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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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gestehst du dasselbe Privileg nicht zu?«
    Ein Privileg, Fußböden zu schrubben? Jamie konnte nicht glauben, dass sie sich darüber stritten. Er tat einen Schritt auf sie zu. »Ich habe gesehen, dass du mich beobachtet hast.«
    Sie errötete bis unter die Haarwurzeln. »Ich habe dich nicht beobachtet«, schnaubte sie empört. »Aber du hast mir immer noch nicht erklärt, warum es für dich in Ordnung ist und für mich nicht.«
    »Für Männer ist es anders.«
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu, nahe genug, dass die Spitzen ihrer Brustwarzen seine Brust streiften. Hitze durchströmte ihn. Er sehnte sich schmerzlich danach, sie in die Arme zu nehmen, denn er wusste genau, wie sich all diese üppige Weichheit auf seiner Haut anfühlte. Seit Tagen war er ihr nicht mehr so nah gewesen. Ihr zarter, blumiger Duft stieg ihm in die Nase, verführerisch, trotz ihrer offensichtlich wütenden Laune.
    »Das ist das Dümmste und Lächerlichste, das ich je gehört habe. Es ergibt doch keinen Sinn!«
    »Nichtsdestoweniger sind die Dinge nun einmal so.«
    »Und das ist alles, was ich an Erklärung bekomme?«
    »Die wichtigste Erklärung habe ich dir bereits gegeben.« Er wischte ihr den Ruß von der Nase und sah ihr in die Augen. »Kannst du denn nicht verstehen, dass ich nur an dich denke? Ich will, dass du in Sicherheit bist.«
    Was er ihr dadurch offenbarte, ließ ihren Zorn ein wenig schwinden. »Hast du mir nicht einmal zu viel Sicherheit vorgeworfen? Dass ich verhätschelt und zu behütet von der wirklichen Welt sei? Und nun versuchst du, dasselbe zu tun. Verstehst du denn nicht, dass ich dieses Mädchen nie wieder sein werde?«
    Sanft zeichnete er die Linie ihres Kiefers nach, dann hob er ihr Kinn, damit sie ihn ansehen konnte. »Ich wollte nie, dass das geschieht, Caitrina. Das weißt du doch sicher?«
    Sie sah ein wenig benommen aus, doch sie nickte.
    »Ich weiß, die Dinge werden nie wieder so, wie sie waren, aber ich will nur, dass du in Sicherheit bist. Du kannst so nicht weitermachen.«
    »Ich will doch nur helfen.«
    »Und das sollst du auch, aber nicht, indem du bis zur Erschöpfung schuftest.«
    »Dann wirst du mich nicht von hier verbannen?«
    Er konnte den verzweifelten Tonfall in ihrer Stimme hören. »Nein, nicht, wenn du tust, worum ich dich bitte.« Er griff in seinen sporran und zog einen kleinen Lederbeutel mit Münzen hervor. »Hier, nimm das. Ich möchte, dass du ins Dorf gehst und Stoffe oder ein Kleid kaufst, wenn es dort etwas Derartiges gibt. Ich werde edlere Kleider aus Edinburgh kommen lassen, aber das hier wird fürs Erste genügen. Heute noch, Caitrina. Du gehst heute noch.«
    Sie sah aus, als wolle sie sich weigern, aber sie nahm den Beutel und ließ ihn in die Falten ihrer Röcke gleiten. Dann neigte sie den Kopf und knickste theatralisch. »Wie Ihr wünscht, Mylaird.«
    Um seine Mundwinkel zuckte es, als sie sich zum Gehen wandte, doch auf halbem Weg zur Tür wirbelte sie noch einmal herum und kam zu ihm zurück.
    »Ich habe meinen Eimer vergessen.«
    »Ich hole ihn für dich.« Er trat ein paar Schritte zur Seite und bückte sich, um ihn aufzuheben, während Caitrina an der Stelle stehen blieb, an der er eben noch gestanden hatte. Er hörte ein Krachen, dann einen Schrei.
    Als er nach oben sah, reagierte er, ohne nachzudenken. Blitzschnell hechtete er auf sie zu, schlang ihr den Arm um die Taille, riss sie zu Boden und warf sich schützend über sie.
    Jamie wappnete sich innerlich, und der fallende Balken prallte auf ihn und entriss seinen Lungen ein schmerzhaftes Stöhnen. Auch wenn er ihn nicht mit voller Wucht erwischte, traf ihn der gezackte Rand des Balkens heftig genug an der Schulter, um ihm eine klaffende Wunde zu reißen. Er konnte fühlen, wie ihm ein warmer Blutschwall über den Arm schoss.
    Jamie rollte von ihr herunter und kämpfte gegen den rasenden Schmerz in seiner Schulter, der ihn in einen benommenen Nebel hüllte. Im Saal brach Chaos aus. Er hörte Schreie von oben und das Kreischen der Dienstmägde. Alle hasteten in Panik herum, aber er hatte nur Augen für sie.
    Caitrina war in Sicherheit. Gott sei Dank. Seine Feinde behaupteten, dass in seinen Adern Eiswasser statt Blut floss, dass nichts seine tödliche Ruhe durchdringen konnte. Sie sollten ihn in diesem Augenblick sehen! Sein Herz raste wie das eines erschrockenen Hasen. Noch nie in seinem Leben hatte er so verdammte Angst gehabt.
    Wenn ihr etwas zugestoßen wäre … Heiß schnürte sich ihm die Brust zu. Wenn er noch

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