Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
foltern.”
“Wir reden hier von Verbrechen gegen Kinder. Es muss wesentlich schwerer sein, jemanden zu finden, der da mitmacht.”
“Schwerer vielleicht. Aber nicht undenkbar.”
Die Kellnerin kam, und Romain bestellte eine Tasse Kaffee und Rührei. “Was ist mit Black?”, fragte er.
“Was soll mit ihm sein?”
“Er war ebenfalls bei der Durchsuchung von Francis’ Haus dabei. Er hätte das Zeug ohne Weiteres in den Keller werfen können, damit du es dort findest.”
“Aber er ist derjenige, der behauptet, die Beweise seien Francis untergeschoben worden. Er hat versucht, ihn zu entlasten.”
“Bist du sicher, dass es Black war?”
“Und ob. Allen anderen, die bei der Durchsuchung dabei waren, vertraue ich.”
Romain spielte mit den Salz- und Pfefferstreuern. “Hast du jemals etwas von einer Adoptionsagentur namens Better Life gehört?”
Ein merkwürdiger Ausdruck zeigte sich auf Huffs bleichem Gesicht. “Wo hast du diesen Namen her?”
“Mrs. Moreau arbeitet dort.”
“Sie arbeitet nicht. Sie bezieht Sozialhilfe.”
“Laut ihrem Sohn Dustin arbeitet sie nachts bei dieser Adoptionsagentur.”
Die Falten auf Huffs Stirn wurden zu tiefen Furchen. “Wann hast du mit Dustin gesprochen?”
“Ich habe ihm gestern Abend einen Besuch abgestattet.”
“War er klar?”, fragte Huff und drehte seine Tasse auf der Untertasse herum.
“Klarer, als er wollte. Ich glaube, er hatte ziemlich heftige Schmerzen.”
“Das bedeutet nicht unbedingt, dass er gewusst hat, was er redet. Er kann auch Unsinn erzählt haben.”
Die Kellnerin brachte Romains Kaffee, und er verrührte einen Löffel Zucker darin. “Warum?”
“Weil dieses Waisenhaus nicht existiert. Vor Jahren ist einmal eine Frau aufs Polizeirevier gekommen und beschwerte sich, weil ein Mann ihr eine Riesensumme Geld für ihr Baby angeboten haben soll. Sie behauptete, er arbeite für eine Adoptionsagentur namens Better Life und habe versprochen, dass ihr Baby an ein sehr wohlhabendes Paar vermittelt werden würde.” Huff nahm einen Schluck von seinem Kaffee. “Also haben wir uns die Sache mal angeschaut”, fuhr er fort. “Aber wir haben keinen Beweis gefunden, dass so eine Firma tatsächlich existiert. Und weil sie eine drogensüchtige Prostituierte war und ihre Behauptungen sich nicht bestätigen ließen, kamen wir schließlich zu dem Schluss, dass sie halluziniert hat oder jemandem eins auswischen wollte, der sie ungerecht behandelt hat.”
“Hat sie den Namen des Mannes genannt?”, fragte Romain.
Es gab ein knisterndes Geräusch, als Huff sich am stoppeligen Kinn kratzte. “Ich glaube, ja, aber ich kann mich nicht daran erinnern. Er war ziemlich ungewöhnlich – so viel weiß ich noch.”
Die Kellnerin brachte Romains Eier, aber er schob den Teller zur Seite. Die Unterhaltung war zu interessant, als dass er sich vom Frühstück ablenken lassen wollte. “War es vielleicht Peccavi?”
Die Falten auf seiner Stirn verschwanden, als Huff die Augen aufriss. “Das ist es! Sie sagte, ein Mann namens Peccavi sei auf sie zugekommen und habe ihr angeboten, ihr Baby zu kaufen. Und dabei blieb sie hartnäckig. Aber sie hatte auch heftige Entzugserscheinungen und hat gezittert.”
“Nehmen wir also an, die Geschichte ist wahr”, sagte Romain. “Nehmen wir an, die Moreaus, zumindest Beverly und Phillip, vielleicht auch Francis, als er noch lebte, gehören zu einem Ring, der Kinder auf dem Schwarzmarkt zur Adoption vermittelt. Und nehmen wir an, Peccavi ist der Chef.” Das ergab Sinn, jedenfalls auf der Grundlage dessen, was Dustin ihm erzählt hatte. Es leuchtete ebenfalls ein, dass die Moreaus nicht wollten, dass Jasmine herumschnüffelte, und jemanden umbringen würden, um ihr Geheimnis zu bewahren. Das würde die Leiche erklären, die Jasmine in ihrem Keller gefunden hatte. “Vielleicht ist Francis aus der Reihe getanzt und hat angefangen, die Kinder zu missbrauchen, die sie für eine Adoption gekidnappt haben.”
“Aber wir wissen jetzt, dass Francis Adele nicht umgebracht hat”, wandte Huff ein.
“Zu dem Ring könnten noch andere Leute gehören. Möglicherweise hat Francis Adele gekidnappt, aber ein anderes Mitglied der Gruppe, jemand, der noch durchgeknallter ist als Francis, hat sie zu fassen gekriegt.”
“Durchgeknallt ist gut”, murmelte Huff in seine Tasse. Vermutlich dachte er an das, was er auf dem Video gesehen hatte.
Romain widmete sich wieder dem Puzzle, dessen Steinchen sich in seinem Kopf zusammenfügten.
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