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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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den Karren, stellte den Bogen neben sich und schnallte sich den provisorischen Köcher, den er während der Nachtwache aus Leinentuch hergestellt hatte, auf den Rücken.
    Sie hatten beschlossen während der Fahrt zu frühstücken, damit sie keine Zeit verschwendeten. Das nächste Dorf lag zwei Tagesreisen entfernt. Sie würden einen großen Bogen fahren müssen, damit sie nicht entdeckt würden. Zunächst ging es aber durch die Ruinenstadt.
    Wulf erinnerte sich vage, dass er vor der Katastrophe schon einmal hier gewesen war. Damals hatte er als Journalist für ein großes Magazin gearbeitet. Die letzte Erinnerung an diese Stadt war sein Besuch bei der Buchmesse. Doreen hatte ihn damals begleitet.
    Wulf schüttelte die Erinnerung ab. Es brachte niemandem etwas, wenn er jetzt Trübsal blies.

Ortburg – Bericht
    „Herr, sie sind nicht zurückgekehrt." Sichtlich fühlte sich Jakob unwohl in seiner Haut. „Die Gaststube ist verschlossen und der Ochsenkarren steht nicht in seinem Schuppen."
    „Dann werden sie wohl zu lange gebraucht haben und sind von Dendraks oder anderen Bestien zerfleischt worden. Haben sie halt Pech gehabt." Der Verweser wollte sich zum Gehen wenden.
    „Herr, ich habe im Haus nachgesehen. Die Wirtsleute haben viele Vorräte und Kleidung mitgenommen. Ich glaube, sie sind geflüchtet."
    „Geflüchtet? Wohin denn?“ Falk lachte. „Nun, gut. Wegen des Kindes werde ich ein paar Leute ausschicken. Es könnte ja tatsächlich ein brauchbares Kind sein.“ Ohne ein weiteres Wort ging er zurück in die Burg. Geflüchtet!, dachte er. Die werden schneller wieder hier sein, als der Wirt Met sagen kann!
    In der großen Halle beobachtete Falk die Zwillinge bei ihren Übungen. Sie waren tatsächlich sehr stark. Beide verfügten über außergewöhnliche zusätzliche Kräfte und beide hatten keinerlei Skrupel diese gegen Gegner einzusetzen.

Überraschung
    Die ganze Stadt lies die Vergänglichkeit alles von Menschenhand geschaffene spüren. Die Hochhäuser, die früher von der Leistungsfähigkeit der Bewohner zeugten, ragten wie abgenagte, zersplitterte Knochen in den Himmel und dienten Efeu als Klettergerüst. Die Straßen, ausgerichtet für einen immensen Autoverkehr, waren durch die Witterung aufgebrochen, Bäume und Sträucher wuchsen auf ihnen und ein Bach teilte die ehemalige Hauptstraße in zwei Teile.
    Die drei Gefährten beobachteten ihre Umgebung genau. Hinter jedem Steinbrocken, hinter jedem Busch konnte eine Gefahr lauern.
    Aber es war kein Tier oder Monster, was ihre Reise unterbrach. Sie waren so auf die Umgebung fixiert, dass Paul das tiefe Loch im Boden nicht bemerkte und direkt darüber fuhr. Mit einem lauten Knall brach die Vorderachse und der Karren neigte sich abrupt zur Seite. Paul umklammerte fest seine Frau, damit sie nicht vom Wagen fiel. Wulf sprang herunter, um den beiden zu helfen.
    „Das hat grade noch gefehlt. Wo bekommen wir jetzt eine neue Achse her? Maria, setz dich hier hin." Paul führte seine Frau einige Meter vom Karren weg. Dort hatte er eine Decke für sie ausgelegt.
    Wulf suchte in der Zwischenzeit die Umgebung ab. In einigen Metern Entfernung stand eine große Eiche, deren Krone die ehemaligen Hochhäuser weit überragte.
    Einige der Äste schienen gerade gewachsen zu sein. Möglicherweise reichte ihre Länge für die Achse aus.
    „Paul kommst du einmal her? Ich glaube, ich habe hier etwas gefunden."
    Paul lief zu ihm.
    „Schau, der Ast dort oben. Der könnte brauchbar sein.“
    „Du hast Recht. Ich versuch ihn, mit der Machete abzutrennen.“
    Mit einer Geschicklichkeit, die Wulf der riesenhaften Gestalt gar nicht zugetraut hätte, kletterte Paul den Stamm hinauf. Beim Ast angekommen, begann er sofort, ihn mit der Machete zu bearbeiten. Das wütende Schreien einer Vogelmutter, deren Nest sich in der Verzweigung dieses Astes befand, war die Folge.
    Paul arbeitete schnell und schon nach wenigen Augenblicken fiel der Ast Wulf vor die Füße. Genauso schnell, wie er den Baum erklommen hatte, war er auch schon wieder auf dem Erdboden angekommen. Mit Hilfe der Machete entfernt er die Zweige und schnitten ihn in die richtige Länge.
    Anschließend entleerten sie die Ladefläche des Karrens und hievten ihn auf die Seite. Die Achse war genau in der Mitte durchgebrochen. Mit Hilfe eines Hammers entfernten sie diese aus der Nabe. Danach ersetzten sie die Achse durch den frisch geschlagenen Ast. Nach einer Stunde stand der Karren wieder aufrecht, war beladen und die Reise konnte

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