machen es wie folgt: Junias, du und Sinead, ihr werdet Richtung Norden fahren. Richtung Beauly meinetwegen oder weiter hoch. Ich fahre nach Inverness. Dann bin ich aus der Stadt, wie Laine es wollte, aber nah genug dran, um schnell herzukommen, sollte irgendetwas passieren. Gleichzeitig habe ich den Flughafen in der Nähe und kann sie abfangen, wenn sie das Land verlassen will.“
    „Woher willst du wissen, dass sie über Inverness fliegt?“, erkundigte sich Sinead.
    „Nur so ein Gefühl.“ Jamian zuckte mit den Schultern, sein Blick flatterte kaum merklich Richtung Junias, dann zurück zu Sinead.
    Bring einfach nur Junias in Sicherheit, dachte er und hoffte, Sinead würde seinen Blick richtig verstehen , ohne nachzuhaken.
    Er würde Laine finden. „In jedem Fall sollten wir uns aufteilen. Falls sie uns wirklich eine Falle stellen, dürfen wir nicht alle gemeinsam hineinlaufen.“
    „Das klingt nicht dumm“, meinte Sinead nachdenklich. „Wir müssen aber in Kontakt bleiben. Hast du dein Handy dabei?“
    „Ich hab es!“ Junias grub Jamians Mobiltelefon aus der Hosentasche und warf es ihm zu. „Allerdings hab ich mein eigenes zu Hause vergessen, wir müssten also noch mal da vorbei.“
    Jamian schüttelte den Kopf. „Nein, ihr fahrt auf direktem Weg durch. Sinead hat ein Handy, das reicht, denn du wirst in ihrer Nähe bleiben. Lasst mich an der nächstbesten Möglichkeit raus, ich lauf das Stück durch den Wald nach Hause und hole den Mini.“
    Zwar war Junias nicht begeistert von den Plänen, doch Jamian und Sinead ließen ihn nicht widersprechen und ignorierten sein Murren. Sinead hielt vor einem Café, das bereits um sechs öffnete, und fuhr sogleich weiter. Eine Weile lungerte Jamian vor der verschlossenen Tür herum, ehe die Inhaberin zwanzig Minuten vor sechs auftauchte, Erbarmen zeigte und ihn einließ. Entweder sah man ihm seine Koffeinsucht an oder sie hatte Mitleid, denn ohne einen Kommentar stellte sie ihm eine ganze Kanne Kaffee nebst einer Tasse auf den wackeligen Tisch an der Fensterfront, den er sich ausgesucht hatte. Sie überlegte sichtlich, was diesen abgewrackt erscheinenden jungen Mann wohl dazu bewegt hatte, zu solch unchristlichen Zeiten – und trotz trockenem Wetter durchnässt – vor ihrem Laden auf Kaffee zu warten. Doch da er bis auf ein schlichtes „Danke“ schwieg, schlenderte auch sie wieder hinter ihre Theke und setzte sich dort mit einer Zeitung auf einen Barhocker. Ihre Beine baumelten zum Takt eines Oldies, der zu ihrer altmodischen Dauerwelle im schwarzen Haar pass t e. Sie sah überarbeitet aus, fand Jamian, und

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