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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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derer, die noch geistig anwesend waren.
    „Nicht wirklich.“ Amy seufzte amüsiert und trat zurück zu Junias, der vorsichtshalber in der Diele stehen geblieben war und nur flach atmete.
    „Katie bringt ein paar Leute nach Hause“, rief ihr ein Mädchen zu.
    „Jau“, fiel einer ein, der vermutlich ihr Freund war, wenn möglicherweise auch nur, bis sie wieder nüchtern war. „Und lässt sich vermutlich ins Auto reiern.“ Weiteres müdes Lachen.
    „Sag mal , Junias?“, flüsterte Amy mit einem verschlagenen Grinsen. „Ich hätte Lust, Adam eine Lektion zu erteilen. Du bist recht stark. Meinst du, du kannst mich retten, wenn er mir den Kopf abreißen will?“
    „Warum sollte er?“
    „Warte es ab.“ Amy zückte ihr Handy. „Ich brauche einen Lippenstift oder etwas Ähnliches.“
    „Kann ich nicht mit dienen. Was hast du vor?“
    „ Schminkorgie mit meinem großen Bruder, natürlich.“ Amy verschwand im Badezimmer, wo sie sogleich ungerührt in den Schränken kramte. „Und dann werde ich ihn fotografieren und ins Internet stellen. Mist! Katie hat nicht einmal einen roten Lippenstift.“
    „Bessere Idee“, sagte Junias. Er schalt sich einen Wahnsinnigen, aber Amy zu beeindrucken war gerade entscheidender als Geistesgesundheit. Er ging in die Küche, schnappte sich eine Tube Senf, die neben dem leeren Würstchentopf wartete , und kehrte zu ihr zurück. „Kennt du den Splatter-Film Rebellion des Ohrenschmalzes ?“
    Amy prustete. „Geniale Idee. Wir brauchen noch Ketchup. Und guck mal, ob der Kühlschrank noch Hüttenkäse hergibt.“
    Junias wusste nicht, was Amy damit vorhatte, holte aber das Gewünschte. Gemeinsam schlichen sie in Adams Schlafzimmer. Laut schnarchend, alle viere von sich gestreckt, lag er in seinem Bett und zuckte nicht einmal mit den Lidern, als Amy das Licht einschaltete. Sie presste sich eine Hand vor den Mund, um nicht loszulachen.
    Hoffentlich ging das gut. Wenn Adam jetzt aufwachte, würde Junias im Boden versinken.
    Amy drückte Senf aus der Tube in den Becher Hüttenkäse und verrührte beides mit dem Finger. Schließlich mischte sie noch einen Kle c ks Ketchup dazu.
    „Perfekt. Sieht doch aus wie Hirnmasse mit Blutfäden drin, oder?“ Sie hielt ihm den Becher unter die Nase und er betrachtete die zerfahrene, gelb-weiße und mit rötlichen Streifen durchzogene Matsche skeptisch.
    „Das ist ekelerregend.“
    „Ja, toll, nicht?“ Amy pirschte sich an ihren Bruder heran. Sachte drückte sie seinen Kopf zur Seite und schmierte ihm die Masse aufs Ohr. Adam brummte, als die kühle Mischung seine Haut berührte, schnarchte jedoch ungerührt weiter.
    „Ist das geil?“, raunte Amy, als sie mit ihrem Werk zufrieden war. Geil war kein Ausdruck. Es sah aus, als würde Adam das Gehirn aus dem Ohr quellen. Sie schoss ein Beweisfoto.
    Junias hob einen Daumen. „Ich wäre gern dabei, wenn er aufwacht und die Schmiererei bemerkt.“
    „Na, was denkst du, was jetzt kommt?“, fragte Amy verwundert.
    Junias spürte, wie ihm die Gesichtszüge entgleisten. „Du wirst ihn jetzt nicht wecken, oder?“
    „Aye, was glaubst du denn? Und du“, sie drückte Junias ihr Handy in die Hand, „wirst die Szene für die Nachwelt im Video festhalten.“
    „Oh Gott, ich bin tot!“ Vorsichtshalber machte er ein paar Schritte zurück, fokussierte gleichzeitig das Handy auf Adam und startete die Videoaufnahme. Kneifen kam nicht infrage!
    Amy atmete ein paar Mal ruhig ein und aus, zog einige Grimassen, um ihr Gesicht zu entspannen, und setzte schließlich eine von Panik verzerrte Miene auf. Wie hysterisch geworden stürzte sie sich auf ihren Bruder und rüttelte ihn grob.
    „Adam! Oh Gott, oh nein!“
    Junias presste sich die Hand vor den Mund, um nicht loszubrüllen. Er hatte Mühe, das Handy ruhig zu halten.
    Amy drehte ihre Lautstärke hoch. „Oh Gott, Adam, was hast du getan ? Oh Adam!“
    Verwirrt rappelte ihr Bruder sich auf. „Äh, spinnscht du, Amy? Wasch denn losch?“ Irritiert griff er an sein Ohr und fasste direkt in die kunstvoll drapierte Masse, die in dicken Klecksen auf seine Schulter tropfte. „W-wasch ist dasch d-denn?“
    „Oh nein, oh – Adam!“, jaulte Amy. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht, während Adam fassungslos zwischen ihr und seiner beschmierten Hand hin und her blickte. Hinter Junias erschienen Gäste, die von dem Geschrei angelockt wurden.
    „W-wa-was … was ist d-d-das?“, japste Adam.
    „Adam!“, schluchzte Amy. „Das ist dein Gehirn! Nan hat es uns

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