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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Armen.
    »Wovon reden Sie?«, fragte sie, während sie sich nach einer Sitzgelegenheit umsah.
    »Ich bin nicht davon überzeugt, dass Sie so viel gegen die Hochzeit haben, wie Sie vorgeben.«
    Ihre Füße brachten sie noch um, und ihr Kopf fühlte sich auch nicht besser an. Sie sah wieder zu ihm hin und trat mit schmalen Augen einen Schritt näher. »Mr Castleberry, muss ich Sie daran erinnern, dass Sie sich in den ersten Minuten, in denen wir uns kennengelernt haben, Ihr eigenes Grab geschaufelt haben?« Mit jedem Wort kam sie ein Stück näher und wurde immer wütender. »Sie sind der arroganteste Mann, den zu treffen ich je das Missvergnügen hatte. Es ist mir völlig egal, ob Sie mein Verhalten ›überzeugend‹ finden, denn Sie haben bei keinem Aspekt meines Lebens Mitspracherecht.« Sie tippte ihm mit dem Finger auf die Brust und zuckte zusammen, als sie stahlharte Muskeln spürte. »Verstanden?«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Suzanne, die wieder aufgetaucht war. Ihre Stimme klang jetzt ganz anders, und sie beäugte Annabelle mit beunruhigender Selbstgefälligkeit. Eine Frau, die Annabelle als die Verkäuferin erkannte, die ihrer Mutter geholfen hatte, stand neben der Blonden.
    »Ja?«, sagte Annabelle, ohne sich die Mühe zu geben, ihre Ungeduld zu verbergen.
    »Ich fürchte, ich muss Sie darum bitten, mir zu folgen«, sagte Suzanne. Ein Wachmann mit finsterem Gesichtsausdruck trat zu ihnen und baute sich breitbeinig vor ihr auf.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Annabelle.
    »Das Problem«, sagte Suzanne, indem sie jede Silbe übertrieben betonte, »besteht darin, dass man Sie dabei beobachtet hat, wie Sie etwas aus dem Brautgeschäft gestohlen haben.« Sie zeigte auf die andere Verkäuferin, die kurz nickte.
    Annabelle wusste, dass ihr die Kinnlade runtergefallen war, denn sie konnte die kühle Luft auf der Zunge schmecken. » Was? «
    »Zeigen Sie mal, was Sie da unter dem Arm verstecken«, sagte der Wachmann, der den Moment offenbar genoss.
    »Verstecken?« Wut stieg ihr in die Kehle und raubte ihr die Stimme. Diese hochnäsigen Leute waren neurotisch und paranoid. Sie warf die Arme übertrieben weit in die Luft, um ihnen zu beweisen, dass sie logen.
    Und beobachtete, wie der braun-schwarze Leopardendruck-BH und die passende, hochgeschnittene Unterhose auf den Marmorboden fielen.
    Wäre in diesem Augenblick der Teufel aufgetaucht und hätte ihr Unsichtbarkeit im Tausch für ihre Seele angeboten, Annabelle hätte es in Betracht gezogen. Schamesröte schoss ihr ins Gesicht, während ihre Gedanken rasten und sie sich ausmalte, wie eine Anklage wegen Ladendiebstahls ihre Karriere beeinflussen würde. Stand nicht in ihrem Arbeitsvertrag, dass die Pflicht des Staates, ihre Kredite zu bezahlen, erlöschen würde, sollte sie für ein Verbrechen verurteilt werden? Ohne gutes Arbeitszeugnis dürfte es ihr schwerfallen, eine anständige Arbeit zu finden. Ohne Arbeit konnte sie sich nie ein Haus leisten. Aus Panik sprudelten abwehrende Worte aus ihrem Mund: »D-die gehören m-mir nicht.«
    Suzanne schnaubte, bückte sich und sammelte die Kleidungsstücke vom Boden. Sie hielt die Unterwäsche hoch und studierte das orangefarbene Rabattschild verächtlich. »Der BH scheint Ihre Größe zu haben.«
    Blusen mit hohem Kragen verbargen im Gericht den Ausschlag, den sie bekam, wenn sie sich aufregte, aber sie nahm an, ihr gelbes T-Shirt bot ihr heute keinen solchen Schutz. »Ich m-meine, ich hab in den Dessous gestöbert und sie g-genommen … ich meine, ich hab überlegt, die Unterwäsche zu k-kaufen … dann hab ich Melvin, äh, Martin im anderen Laden gesehen und hab vergessen …« Sie verstummte und gestikulierte hilflos. »Ich … hab vergessen, dass ich sie noch in der Hand hatte.«
    Ihre Erklärung klang selbst in ihren eigenen derzeit glühend heißen Ohren schwach. Auf unerklärliche Weise wanderte ihr Blick zu Clay, und sie hoffte, ihr Gesichtsausdruck erschien nicht so verletzlich, wie sie sich fühlte. Von all den Leuten, vor denen sie sich zur Närrin machen konnte, war er der Letzte, den sie sich dafür ausgesucht hätte. Er erwiderte ihren Blick. Sie erwartete Selbstgefälligkeit, aber seine schmalen, dunklen Augen durchbohrten sie mit … Wut? Es war ihm peinlich, mit ihr in Verbindung gebracht zu werden. Er dachte ohnehin schon das Schlimmste von ihr, er wäre wahrscheinlich froh, wenn man sie ins Gefängnis warf.
    Obwohl sie wusste, dass er ihr und ihrer Mutter nicht freundlich gesinnt war, war er doch im

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