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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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meine ich. »Alles okay?«
    Sie nickte. »Nur das übliche Abschaum-und-richtig-miese-Machos-Drama. Ich find’s allmählich selbst
so
peinlich! Ich bin nämlich sonst überhaupt nicht so schwammig undinkonsequent, ehrlich, in keiner Beziehung   …« Sie brach ab, räusperte sich verlegen. »Mir geht’s gut.«
    Ein Bus tuckerte an dem Stoppschild vorbei, wo unsere Straße in die Hauptstraße mündete. Ich nickte ihr wortlos zu, drehte mich um, ging auf unser Haus zu. Wir kannten einander doch kaum, jedenfalls nicht gut genug, als dass ich ihr noch mehr Beistand hätte anbieten können.
    »Weißt du, dass er dich mag?«, rief sie mir unvermittelt hinterher.
    Ich blieb stehen, wandte mich zu ihr um. »Was?«
    »Dave.« Wieder räusperte sie sich. »Er mag dich. Er gibt es mir gegenüber noch nicht zu, aber ich spüre es.«
    »Er kennt mich doch gar nicht«, antwortete ich.
    »Willst du damit sagen, er würde dich nicht mögen, wenn er dich kennen würde?« Sie warf mir einen herausfordernden Blick zu. »Pass auf, was du sagst. Wir reden über meinen besten Freund. Und er ist echt der Größte.«
    »Ich sage gar nichts«, erwiderte ich. Sie sah mich unverwandt an, deshalb fügte ich hinzu: »Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt mein Typ wäre.«
    »Was du nicht sagst«, antwortete sie mir. »Stehst du etwa auch bloß auf miese Machos?«
    »Nein, so auch wieder nicht. Ich bin bloß eher   …« Ich hielt inne, denn aus irgendeinem unerfindlichen Grund tauchte plötzlich Peters Gesicht auf meinem Laptop-Bildschirm vor mir auf. »Ich schätze, ich bin einfach gerade nicht auf der Suche, nicht mal nach einem Kerl, der der Größte ist.«
    Sie legte die Hände ans Lenkrad, streckte die Arme durch. Dabei fiel mir wieder das kreisförmige Tattoo an ihrem Handgelenk auf, das Gegenstück zu Daves. Mit Sicherheit steckte eine ziemlich dramatische Geschichte dahinter   – ich hatteallerdings nicht vor, mich hier und jetzt danach zu erkundigen. »Ich verstehe. Und finde es auf jeden Fall klasse, wie ehrlich du bist.«
    Ich nickte, steckte die Hände in die Taschen. »Gute Nacht, Riley.«
    »Gute Nacht«, gab sie zurück. »Und   … Mclean?«
    »Ja?«
    »Danke.«
    Ich wusste nicht genau, wofür sie mir dankte: Dass ich zu ihr gekommen war, um nach ihr zu sehen? Oder für irgendetwas, das ich gesagt   – oder vielleicht auch gerade nicht gesagt hatte? Doch ich beschloss, nicht weiter nachzufragen. Ich lief endgültig die Auffahrt entlang auf unser Haus zu und überließ es ihr, zu fahren oder auch nicht, wann sie wollte, wie sie wollte, unter selbst gewählten Bedingungen, ohne Publikum. Wenn man sich selbst oder sein Herz nicht retten kann, hilft es, zumindest das Gesicht wahren zu können.

Sechs
     
    An dem Tag, als das
Defriese -Spiel
stattfand, hatten Dad und ich eine Verabredung zum Frühstück, nur wir beide. Die letzte Woche war so chaotisch und voll gewesen   – für ihn im Restaurant, für mich in der Schule   –, dass wir uns kaum gesehen hatten und höchstens mal zwischen Tür und Angel miteinander redeten, während einer von uns gerade kam oder ging. Wenn einer von uns dem anderen etwas mitzuteilen hatte, hinterließen wir uns gegenseitig hastig gekritzelte Nachrichten auf dem Küchentisch. Was völlig normal war, vor allem während des ersten Monats in einer neuen Stadt. Ein Restaurant ist wie eine anspruchsvolle Freundin: Es forderte Dads volle Konzentration und Aufmerksamkeit. Ich hatte mich daran gewöhnt, dass er zu Anfang immer mehr weg war als da, bis sich die Dinge einigermaßen eingespielt hatten. Trotzdem freute ich mich darauf, Zeit mit ihm zu verbringen. Und war daher ziemlich enttäuscht, als ich eine Stunde vor der verabredeten Zeit eine SMS erhielt.
    DSGA, stand da. TUT MIR ECHT LEID.
    DSGA war seit Urzeiten eines unserer Familien-Codewörter und stand für »Definitiver Super-GA U-Alarm «. Wenn mein Vater meine Mutter früher aus dem
Mariposa Grill
angerufen und verkündet hatte, er würde es nicht zum Abendessen oder zu dem Film, der in zehn Minuten anfing,oder zu einer der zahllosen Lehrerkonferenzen und Klassenvorspiele schaffen, die er in meiner Schullaufbahn verpasst hatte, sagte er meistens nicht viel mehr als DSGA.   Im Prinzip seine Standarderklärung dafür, warum er nicht zu uns stoßen konnte.
    Mein Vater glaubte fest daran, dass Panik ansteckend ist, vor allem in der Gastronomie. Es brauchte seiner Meinung nach bis zur Katastrophe nur
ein
winziges Detail,

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