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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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sie war.
    Ich schleppte die schwerste der drei Kisten ans Bett, nahm den Deckel ab und begann, den Inhalt um mich her auf der Bettdecke aufzustapeln. Die Bücher, die Fotos   – gerahmt und in Alben   –, die Jahrbücher, meine alten Notiz- und Tagebücher   … Am Ende lagen sie um mich herum wie die Ziffern einer Uhr, mit mir in der Mitte.
    Ich nahm ein ungerahmtes Bild von meiner Mutter und mir im Grundschulalter in die Hand, das bei irgendeiner großen Feiertagsparade aufgenommen worden war. Daneben lag ein gerahmtes Foto von ihrer Hochzeit mit Peter: Sie in Weiß, er im Frack   – und ich stand als Brautjungfer mittig vor ihnen. Das dritte Bild, auf das mein Blick fiel, war beim Fotografen entstanden und zeigte die Zwillinge als Babys; sie hatten ihre winzigen Finger ineinander verschränkt und während des Trubels, der um sie veranstaltet wurde, friedlich geschlummert. Es gab Fotos in Rahmen aus Messing und aus Holz, in Form von Kühlschrankmagneten oder mit Muscheln dekoriert. Bis zu diesem Moment hätte ich nichteinmal mehr zu sagen vermocht, wie viele Fotos ich eigentlich besaß, dabei waren es echt viele. Und während ich sie nun auf dem Bett ausbreitete, suchte ich auf jedem einzelnen mein Gesicht. Nahm die Veränderungen im Verlauf der Jahre wahr, die unterschiedlichen Reinkarnationen meiner selbst.
    Bei der Parade, das war das Ich, als die Welt noch in Ordnung war: Eltern zusammen, Leben schön   – alles ganz normal. Auf der Hochzeit war ich die Schlafwandlerin mit künstlichem Lächeln und müden Augen. Auf den Bildern mit den Zwillingen, die während diverser Ferienbesuche entstanden waren, erkannte ich mich selbst nur an der jeweiligen Haarfarbe, dem Make-up, den Klamotten. Denn jedes Mal, wenn die Kamera
klick
machte, war ich eine andere gewesen. Ich sah: Elizas Pferdeschwanz sowie das mit dem Schulmaskottchen bedruckte T-Shirt ; Lizbets dicken Lidstrich und Rollkragenpullover, alles schwarz; Beths adrette weiße Bluse zum Schottenrock. Schließlich betrachtete ich mich in dem Spiegel an der gegenüberliegenden Wand, umrahmt von den Gegenständen, die ich um mich her aufgebaut hatte. Meine Haare waren schon seit geraumer Zeit nicht mehr so lang gewesen, fielen mir bis über die Schultern; ich trug Jeans, ein weißes T-Shirt , darüber einen schwarzen Pullover. Winzige goldene Kreolen in den Ohren, das einsame Gert-Armband um mein Handgelenk. Kein Make-up, keine besondere Rolle oder Identität, keine Verkleidung. Nur ich. Zumindest für diesen Moment.
    Ich blickte auf den Stapel Notizbücher, deren Einbände mit meiner unregelmäßigen, schräg geneigten Handschrift bedeckt waren: gezierte, verschnörkelte Unterschriften, die ich aus Spaß entwickelt, Bildchen, die ich während langweiliger Schulstunden vor mich hin gemalt hatte. Ich angeltemir eins, öffnete es, blätterte rasch bis zu den unbeschriebenen Seiten vor. Nahm noch einmal intensiv den Kreis aus Bildern und Geschichte(n) um mich herum in mich auf. Dann streckte ich die Hand aus, nahm den Stift, der auf dem Nachttisch lag, und begann zu schreiben.
    In Montford Falls, der ersten Stadt, wo wir von Tyler aus hinzogen, nannte ich mich Eliza. Wir wohnten in einer Gegend mit lauter glücklichen, heilen Familien wie aus einer altmodischen Fernsehserie um uns herum
.
    Ich hielt inne, las mir durch, was ich geschrieben hatte, blickte nach draußen. Ein einzelner Wagen fuhr langsam vorbei, das Scheinwerferlicht erleuchtete die Straße, die ansonsten leer und verlassen im Dunkeln lag. Ich blätterte zur nächsten Seite um.
    In der nächsten Stadt, Petree, waren die meisten Leute sehr wohlhabend. Ich verwandelte mich in Lizbet, wir wohnten in einem schicken Hochhaus, wo die Einrichtung aus dunklem Holz und Edelstahl war. Es war wie in einem Hochglanzmagazin: Sogar der Aufzug bewegte sich völlig lautlos
.
    Ich gähnte, streckte meine Finger durch. Es war mittlerweile halb zwei.
    Von da zogen wir nach Westcott, wo wir in einem Haus praktisch direkt am Strand wohnten. Es war warm und sonnig und ich konnte das ganze Jahr über in Flipflops rumlaufen. Am ersten Tag in der neuen Schule stellte ich mich als Beth vor
.
    Ich war so erschöpft und schläfrig, spürte bis tief in die Knochen, wie lang dieser Tag gewesen war. Und wie hart. Wie schwer.
Bleib wach
, dachte ich.
Bleib hier
.
    In Lakeview war ein Basketballkorb vor unserem Haus. Und ich hatte vor, Liz Sweet zu sein
.
    Ich kann mich erinnern, dass es Viertel nach zwei war, als ich das letzte

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