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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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lachte, seine Wangen waren vor lauter Übermut gerötet, und er ließ mich nicht los, während er mal nach rechts, mal nach links schlitterte. Und ich genauso tollpatschig neben ihm her. Dieselbe Situation, jedoch zwei vollkommen unterschiedliche Reaktionen.
    An diesem Morgen war schon so viel geschehen. Aber noch Stunden später blieb mir vor allem dieser Moment im Gedächtnis haften, ja, ich beschwor ihn unwillkürlich immer wieder herauf, sogar nachdem wir es längst   – ohne hinzufallen!   – auf den Gehweg geschafft und uns verabschiedet hatten, um zu unserem jeweiligen Unterricht zu gehen. Immer wieder spürte ich dem Moment nach: Wie es sich angefühlt hatte, als die Welt unter meinen Füßen schwankte und das einzig Feste überhaupt die Hand war, die meine entschlossen umklammert hielt; wie es sich angefühlt hatte zu wissen, dass ich zumindest nicht allein fallen würde.
     
***
     
    Es schneite unaufhörlich weiter, der Schnee türmte sich zu hohen Verwehungen. Am Ende gab es dann doch schneefrei, und zwar kurz vor der Mittagspause. Als ich in einem ganzen Pulk Mitschüler dem Ausgang zustrebte, dachte ich an nichts anderes, als dass ein langer, freier Nachmittag vor mir lag, an dem ich endlich dazu kommen würde, tonnenweise Wäsche zu waschen und in Ruhe den Essay zu schreiben, den ich am nächsten Tag abgeben musste. Aber statt wie beabsichtigt mit dem Bus direkt nach Hause zu fahren, stieg ich spontan eine Haltestelle eher aus, gleich gegenüber der Abzweigung zum
Luna Blu
.
    Wegen des Schnees war das Mittagsgeschäft beinahe flachgefallen und der Gastraum fast leer. Dad, Chuckles und Opal, die in dem an den Thekenbereich grenzenden Veranstaltungsraum waren, konnte ich daher hören, ehe ich sie   – im nächsten Moment   – auch sah: Sie saßen um einen Tisch, der mit Unterlagen und Kaffeebechern übersät war. Mein Vater wirkte erschöpft, Opal angespannt. Ganz offensichtlich war der Zauberstab nicht rechtzeitig geliefert worden.
    Ich durchquerte den Gastraum, um zu der Tür zu gelangen, hinter der die Treppe ins obere Stockwerk führte. Kaum hatte ich sie geöffnet, hörte ich Stimmen.
    »…   absolut machbar«, meinte Dave gerade. Als ich oben in den Saal kam, stand er neben Deb, noch in Jacke, Schal und Fäustlingen. Die beiden betrachteten prüfend die Kartons mit den Modellbauelementen. »Kompliziert, klar. Aber trotzdem machbar.«
    »Machbar ist alles, was zählt.« Deb sah sich im Raum um. Als sie mich bemerkte, hellte sich ihre Miene auf. »Hallo! Ich wusste gar nicht, dass du kommen wolltest.«
    Wusste ich auch nicht
, dachte ich. »Ich fühlte mich plötzlich so dazu berufen, der Allgemeinheit zu dienen«, erwiderte ich leicht spöttisch, und zwar auf Dave gemünzt, der sich ebenfalls umgedreht hatte, um mich anzusehen. »Und, wie läuft’s?«
    »Wir versuchen gerade, uns überhaupt erst einmal zu orientieren, wie wir weitermachen sollen.« Deb zog die Fäustlinge ab. »Hast du irgendwelche Ideen?«
    Ich stellte mich neben sie, auf ihre andere Seite. Spürte trotzdem genau, wie Dave mich beobachtete. Ich musste wieder an heute Morgen denken, an den schwarzen Kreis auf seinem Handgelenk und wie ich mich daran festgeklammerthatte, während wir übers Eis schlitterten.
Er ist nicht dein Typ
, hatte eine Stimme in meinem Kopf gesagt, aber das war schon so lange her, dass ich nicht einmal mehr genau wusste, was es bedeutete. Oder ob das Mädchen, das ich jetzt war, überhaupt so was wie einen bestimmten Typ hatte.
    »Nein.« Ich warf Dave einen Blick zu. »Lasst uns einfach loslegen und sehen, was sich entwickelt.«
     
***
     
    Eine Viertelstunde später wurde die erste Krisensitzung einberufen.
    »Okay, hört zu.« Deb machte ein sehr ernstes Gesicht. »Ich weiß, ich bin erst seit heute dabei. Und ich möchte auch bestimmt niemandem auf die Füße treten. Trotzdem will ich ganz ehrlich sein: Ich fürchte, ihr habt das Projekt von Anfang an falsch angepackt.«
    »Jetzt bin ich aber schwer beleidigt«, sagte Dave. Und klang mindestens so ernst wie sie.
    Sie sah ihn bestürzt an. »Nein! Wirklich? Es tut mir so   –«
    »
Und
das war ein Scherz«, fiel er ihr ins Wort.
    »Ach so, okay. Puh!« Sie war leicht rot geworden, lächelte aber erleichtert. »Als Allererstes möchte ich euch dafür danken, dass ihr mir von diesem Projekt erzählt habt. Und dass ich mitmachen kann. Ich
liebe
so was. Als Kind war ich völlig verrückt nach Miniaturen.«
    »Miniaturen?«, fragte

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