Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)
Servierplatte ein. Mrs Benson wurschtelte geschäftig hinter uns herum, stellte etwas in den Kühlschrank, das sie mit Frischhaltefolie bedeckt hatte. »Mom, setz dich endlich hin«, sagte Riley. »Wir schaffen das schon.«
»Bin fast fertig«, erwiderte Mrs Benson.
»Sie ist nie fertig«, raunte Ellis mir zu.
Aus dem Fernseher ertönte plötzlich lauter Jubel, Mr Benson klatschte in die Hände. »Ja sauber, meine Fresse!
So
steigt man in ein Match ein!«
»Jack«, mahnte ihn seine Frau. »Pass ein bisschen auf, was du sagst.«
»’tschuldigung«, erwiderte er mechanisch.
Ellis reichte mir die abgespülte Servierplatte, ich trocknete sie ab, gab sie weiter. Deb hatte nachdenklich zugehört. »Wisst ihr was? Ich habe Basketball noch nie wirklich verstanden«, meinte sie.
»Ist nicht schwierig. Einfach zuschauen, dann kapiert man es von allein«, sagte Heather.
»Kann sein. Aber ich habe ja auch noch nie ein Spiel gesehen.«
Es wurde ganz still. Selbst der Fernseher verstummte. »Noch nie?«, fragte Riley ungläubig nach.
Deb bestätigte. »Meine Mutter und ich sind nicht so sportbegeistert.«
»Basketball ist nicht einfach bloß ein Sport«, antwortete Dave, »sondern eine Religion.«
»Vorsicht!« Mrs Bensons Stimme nahm wieder diesen mahnenden Ton an; sie stand mittlerweile in der Vorratskammer, räumte Konservendosen ein und um.
»Lass den Jungen doch reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist«, rief ihr Mann aus. Ich wandte mich um. Er hatte sich in seinem Sessel umgedreht, hob die Hand, deutete auf Deb. »Komm her, Süße. Du kriegst jetzt mal eine dringend fällige erste Lektion.«
»Hilfe!«, stöhnte Riley. »Bitte, Daddy, nicht!«
»Das wäre toll!«, meinte Deb. Ihr Blick fiel auf das Geschirrhandtuch in ihrer Hand. »Lassen Sie mich bloß erst –«
»Schon in Ordnung.« Heather nahm es ihr aus der Hand. »Geh. Es ist besser, wenn er sofort loslegen kann. Wer weiß, wie lang es dauert?«
»Bist du sicher?«, fragte Deb Riley. Die nickte. »Okay. Danke.«
Wir Spüler, Abtrockner und Einräumer sahen schweigend zu, wie Deb ins Wohnzimmer ging und sich an das Ende des Sofas neben dem Fernsehsessel setzte. Der Ton wurde wieder eingeschaltet, dennoch konnten wir Mr Benson laut und deutlich hören, während er zu seinem Vortrag ansetzte: »Also, damals im Jahr 1891 erfand Dr James Naismith …«
»Hilfe!«, stöhnte Riley prompt noch mal. »Er fängt tatsächlich bei
Naismith
an! Ich kann es kaum noch erwarten, endlich aufs College zu gehen.«
Dave lachte. Heather hingegen widersprach: »Sag so was nicht. Nächstes Jahr schaufeln wir den Fraß aus der Mensa in uns rein und sehnen uns nach den Gelagen hier zurück.«
»Aber davor werden wir uns bis Texas durchschnabulieren«, meinte Ellis. »Apropos, unsere Reisekasse liegt jetzt bei über tausend Dollar, dank eines Bonus, den Dave von Frazier bekommen hat.«
»Du hast einen Bonus abgestaubt?«, fragte Riley Dave.
»Weil ich dreimal hintereinander Angestellter des Monats geworden bin!« Dave nickte stolz. »Das bedeutet hundert Dollar extra für uns.«
»Ihr habt eine gemeinsame Reisekasse?«, fragte ich.
»Seit letztem Sommer«, erwiderte Riley. »Wir sparen alles, was wir kriegen können, durch unsere Jobs und Geburtstage und Weihnachten und so, für Benzin und Motels und …«
»… Essen!«, fiel Ellis ein. »Ich arbeite gerade eine Karte aus, auf der sämtliche Diner zwischen hier und Austin eingezeichnet sind. Ich möchte in jedem einzelnen Bundesstaat
Eggs Benedict.
«
»Klingt gut«, sagte ich.
Doch Heather meinte: »Ihr müsst bitte endlich aufhören, davon zu reden.« Sie reckte sich, um ein paar Gläser in eins der oberen Küchenschrankfächer stellen zu können. »Zumindest solange ich dabei bin.«
»Vielleicht schaffst du es ja doch noch mitzukommen«, meinte Riley.
»Unwahrscheinlich. Außer, mir gelingt das Kunststück, die nächsten … na ja, mindestens zwölf Monate oder so Angestellte des Monats zu werden.«
»Wobei du dafür als Erstes einen Job bräuchtest«, lautete Ellis’ lapidarer Kommentar.
Heather warf ihm einen genervten Blick zu. »Ich habe mich an diversen Stellen beworben und noch nichts gehört – wenn ich dich vorsichtig darauf hinweisen dürfte …«
»Frazier sucht ständig Leute«, meinte Dave locker.
»Ich finde den Laden gruselig«, antwortete Heather. »Da ist alles so künstlich.«
»Aber das Geld, das du verdienst, ist echt.«
Seufzend schloss Heather den
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