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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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übers Gesicht; mir fiel auf, dass ihre Augen gerötet wirkten. Offensichtlich hatte sie geweint. »Nichts gegen dich«, fuhrsie an mich gewandt fort. »Aber ich dachte gerade, noch peinlicher kann es eigentlich nicht werden.«
    »Wir sind doch alle miteinander befreundet«, sagte Heather. »Außerdem hast du bisher total widersprüchliche Ratschläge bekommen. Einen von mir   – den du im Übrigen befolgen musst, weil es der einzig richtige Weg ist. Und dann seinen«   – sie drohte Dave mit dem Finger, woraufhin der pikiert die Augenbrauen hob   – »den du ignorieren solltest.«
    »So sieht das übrigens aus, wenn Heather sich bemüht, objektiv zu sein«, sagte Dave zu mir.
    »Okay, Folgendes«, meinte Heather, ohne Daves Einwurf zu beachten. »Riley ist mit einem Typen liiert, der sie   – wie sie gerade herausgefunden hat   – betrogen hat. Er behauptet, es tue ihm leid, will unbedingt mit ihr reden. Lässt sie ihn? Oder gibt sie ihm gleich den Laufpass?«
    Ich sah Riley an, die sich voll darauf konzentrierte, an einem Fleck auf der Tischplatte herumzuwischen. »Äh«, meinte ich schließlich, »nun ja   –«
    Heather unterbrach mich: »Ich bin der Meinung, sie sollte ihn umgehend mit einem Tritt in den Hintern verabschieden, und zwar nicht nur im übertragenen Sinne. Aber unser Hirni redet ihr ein, sie könne ruhig weiter einen auf ko-abhängig machen.«
    »Ganz kleinen Moment bitte.« Dave hob abwehrend die Hand. »Ich habe bloß gesagt, sie solle sich nach den Gründen erkundigen. Warum er sich so verhalten hat. Und dann entscheiden.«
    »Er hat sie
betrogen
«, sagte Heather erbarmungslos. Riley zuckte zusammen, kratzte noch heftiger an ihrem Fleck rum. »Was könnte es für einen Grund geben, der das rechtfertigt?«
    »Menschen machen Fehler«, gab Dave zurück.
    Riley wedelte mit ihrer Hand zwischen den beiden auf und ab. »Hört zu, Leute, ich weiß zu würdigen, mit welchem Ernst ihr hier meine Angelegenheiten verhandelt, aber ich komme allein klar, okay?«
    »Das hast du letztes Mal auch schon gesagt«, meinte Heather.
    Dave wirkte verblüfft. »Letztes Mal? Moment, hat er das schon einmal gebracht?«
    Riley sah ihn an. »Also, äh, ja. Vor ein paar Monaten, da gab es mal was in der Art.«
    »Hast du mir gar nicht erzählt«, antwortete Dave.
    »Du warst   …«   – Riley warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte   – »anderweitig beschäftigt. Genau um den Dreh.«
    »Ach so«, sagte Dave.
    »Er wurde verhaftet«, erklärte Heather mir. Nun zuckte Dave zusammen. »Was denn? Wegen
einem
Bier?! Das ist so eine Lappalie. Mich haben sie wegen so was schon in der Mittelstufe hopsgenommen.«
    »Heather.« Rileys Ton hatte eine gewisse Schärfe angenommen. »Weißt du noch, dass du mich mal gebeten hast, dich sanft darauf hinzuweisen, wenn du bei einer zivilisierten Unterhaltung zwischen normalen Menschen gewisse Grenzen überschreitest? Darauf, was man von sich geben kann, ohne sich total danebenzubenehmen?«
    »Ja   … und?«
    Anstatt fortzufahren, fixierte Riley sie streng. Ich konnte regelrecht spüren, wie sich die Atmosphäre veränderte, so intensiv war dieser Blick. »Na schön«, meinte Heather nach einer angespannten Pause und schnappte sich ihr Handy. »Mach, was du willst.
Du
schaufelst dir dein eigenes Grab.«
    Für einen Moment herrschte ungemütliches Schweigen. Wir saßen alle vier einfach nur so da und ich blickte sehnsüchtig zu der Stelle auf der Mauer, wo ich in Ruhe und allein gesessen hatte und mir höchstens über etwas so Kleines, Unbedeutendes, Einfaches wie die gesamte westliche Zivilisation den Kopf zerbrechen musste. Ich versuchte gerade, innerlich Anlauf zu nehmen, damit ich mich elegant wieder dorthin verkrümeln konnte, da sagte Dave: »Wie war dein Einstieg, Mclean?«
    »Einstieg?«
    »Hier.« Er deutete mit einer lässigen Handbewegung über den Schulhof. Dabei fiel mir das erste Mal die Tätowierung an seinem Handgelenk auf, ein kleiner schwarzer Kreis an genau der gleichen Stelle wie bei Riley und auch genau gleich groß. Interessant. »Deine ersten Schritte in unserer vortrefflichen Bildungseinrichtung.«
    »Mh«, erwiderte ich. »Ich denke   … okay, schätze ich.«
    »Freut mich zu hören«, erwiderte er.
    »Natürlich hilft es, dass sie direkt Anschluss an die richtigen Leute gefunden hat«, sagte Heather und zog sich ihre Mütze über die Ohren.
    »Wer mag das sein?«, fragte Dave.
    Sie schnitt eine Grimasse. »Ist dir eigentlich klar,

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