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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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bereits einen Servierlöffel. »Und jetzt lasst uns essen!«
    Mein Vater hatte mir beigebracht, dass niemand auf der ganzen Welt objektiv über Essen urteilt und man deshalb sogar der positivsten Kritik mit Skepsis begegnen sollte. Aber was ich im Vorfeld über Mrs Bensons Kochkünste gehört hatte, war nicht übertrieben gewesen. Schon nach den ersten Bissen wurde mir klar: Dies war Südstaatenküche auf allerhöchstem Niveau, besser konnte man sie gar nicht zubereiten. Knusprigstes Hähnchen, cremigster Makkaroniauflaufmit Käse, knackigste grüne Bohnen in Schweineschmalz, frische selbst gebackene Brötchen, die einem auf der Zunge zergingen. Der Eistee war süß und kalt, die Portionen riesig, und von mir aus konnte diese wunderbare Rundum-zufrieden-Erfahrung ewig dauern.
    Ich war so mit Genießen beschäftigt, dass mir erst auffiel, wie ewig lange ich nicht mehr so mit anderen an einem Tisch gesessen und im Familienkreis gegessen hatte, als ich mir gerade noch ein Stück Hähnchen nehmen wollte; ich war übrigens auf dem besten Weg, Daves Rekord einzustellen, wenn nicht gar zu übertreffen. In den letzten beiden Jahren hatte ich entweder zu Hause auf dem Sofa gegessen, an irgendeiner Theke in irgendeinem Restaurant oder bei meinem Vater in der dazugehörigen Küche, wo wir zusammen hastig von einem Teller aßen, während er das Essen anderer Leute zubereitete. Hier, bei Riley, war es vollkommen anders. Es wurde laut und eifrig diskutiert, von einem Thema zum anderen gesprungen, Schüsseln wurden rumgereicht, Getränke nachgeschenkt. Ständig stießen mein und Daves Ellbogen aneinander. Rileys Mutter bombardierte mich mit Fragen, wie es mir an der Jackson gefiel und inwiefern die Schule sich von meinen früheren unterschied. Gleichzeitig fachsimpelten Ellis und Heather mit Rileys Vater über Basketball und Deb erzählte Riley lang und breit von dem Modell und was sie noch alles dafür plante. Der Geräuschpegel war hoch, es war warm im Zimmer, mein Gesicht fühlte sich heiß und rot an. Und plötzlich verstand ich wieder einmal, was Essen bedeutete, worin sein besonderer Reiz bestand, und zwar über die bloße Tatsache hinaus, dass es jemand zubereitete und in einer Durchreiche abstellte. Nein, es ging um Familie und Zuhause und wo man sich zugehörig fühlte. Genau wie Opal es vor gar nichtso langer Zeit in Zusammenhang mit dem
Luna Blu
ausgedrückt hatte.
    »Mclean, nimm noch ein paar von den grünen Bohnen.« Mrs Benson bedeutete Ellis, mir die Schüssel zu reichen. »Außerdem habe ich den Eindruck, du brauchst ein weiteres Brötchen. Wo ist die Butter?«
    »Hier!« Heather nahm die Butterschale, gab sie Mr Benson, der sie an Dave weiterreichte. Und schon wurde weitergequatscht. Ich beobachtete, wie sowohl die Butter als auch der Brotkorb langsam, aber sicher auf mich zuwanderten. Von Hand zu Hand wurden sie weitergegeben, von Tischnachbarn zu Tischnachbarn. Direkt auf mich zu.
     
***
     
    Nach dem Essen verdonnerte Rileys Mutter uns dann doch zum Geschirrspülen, während Mr Benson sich eilig entschuldigte und ins Wohnzimmer ging, wo er sich mit einem frischen Bier in einen Sessel fläzte. Eine Sekunde später hörte ich die Stimme des Moderators und warf einen Blick Richtung Fernseher. Zwei Männer in Anzügen schüttelten einander die Hand; zwischen ihnen stand der Schiedsrichter.
    »Schaut euch das an!«, rief Mr Benson, ohne sich umzudrehen. »Das alte Hundegesicht trägt heute Abend bloß zwei seiner NB A-Meisterschaftsringe .«
    »Dad hasst
Loeb College
«, meinte Riley und gab noch ein bisschen mehr Spülmittel ins Becken, in das sie gerade Wasser laufen ließ. Ganz offensichtlich hatten meine Freunde schon Übung im gemeinsamen Abwaschen, denn jeder hatte sofort eine bestimmte Position eingenommen: Riley schwang den Schwamm, Ellis stand neben ihr, um mit klarem Wasser abzuspülen, Dave und Heather würden das saubere Geschirrwegräumen und begannen vorsorglich schon damit, sämtliche Küchenschränke zu öffnen. Deb und mir hatte man Geschirrtücher in die Hand gedrückt. »Vor allem den
Loeb - Coach

    »Tut doch jeder, oder etwa nicht?«, meinte Ellis
    »Nein«, erwiderte Heather. »Mein Vater ist
Loeb
-Fan. Also hört auf rumzustänkern.«
    »Jonah hält bloß zu
Loeb
, um einfach
dagegen
zu sein«, rief Mr Benson aus dem Wohnzimmer. »Aber das ist ungefähr so, als würde man Darth Vader anfeuern. Das macht man einfach nicht.«
    Riley verdrehte die Augen und schäumte mit dem Spülschwamm eine

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