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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgina Devon
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vollkommener Brabourne-Soirée“, meinte der Diener ehrerbietig.
    Ravensford lümmelte auf dem Bett, in den Augen ein spöttisches Glitzern. „Die Damenwelt wird ob deiner eleganten Garderobe vor Ehrfurcht erstarren.“
    Brabourne betrachtete ihn grollend, während ihm sein Kammerdiener in den hauteng geschneiderten blauen Abendfrack half. Den krönenden Abschluss bildete der daumengroße Saphir, den er in sein Krawattentuch steckte.
    „Wo ist Perth?“, erkundigte sich Brabourne.
    „In irgendeiner Lasterhöhle. Er verriet nicht, in welcher, daher fürchte ich, dass wir nicht damit rechnen können, uns ihm später anzuschließen.“
    „Wie bedauerlich“, sagte Brabourne, während er die silberne Uhrkette an seiner Weste befestigte. „Aber wir haben auch eine Aufgabe zu erledigen.“
    „Hier, Mylord“, sagte der Kammerdiener und eilte zu Ravensford, „lassen Sie mich die Falten wegstreichen und Kragen und Krawatte richten.“
    „Nicht nötig, Roberts“, erwiderte Ravensford, den eifrigen Diener abschüttelnd. „Ein bisschen Unordnung macht mir nichts aus. Ich bin Sportsmann, kein Dandy.“
    Roberts trat zurück, konnte sich eines Seufzers aber nicht enthalten. „Dabei könnten Sie eine so schneidige Figur abgeben, Mylord, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten.“
    „Das tut er doch jetzt schon“, spöttelte Brabourne. „Der Inbegriff von Verwegenheit. Die Damen werden ihm alle ohnmächtig zu Füßen sinken.“
    „Dahinsinkend kann ich nur eine Sorte Damen brauchen“, meinte Ravensford, „und die werden wir auf dieser Veranstaltung wohl vergeblich suchen.“
    „In der Tat“, sagte Brabourne und öffnete die Tür. „Höchst bedauerlich.“
    Eine Stunde später betraten sie den Ballsaal des Stadthauses der Duchess of Richmond. Ihre Gastgeberin strahlte sie an.
    „Brabourne, Ravensford. Wie schön, dass Sie sich von Ihren anderen Vergnügungen losreißen konnten.“
    Nacheinander ergriffen die Herren ihre dargebotene Hand.
    „Wie hätten wir da widerstehen können“, murmelte Brabourne und hauchte einen Kuss auf ihre Hand.
    „Was für ein gefährlicher Charmeur Sie doch sind“, lächelte sie, als er ihre Hand losließ. „Genießen Sie den Abend. Es sind genügend Damen anwesend, selbst für Herren wie Sie beide.“
    „Das schon, aber ob sie auch unterhaltsam sind?“, fragte Brabourne halblaut im Weggehen.
    „Vermutlich nicht“, erwiderte Ravensford, bevor er sich abwandte, um die Ehe stiftende Mama eines Mädchens zu begrüßen, das soeben erst aus dem Schulzimmer entlassen worden war.
    „Bis später“, sagte Brabourne, grüßte die Dame mit einem Nicken und zwinkerte seinem Freund zum Abschied zu. Fast meinte er, Ravensford stöhnen zu hören, aber er wusste, dass der Earl für derartige Unverschämtheiten viel zu wohlerzogen war.
    Mit geübter Ungezwungenheit und einem schwachen Lächeln auf den Lippen bewegte sich der Duke durch den Saal. Er ignorierte die neugierigen Blicke, mit denen man ihn bedachte. Man hatte über ihn geklatscht, seit er alt genug war, um sich darüber klar zu werden, und vermutlich auch schon lange zuvor.
    Von seiner Beute entdeckte er jedoch keine Spur.
    Die Gäste drängten sich in dem riesigen Saal, auf den Balkonen und im Garten. Das Orchester spielte zum Walzer auf, und Paare drehten und wiegten sich im Takt der Musik. Matronen saßen in Gruppen beieinander und klatschten über alles und jeden. Mehrere Männer schlenderten in einen Raum, in dem Karten gespielt wurde. Einfach jeder war anwesend, auch eine ganze Reihe Leute, die er nicht kannte. Nur nicht die Smythe-Clydes.
    Seltsam. Brabourne trat auf einen Balkon, um die frische Luft und einen Augenblick Ruhe zu genießen. Mit diesem Ball wurde die Saison eröffnet. Bestimmt wären Smythe-Clyde und seine Familie anwesend, wenn man sie eingeladen hätte. Emily wäre gewiss hier.
    Vom Weg unter ihm drang schulmädchenhaftes Gekicher, worauf er einen Schritt zurück machte.
    „Hast du den Duke gesehen?“, fragte ein Mädchen.
    „O ja!“, erwiderte ein zweites. „Sieht er nicht romantisch aus? Und so gefährlich!“
    Die erste kicherte wieder und senkte die Stimme. „Ist er auch. Hast du gehört, dass Juliet Smythe-Clyde geschlagene drei Tage bei ihm zu Hause war? Obwohl sie behaupten, sie hätte ihre alte Kinderfrau besucht.“ Wieder ertönte ein Kichern.
    Bei diesen Worten hielt Brabourne inne. Er ballte die Hände und musste gegen den Drang ankämpfen, über die Balustrade zu springen und das junge

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