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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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abwaschbare Ladefläche
und
Sitzbänke hat, die man komplett nach hinten klappen kann.«
    »Es ist und bleibt ein stinknormaler Minibus«, bemerkte Heather ungerührt. »Und bevor du dauernd dran rumgewurschtelt hast, gab es hier hauptsächlich Sitzbänke und Kekskrümel.«
    »Aber ich wurschtele eben dran rum«, gab Ellis ebenso ungerührt zurück und startete den Motor, während Deb die Beifahrertür schloss. »Und wir werden uns in diesem Prachtexemplar dann auch noch den ganzen weiten Weg nach Austin
durch wurschteln
. Was ja wohl die Hauptsache ist.«
    Wir fuhren vom Parkplatz hinter dem
Luna Blu
. Ellisfädelte sich in den laufenden Verkehr ein. Ich drehte mich um, um Riley anzusehen, die aus dem Fenster schaute. Heather war wie immer mit ihrem Handy beschäftigt. »Und du bist sicher, das geht in Ordnung? Ich meine, zwei Leute in allerletzter Sekunde zum Essen einzuladen   …?«
    »Kein Thema«, antwortete sie. »Mom macht sowieso immer viel zu viel.«
    »Frittiertes Hähnchen kann sie gar nicht genug machen«, meinte Dave.
    »Frittiertes Hähnchen gab’s beim letzten Mal.« Heather blickte nicht einmal vom Display auf, während sie sprach. »Woher ich das noch weiß? Weil Dave zwei Brüste, zwei Beine und zwei Flügel vertilgt hat. Was im Prinzip bedeutet, er   …«
    »…   hat ein ganzes Hähnchen allein gegessen.« Dave vollendete den Satz für sie. Seufzte schwer. »Persönliche Bestleistung, übrigens.«
    »Die Gefräßigkeit, die wir bei diesen Anlässen erleben dürfen, ist zum Teil unfasslich«, sagte Riley zu mir. »Beinahe peinlich.«
    »Beinahe«, meinte Ellis. Er lächelte sie im Rückspiegel an. Sie erwiderte das Lächeln flüchtig und blickte wieder aus dem Fenster.
    Wir fuhren einmal quer durchs Zentrum, durch stadtnahe Wohnviertel und Vorstädte, bis die Straße in eine zweispurige Schnellstraße überging. Die Landschaft veränderte sich allmählich; zu beiden Seiten der Schnellstraße erstreckten sich sanfte Hügel und ausgedehnte Weideflächen, auf denen Kühe grasten. Eine Farm hier und da durfte natürlich auch nicht fehlen. Mir fiel plötzlich auf, dass Deb seit Längerem keinen Laut mehr von sich gegeben hatte. Ich beugte mich vor, sagte an ihrer Kopfstütze vorbei: »Alles okay?« Ich sprach bewusst leise.
    »Ja.« Sie blickte unverwandt nach vorne, konnte sich anscheinend gar nicht sattsehen. »Es ist bloß   … Ich habe so etwas noch nie gemacht.«
    »Du warst noch nie außerhalb der Stadt?«
    Sie verneinte. Ellis fummelte am Autoradio herum; in unregelmäßigen Abständen waren unzusammenhängende Musikfetzen und Stimmen zu vernehmen. »Das meine ich nicht. Ich bin noch nie einfach so zum Abendessen eingeladen worden.«
    »Was meinst du mit ›einfach so‹?«
    »Von Leuten, die ich aus der Schule kenne. Mit denen ich befreundet bin.« Sie umklammerte ihre Handtasche unwillkürlich fester, zog sie enger an ihre Brust. »Ich find’s echt schön.«
    Wir sind noch nicht einmal da
, wollte ich sagen, hielt mich aber zurück; denn wieder einmal wurde ich daran erinnert, dass ich trotz gelegentlicher Andeutungen über ihre Vergangenheit praktisch nichts von ihr wusste.
    »Alles okay?«, fragte Dave mich, als ich mich wieder zurücklehnte.
    Ich nickte. Sah noch einmal zu Deb. Sie saß so stocksteif da, so mucksmäuschenstill, als hätte sie Angst, irgendwer könnte jede Sekunde merken, dass sie gar nicht hergehörte, und sie auffordern zu verschwinden. Es machte mich richtig traurig; anscheinend hatte sie schon ganz schön viel durchgemacht, sonst wäre das ja alles nicht so neu für sie gewesen. »Ja. Alles im grünen Bereich«, sagte ich zu Dave.
    Als Ellis schließlich langsamer wurde und in eine Schotterstraße einbog, kam es mir vor, als wären wir schon ewig unterwegs. DURCHFAHRT VERBOTEN stand auf dem Schild hinter einer Reihe Briefkästen. Der Bus ratterte über holprigen, unebenen Untergrund, ab und zu stieß Daves Kniegegen meins. Aber ich wich nicht aus. Und er auch nicht. Wir fuhren über eine Kuppe. Eine Frau kam uns entgegen; sie trug Sweatpants, eine lange Jacke, Turnschuhe und führte zwei große Hunde an der Leine spazieren. Obwohl sie zudem in der einen Hand ein Bier und in der anderen eine Zigarette hielt, gelang ihr das Kunststück, uns fröhlich zuzuwinken.
    »Das ist Glenda«, erklärte Dave. »Sie dreht ihre allabendliche Runde. Echtes Powerwalking.«
    »Ein Bier hin, ein Bier zurück, Zigaretten nach Bedarf«, ergänzte Riley. »Unsere Nachbarin«, fügte

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