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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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unserer psychologischen Betreurinnen in der Küche. Ich konnte sie weinen hören und hatte Mitleid mit ihr. Was für ein Albtraum.
    Mel Dlouhy saß noch immer in seinem Sessel. Die Einschusswunde in seiner Schläfe sah relativ sauber aus, das Loch war von einem kleinen, blau-schwarzen Ring umgeben. Sampson deutete mit seinem Kugelschreiber darauf.
    »Sagen wir mal, dass er schätzungsweise hier getroffen wird«, sagte er und ließ den Kugelschreiber ungefähr fünfzehn Zentimeter höher wandern, an die Stelle, an der Dlouhys Kopf ursprünglich gewesen sein musste. »Und die Kugel kommt von …« Er schwang den Kugelschreiber im Bogen herum, bis er auf das Loch in der Fensterscheibe zeigte. »… da drüben.«
    »Das ist ein Abwärtswinkel«, sagte ich. Das Geschoss hatte eine der Glasscheiben in der oberen Reihe eines sechsfach unterteilten Sprossenfensters durchschlagen, das auf den rückwärtigen Garten hinauszeigte. Ohne weitere Diskussion gingen wir durch das Esszimmer und traten durch eine Schiebetür hinaus ins Freie.
    Über die Backstein-Terrasse gelangte man in einen lang gestreckten, schmalen Garten. An der Hauswand waren zwei Scheinwerfer angebracht, die etwa die Hälfte der Fläche beleuchteten, aber irgendwelche Nebengebäude oder Bäume, die das Gewicht eines Menschen tragen konnten, waren nicht zu erkennen.
    Dahinter schimmerte die dreistöckige Tudor-Villa auf dem Nachbargrundstück im Schein der Straßenlampen von der Einunddreißigsten her. Zwei riesige Eichen, die zum größten Teil im Schatten des Hauses lagen, dominierten dort den Garten.
    »Du hast doch vorhin gesagt, dass da niemand zu Hause ist«, sagte Sampson. »Hab ich recht?«
    »Sind verreist«, erwiderte ich. »Da hat jemand ganz genau gewusst, was er tut. Vielleicht war das sogar so was wie eine Demonstration seines Könnens. Nach diesem ersten Attentat hat der Heckenschütze schließlich einen Ruf zu verteidigen.«
    »Vorausgesetzt, er war es.«
    »Er war es«, sagte ich.
    »Entschuldigung, Detective?« Plötzlich stand Sergeant Ed Fleischman neben uns. Ich warf einen Blick auf seine Hände, um sicherzugehen, dass er Handschuhe trug.
    »Was machen Sie denn hier hinten, Sergeant? Sie haben doch da vorn mehr als genug zu tun.«
    »Zwei Dinge, Sir. Ein paar Nachbarn haben ungewöhnliche Fahrzeuge gemeldet.«
    »Fahrzeuge? Plural?«
    Fleischman nickte. »Vielleicht ist ja was dran. Ein alter Buick mit New Yorker Kennzeichen hat etliche Tage lang immer wieder mal ein Stück die Straße hoch geparkt.« Er warf einen Blick auf den Block in seiner Hand. »Und dann war da noch ein großer, dunkler Geländewagen, vielleicht ein Suburban, sehr verbeult. Er hat gestern Abend ein paar Stunden lang auf der Straße gestanden.«
    In dieser Gegend hier waren alte Autos etwas Ungewöhnliches, zumindest zu Zeiten, wo keine Handwerker mehr unterwegs waren. Wir mussten sofort versuchen, die beiden Fahrzeuge zu finden.
    »Und was war das Zweite?«, wollte ich wissen.
    »Das FBI ist da.«
    »Sagen Sie denen, sie sollen eine Einsatzgruppe in den Nachbargarten schicken«, sagte ich.
    »Es ist bloß einer, Sir. Ein Agent. Er hat ganz gezielt nach Ihnen gefragt.«
    Ich linste ins Innere des Hauses und entdeckte einen großgewachsenen Weißen in einem normalen Büroanzug. Er stand nach vorn gebeugt da, die blau behandschuhten Hände auf die Knie gestützt, und starrte das Loch in Mel Dlouhys Schläfe an.
    »He!«, rief ich ihm durch das zersplitterte Fenster hindurch zu. »Was machen Sie denn da?«
    Entweder konnte er mich nicht hören, oder er wollte nicht.
    »Wie heißt er?«, erkundigte ich mich bei Fleischman.
    »Siegel, Sir.«
    »He, Siegel!« Dieses Mal war meine Stimme noch lauter, und dann machte ich mich auf den Weg nach drinnen. »Fassen Sie ja nichts an!«

25
    Als Alex ins Zimmer trat, richtete Kyle sich auf und blickte ihm direkt in die Augen. Die Todgeweihten grüßen mich , dachte Kyle und streckte ihm lächelnd die Hand entgegen.
    »Max Siegel, Außenstelle Washington. Wie geht es Ihnen? Nicht besonders gut, nehme ich an.«
    Cross schüttelte Kyle widerwillig die Hand – ein spannungsgeladener Augenblick, wie der Sprungball beim Beginn eines Basketballspiels. Jetzt geht’s lo-os, jetzt geht’s lo-os!
    »Was machen Sie denn hier drin?«, wollte Cross wissen.
    »Ich verschaffe mir bloß einen Überblick«, erwiderte Kyle.
    »Ach was. Ich meine, was interessiert Sie speziell an dieser Leiche?«
    Es war einfach fantastisch … Cross hatte keine

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