Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
STOP! (German Edition)

STOP! (German Edition)

Titel: STOP! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Jäger , Nicolas La Roche , Tim Marburger , Louisa Schneider , Lisa Altmeyer , Fabian Bauer , Victoria Farina , Michèle Fugmann
Vom Netzwerk:
Partynacht mehr erwartet. Ich meine es also verdammt ernst. Glücklich umarme ich mein Kissen und schlafe sanft ein.
     
    Es schüttet wie aus Eimern. Im Himmel gab es wohl eine Überflutung. Der Schirm liegt oben in der Wohnung und ich bin zu faul, ihn mir zu holen. Schnell ziehe ich die Kapuze meiner blauen Jacke über und laufe los. Regentropfen fallen auf meine Kleider und erfinden ihre eigene Melodie. Fröhlich fange ich an zu hüpfen. Von links und rechts schauen schon die Leute, doch das ist mir egal. Eben habe ich gegen Kathrin im „Mensch-ärgere-dich-nicht“ gewonnen, meine König s disziplin. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich mich ve r dammt beeilen muss, um den Bus noch zu bekommen. Normalerweise fahre ich mit dem Rad zum „ Gorjel Schwenker “ , wo ich während der Woche von sieben bis um elf Uhr abends jobbe. Ich liebe es dort zu arbeiten. Wenn meine Hände über die abgegriffene alte Holztheke streichen, das Pub sich langsam füllt, ein Stimmengewirr entsteht, man mit Leuten ins Gespräch kommt ... Ach, ich werde dabei immer so richtig schön nostalgisch. Ich lege noch ein bisschen an Tempo zu, so schnell es die matschigen Blätter auf dem Boden erlauben. Ich habe noch eine Minute Zeit, um den Bus zu e r wischen. Keuchend renne ich um die Ecke und habe das una n genehme Gefühl, den Bus verpasst zu haben.
    Auf der Bank im Wartehäuschen sitzt ein Typ mit heruntergezogener Kapuze und liest in einem alten ze r fledderten, kleinen Buch. Ich habe mich schon immer gefragt, wie man nur viele Bücher lesen kann. War bei mir schon immer so. Ob sich das mit der Zeit ändern wird? Ich könnte mich auf sowas gar nicht konzentrieren. Denn wenn man sich doch durch die einzelnen Zeilen quält, bekommt man doch von dem Leben drum herum nicht mehr viel mit. Schräger Typ. Garantiert so ein Milchbubi. Ich mag lieber die Brau n gebrannten, die wissen, was sie wollen, und die frei sind. Ich stelle mich unter das Dach des Wartehäuschens. Meine Hände sind ganz kalt und ich stecke sie in meine Jackentaschen. Nach gefühlten fünf Stunden Warten in eiserner Kälte drehe ich mich zu MB, zu dem Milchbubi. „Sag mal, weißt du, ob die 806 schon gekommen ist? Ich hab´s eilig.“ Der Typ blickt auf, schaut auf seine Uhr und meint nur: „Nein, ich glaube nicht.“ Und wendet seine Aufmerksamkeit gleich wieder seinem Buch zu. Wie ist der denn drauf, schießt es durch meinen Kopf. Ich bin nicht eitel, aber das ein Junge mich so wenig b e trachtet wie dieser hier, das passiert mir auch nicht oft. Natürlich habe ich mir die Kapuze hochgezogen und sehe vielleicht nicht aus wie ein Topmodel, doch besonders bei meinem Make-up habe ich mir viel Mühe gegeben. Denn heute feiert im „ Gorjel Schwenker“ mein Chef seinen G e burtstag und daher habe ich mich ein bisschen gestylt. Und dieser Typ hier ist noch kein bisschen an einem Gespräch interessiert. Aus irgendeinem undefinierbaren Grund geht mir das gegen den Strich. Eva könnte mich in dieser Situation wohl genau verstehen, doch die sitzt zu Hause mit den anderen Mädels gemütlich in der Küche. Dieser Milchbubi hat aus einem Grund, den ich selber nicht verstehe, meinen Jagdtrieb geweckt. „Ich hoffe, der Bus kommt gleich. Ich hab es nä m lich etwas eilig.“ Ich werfe die Worte in die Luft. Der Typ schaut höflich auf und lächelt ein bisschen und blättert die nächste Seite seines Buches um. Mein Gott, der ist aber auch wirklich hartnäckig. Jetzt reicht es mir und ich frage unve r blümt: „Was muss das nur für ein spannendes Buch sein, dass du es einem Gespräch mit einem hübschen Mädchen vo r ziehst?“ Er wendete wieder seinen Blick zu mir und seine grünen Augen blitzten. „Es ist ein Krimi und ich glaube fast, er wird zu meinem Lieblingsbuch.“ Ich bin sprachlos und das kommt nicht sehr oft vor. Diese Art von Gespräch bin ich nicht gewohnt, höchstens von Julia. Aber noch nie hat ein Typ ein Gespräch so begonnen. Ich kenne andere Gespräche, Sprüche, bei denen ich bestens kontern kann, doch auf so was bin ich nicht vorbereitet. Er scheint meine Ratlosigkeit zu b e merken, rutscht an das Ende der Bank und klopft neben sich. „Wenn du willst, kannst du dich setzen.“ Ich bin völlig pe r plex. Dieser Typ ist mir völlig suspekt, aber auf eine u n definierbare Art finde ich ihn sympathisch. Ich lasse mich neben ihn fallen.
    Er nimmt ein Blatt Papier aus seinem Rucksack, legt es in das Buch und schlägt es zu. „So in Eile?“ Er sieht mich

Weitere Kostenlose Bücher