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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Sicherheit einen Pfeil in die Brust. Ich werde vorgehen und es ihnen erklären.« Gott allein
weiß, was ich ihnen sagen soll. »Ich war schon viele Male dort, ohne dass es einen Zwischenfall gab.«
    Sein Mund verhärtete sich bei dieser Erwähnung ihres Geheimnisses. »Aber nicht, wenn mein Bruder und seine Männer in den Hügeln herumschwärmen. Jemand anders muss doch auch wissen, wo sie sind. Was ist mit der alten Frau?«
    Doch Caitrina ließ sich nicht abbringen; Mor wäre nicht in der Lage, ihren Clansmännern die Situation zu erklären. »Ich werde gehen. Ich muss diejenige sein, die es ihnen erklärt.« Er sah aus, als wolle er ihr widersprechen, doch sie hielt ihn davon ab. »Bitte, Jamie, ich muss es tun. Ich verspreche, mich vorzusehen, und du wirst ja bei mir sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich will nicht, dass du in etwas hineingerätst.«
    »Ich stecke doch schon mittendrin«, entgegnete sie sanft.
    Schweigend musterte er einen Augenblick lang ihr Gesicht. »Bitte«, flehte sie noch einmal.
    Sie konnte seinen Zügen ansehen, wie er mit sich kämpfte. Schließlich stieß er einen Fluch aus. »Also gut, aber du musst mir versprechen, dass du genau tust, was ich sage.«
    »Du meinst, deine Befehle befolgen?«, bemerkte sie trocken, doch der Humor prallte an ihm ab. »Genau das meine ich«, schnauzte er. »Wenn ich auch nur in deine Richtung blinzle, dann wirst du auf mich hören. Wenn ich sage, spring, dann springst du.« Seine Stimme wurde noch eindringlicher. »Ich meine es ernst, Caitrina. Keine Widerrede. Keine Fragen. Verstanden?«
    Da sie wusste, dass er ihr sonst nicht erlauben würde zu gehen, willigte sie ein – wenn auch widerwillig. »Was ist mit deinem Bruder?«, fragte sie.
    »Er ist vor einer kleinen Weile losgeritten. Hoffen wir, in die falsche Richtung.«
    »Dann sollten wir besser keine Zeit mehr vergeuden.« Zielstrebig
eilte sie zum Wandschrank und zog einen schweren Wollumhang heraus, den sie sich über ihrem arisaidh über die Schultern warf, dann hastete sie zur Tür, die Jamie für sie aufhielt.
    Sie standen so nahe beieinander, und doch hatte die Distanz zwischen ihnen sich nie größer angefühlt. Einen Augenblick lang schien die Zeit stillzustehen. Stumm trafen sich ihre Blicke, gefangen in einem inneren Kampf. Sie wollte sich auf die Zehenspitzen stellen und ihn küssen, sich in seine Arme werfen und einen Augenblick des Trostes spüren  – wissen, dass alles gut werden würde. Dass sie das hier zusammen durchstehen würden.
    Wenn sie doch nur sicher sein könnte!
    Für Jamie gab es Recht und Unrecht, und indem sie ihn anlog, hatte sie ihn verraten – zumindest glaubte er das. Er konnte nicht verstehen, dass sie keine andere Wahl gehabt hatte. Ebenso wenig hatte er ihre Liebeserklärung geglaubt. Sobald ihre Brüder in Sicherheit waren, schwor sie sich, dass sie alles tun würde, was nötig war, um ihn davon zu überzeugen, dass sie es ehrlich gemeint hatte.
    Schließlich wandte er den Blick ab und trat durch die Tür, damit sie ihm folgen konnte. Unbeschreiblich enttäuscht ging sie den Korridor entlang.
    »Caitrina.«
    Seine Stimme ließ sie mitten in der Bewegung innehalten. Sie drehte sich um und sah, dass er immer noch vor ihrer Kammer stand und sie beobachtete. »Ja?«
    Sein harter und unnachgiebiger Blick durchbohrte sie. »Lüg mich nie wieder an.«
     
    Obwohl es erst später Nachmittag war, senkte sich Dämmerlicht wie ein schwarzer Vorhang herab. Der Winter näherte sich mit schnellen Schritten, und die Tage waren beträchtlich kürzer geworden. Doch in dem dichten Wald drang das
Licht auch unter den besten Umständen nur spärlich durch die Bäume, und ein gespenstisches, beunruhigendes Gefühl trieb durch den geisterhaften Nebel. Viele Highlander mieden die Wälder und Hügel, da sie sie für das geheimnisvolle Reich des Feenvolks hielten.
    Doch es war nicht das Feenvolk, worüber Jamie sich Sorgen machte, sondern seine Frau.
    Caitrina hatte sie zu einer von Bäumen gesäumten Erhöhung geführt, die der Höhle gegenüberlag. Von hier hatten sie einen guten Ausblick auf den umgebenden Hang, waren aber dennoch weit genug entfernt, um von den Lamonts nicht entdeckt zu werden. Jamie spähte durch die Bäume und entdeckte die letzten zwei Wachen der Lamonts, die am Eingang der Höhle postiert waren. Sie hatten bereits einen Mann gefangen genommen, der als äußerer Wachposten gedient hatte, und Jamies Männer hatten die beiden anderen Wachen eingekreist, um sie

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