Stolz und Verfuehrung
nicht so leicht gestohlen werden können.«
Damit weder Jonas noch ihre Familie länger in Gefahr schwebten. Em erwiderte Lucifers Blick. »Für die Zwillinge und Issy müssen wir eine Mitgift zurücklegen und einen eigenen Anteil und ...«
«... einen Anteil für dich.« Issy war hinter Em aufgetaucht. »Henry und ich haben darüber gesprochen. Wir sind mit allem einverstanden, was du entscheidest. Nur sind wir auch der Meinung, dass du den gleichen Nutzen aus dem Schatz ziehen sollst wie die Zwillinge und ich. Außerdem soll dir der Betrag erstattet werden, den du eingesetzt hast, um uns hierher zu bringen, sodass wir den Schatz überhaupt erst finden konnten. Das ist nur gerecht. Du hast beinahe alles Geld ausgegeben, das du von Papa bekommen hattest. Das solltest du zurückbekommen.« In Issys sanften Gesichtszügen spiegelte sich ihre Sturheit. Em wusste, dass ihre Schwester keinerlei Widerspruch zulassen würde. »Du kannst nicht erwarten, dass wir einer schlechteren Regelung zustimmen.«
»In der Tat.« Lucifer nickte Issy zu. »Niemand kann abstreiten, dass Sie recht haben.«
Em warf Jonas einen Blick zu. Er nickte ebenfalls, und sie verzog das Gesicht. »Sehr gut. Aber ...«
»Kein Aber.« Issy bat Lucifer stumm um Hilfe. »Ems Anteil aus Papas Vermögen betrug fünfhundert Pfund. Dieser Betrag sollte zu ihrer Summe hinzuaddiert werden.«
»Vierhundertachtzig«, korrigierte Em. »Ich habe immer noch zwanzig Pfund übrig. Aber ...«
»Kein Aber«, riefen alle im Chor.
Em presste die Lippen zusammen.
Lucifer machte sich ein paar Notizen. »Also haben wir vier Anteile für die Mädchen, zuzüglich vierhundertachtzig Pfund, um Ems Auslagen zu erstatten. Außerdem noch Henrys Anteil.«
»Wir möchten, dass er in Pembroke unterkommt«, sagte Em, »und dass er sich ein bequemes Leben leisten kann, sobald er seine Studien beendet hat. Er wird sich ein angemessenes Haus kaufen und in der Lage sein müssen, eine Frau zu ernähren und sich einen anständigen Haushalt einzurichten.«
Em bemerkte, dass Lucifer sich auf einem zweiten Blatt ein paar Notizen machte, rasch ein paar Beträge zusammenrechnete und kalkulierte. Jonas lehnte sich vor, tippte auf eine Zahl und murmelte irgendetwas von »Geldzuflüsse aus Anlagevermögen«.
Lucifer nickte und erwiderte murmelnd etwas. Nach ein paar weiteren Notizen überflog er seine Rechnung und richtete den Blick dann auf Em und Issy. »Der beste Weg, um Ihre Wünsche zu erfüllen, ist ...«
Lucifer schlug vor, mehrere Konten einzurichten, eins für jede Schwester und ein größeres für Henry, und erklärte, wie sie bequem von dem Einkommen würden leben können, wenn die Gelder gut investiert würden. Em verstand genug, um die Vorteile seines Vorschlags zu erkennen.
»Und der Rest, also der Betrag, der nach dem Verkauf des Schatzes und der Einrichtung der Konten übrig bleibt, kann für künftige Generationen treuhänderisch beiseitegelegt werden.« Lucifer zog die Brauen hoch. »Ist das ein Arrangement, auf das Sie sich einlassen könnten?«
»Ja.« Em nickte entschlossen. »Es ist genau das, was wir uns vorgestellt hatten. Können Sie uns helfen, solche Konten einzurichten?«
»Mit Vergnügen.« Lucifer packte seine Notizen zusammen. »Ich werde mir Abschriften anlegen, sodass Sie die Originale behalten können. Noch heute Nachmittag werde ich Briefe an einige Händler in London schicken, denen ich einen solchen Schatz anvertrauen kann. Die Männer werden nach Colyton reisen und ihre eigenen Schätzungen abgeben wollen. Dann können wir weitersehen. In der Zwischenzeit werde ich Montague benachrichtigen.« Er schaute Jonas an, der nickte.
»Montague«, erklärte Jonas, »ist ein ausgezeichneter Geschäftsmann. Einen Mann wie ihn werden Sie brauchen, um die Konten einzurichten und zu verwalten. Jemanden, dem Sie blind vertrauen können, dass er das Beste für Ihre Familie tut.«
»Und dieser Montague ist wirklich vertrauenswürdig?«, fragte Em.
»Das steht außer Frage.« Jonas lächelte. »Wir alle haben ihm und seinem Unternehmen unsere Gelder anvertraut. Wir, das sind Lucifer, die Cynsters, ich und verschiedene andere Mitglieder der Familie. Es gibt keinen Besseren.«
»Wenn das so ist«, meinte Em zu Lucifer, »dann treten Sie bitte in unserer Angelegenheit mit ihm in Verbindung.«
Lucifer nickte und erhob sich. »Ich werde ihm noch heute Nachmittag schreiben. Wer weiß? Es könnte sogar sein, dass wir ihn in Versuchung führen, Colyton einen Besuch
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