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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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anzupacken. Wenn es schon ein Affenzirkus sein musste, dann konnte ich zumindest versuchen, dafür zu sorgen, dass es mein Affenzirkus wurde.
    »Wo sind Sie jetzt?«, fragte ich den Sergeant.
    »In der Zweiunddreißigsten, gleich an der Ecke Cleveland Avenue, Sir. Kennen Sie die Gegend?«
    »Ja.«
    Der Zweite Bezirk war der einzige in der ganzen Stadt, der im letzten Kalenderjahr null Tötungsdelikte zu verzeichnen gehabt hatte. Diese Statistik hatte sich also auch erledigt. Ich spürte schon, wie sich die Panik im Viertel ausbreitete.
    »Ist der Notarzt schon da?«
    »Ja, Sir. Das Opfer wurde offiziell für tot erklärt.«
    »Und das Haus ist sauber?«, hakte ich nach.
    »Wir haben eine vorläufige Durchsuchung durchgeführt und nichts gefunden. Mrs. Dlouhy ist jetzt bei uns. Ich kann mir die Einwilligung zu einer gründlichen Durchsuchung geben lassen, wenn Sie wollen.«
    »Nein. Alle sollen das Haus verlassen. Rufen Sie die Spurensicherung an. Die sollen schon mal Fotos machen, aber niemand rührt etwas an, bevor ich nicht da bin«, sagte ich zu Sergeant Fleischman. »Haben Sie schon eine Ahnung, woher die Schüsse gekommen sein könnten?«
    »Entweder aus dem Garten oder vom Nachbargrundstück. Dort ist niemand zu Hause«, sagte Fleischman.
    »Okay. Beziehen Sie Posten auf der Straße – nicht im Vorgarten, Sergeant. Ich will Beamte an der Vorder- und an der Hintertür sowie einen am Nachbarhaus. Ganz egal, wer da rein will, jeder muss sich zuerst an Sie wenden – und Ihre Antwort lautet Nein . So lange, bis ich vor Ort bin. Für diesen Fall ist die Metro Police zuständig, und ich leite die Ermittlungen. Sie werden das FBI zu sehen bekommen, das ATF, vielleicht sogar den Chief persönlich, weil er in der Nähe wohnt. Sagen Sie ihm, dass er mich im Auto anrufen soll, wenn er unbedingt will.«
    »Sonst noch was, Detective?« Fleischman klang ein kleines bisschen überfordert. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Die meisten Beamten im Zweiten waren so etwas einfach nicht gewöhnt.
    »Ja. Sprechen Sie mit den Leuten, die zuerst am Tatort waren. Ich will auf keinen Fall, dass irgendetwas an die Presse oder an die Nachbarn durchsickert, absolut gar nichts . Ihre Leute haben nichts gesehen und wissen nichts. Sehen Sie einfach zu, dass alles genau so bleibt, wie es ist, und lassen Sie niemanden rein, bis ich da bin.«
    »Ich werd’s versuchen.«
    »Nein, Sergeant. Sie sorgen dafür. Glauben Sie mir, wir müssen diese Sache wirklich unter Verschluss halten.«

24
    Bedauerlicherweise war die Pressemeute bei meiner Ankunft bereits außer Rand und Band. Dutzende Kameras rangelten um eine günstige Perspektive auf das weiße Steinhaus von Mel und Nina Dlouhy, entweder hinter den Absperrungen an der Vorderfront, die Sergeant Ed Fleischman hatte errichten lassen, oder drüben auf der Thirty-first Street, wo eine zweite Einheit die Leute daran hindern sollte, von hinten auf das Grundstück vorzudringen.
    Die meisten Schaulustigen, die nicht zur Presse gehörten, kamen wahrscheinlich von der Cleveland Avenue her. Die Nachbarn zogen es allem Anschein nach vor, zu Hause zu bleiben. Als ich an den letzten Häuserblocks vorbeifuhr, konnte ich links und rechts hinter den Fenstern Silhouetten erkennen. Ich trug mich in die Anwesenheitsliste ein und schickte sofort ein paar Beamte los, die an die benachbarten Haustüren klopfen sollten.
    Sampson kam auch, direkt von einer Veranstaltung an der Georgetown University, wo seine Frau Billie angehende Krankenschwestern und -pfleger unterrichtete. »Ich will nicht behaupten, dass ich über das, was hier passiert ist, glücklich bin«, sagte er. »Aber verdammt noch mal, wie viel Wein und Käse kann ein Mensch im Laufe seines Lebens eigentlich in sich reinstopfen?«
    Wir fingen im Wohnzimmer an, wo die Dlouhys, so hieß es, sich gemeinsam eine Folge der Krimiserie The Closer angesehen hatten. Der Fernseher lief noch und zeigte jetzt zu allem Überfluss ein Live-Standbild des Hauses. »Das ist ganz schön unheimlich«, sagte Sampson. »In den Medien wird ja immer gern die Missachtung der Privatsphäre angeprangert – außer, wenn sie selbst es sind, die die Privatsphäre missachten.«
    Mrs. Dlouhy hatte bereits ausgesagt, dass sie ein gläsernes Klirren gehört, einen Blick auf das zersprungene Fenster geworfen und erst dann erkannt hatte, dass der Kopf ihres Mannes, der im Liegesessel neben ihr gesessen hatte, mit weit geöffneten Augen zur Seite gesackt war. Jetzt saß sie mit einer

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