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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hatte.
    Aber zwanzig Minuten später warteten Downey und seine »Bekannte« ein wenig ungeduldig darauf, dass der Page seine zwanzig Dollar Trinkgeld einsteckte und die Suite verließ.
    Downey hatte zwar seine wenigen rotblonden Haare zu einer peinlichen »Frisur« quer über die Glatze gekämmt, aber er besaß auch ein millionenschweres Bankkonto. Und allem Anschein nach stand er auf den Typ Bücherwurm. Seine heutige Begleiterin jedenfalls hatte ihr Haar zu einem Knoten gebunden, trug eine dicke Hornbrille und ein Büro-Kostüm, das für eine echte Bibliothekarin viel zu kurz war.
    » Bumm-chicka-wow-wow «, sang Denny. Eine kleine Pornomelodie aus gegebenem Anlass. »Zwei Fenster von oben und vier von rechts – hast du’s?«
    »Schon da«, sagte Mitch. Er warf einen Blick in sein Zielfernrohr und legte dabei den Sicherungshebel um. »So ’n hübsches Ärschchen, Denny. Wär doch eigentlich die reinste Verschwendung.«
    »Darum schießt du sie auch bloß in die Schulter, Mitchie. Damit sie zu Boden geht, mehr nicht. Erst Mr. D. und dann das Mädchen.«
    »Erst Mr. D. und dann das Mädchen«, wiederholte Mitch und machte sich endgültig bereit.
    Downey schüttete Eiswürfel in zwei Gläser und übergoss sie mit Scotch. Dann kippte er sein Glas in einem Zug hinunter und ging zum Wohnzimmerfenster der Suite.
    »Schütze bereit?«, sagte Denny.
    »Bereit«, sagte Mitch.
    Der Mann der Stunde streckte die Arme aus, um die schweren, kaffeebraunen Vorhänge zuzuziehen.
    »Feuer!«

34
    An diesem Tag stand ich um halb elf Uhr abends auf dem Dach des Moore Building und schaute hinüber zu der Hotel-Suite, wo Skip Downey vor Kurzem Mitglied der kleinen, aber stetig wachsenden Gemeinschaft der Heckenschützenopfer geworden war.
    Mit diesem letzten Attentat waren es drei geworden – die magische Zahl. Von nun an waren unsere Täter in den Augen der Öffentlichkeit Serienkiller.
    Aus der Connecticut Avenue unter mir war ein Wald von Sendemasten gewachsen, und ich wusste aus Erfahrung, dass die gesamte Blogosphäre schon bald kein anderes Thema mehr kannte als diesen Fall.
    »Kannst du mich sehen?«, sagte ich in mein Funkgerät.
    Sampson hatte das Gegenstück in der Hand. Er stand im Hotelzimmer, genau an der Stelle, wo Skip Downey zu Boden gegangen war.
    »Wink mal mit dem Arm oder so«, sagte er. »Ach, da bist du. Ja, stimmt, das ist eine ziemlich gute Deckung.«
    Hinter mir räusperte sich jemand.
    Ich drehte mich um und sah Max Siegel. Na, toll. Auf den hätte ich am ehesten verzichten können.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Kein Problem«, erwiderte ich. Abgesehen von der Tatsache, dass er hier war.
    »Was haben wir denn hier?« Er kam zu mir herüber, um dieselbe Perspektive wie ich zu bekommen, und blickte auf die andere Straßenseite der Connecticut Avenue hinüber. »Wie weit wird das ungefähr sein? Knapp fünfzig Meter?«
    »Weniger«, sagte ich.
    »Also versuchen sie offensichtlich nicht, sich noch zu übertreffen. Zumindest nicht hinsichtlich der Entfernung.«
    Ich registrierte, dass er von mehreren gesprochen hatte, und fragte mich, ob er an der Telefonkonferenz der FIG auch beteiligt gewesen oder ob er von selbst darauf gekommen war.
    »Aber ansonsten haben wir genau das gleiche Vorgehen«, sagte ich. »Die Schüsse wurden aus einer stehenden Position abgegeben. Das Kaliber scheint auch zu stimmen. Und dann natürlich das Opferprofil.«
    »Ein Gauner, der in den Schlagzeilen war«, sagte er.
    »Ganz genau. Dieser Downey hat eine Menge Menschen übers Ohr gehauen. Die ganze Sache stinkt doch förmlich nach Selbstjustiz.«
    »Wollen Sie wissen, was ich glaube?«, sagte Siegel, aber natürlich war das keine wirklich ernst gemeinte Frage. »Ich glaube, Sie sehen die Sache zu einfach. Diese Typen sind nicht auf der Jagd, nicht im traditionellen Sinn. In ihrem Vorgehen ist überhaupt nichts Persönliches zu finden. Das läuft alles vollkommen emotionslos ab.«
    »Nicht vollkommen«, sagte ich. »Dieser Fingerabdruck, den sie am ersten Tatort hinterlassen haben, das muss Absicht gewesen sein.«
    »Und selbst wenn«, erwiderte Siegel, »heißt das noch lange nicht, dass die ganze Sache ihre Idee war.«
    Ich hatte schon wieder genug von seinem Gequatsche. »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«
    »Liegt das denn nicht auf der Hand?«, meinte er. »Diese Typen sind Auftragskiller. Sie arbeiten für jemanden. Vielleicht folgen sie ja einem bestimmten Plan, aber dann dem Plan, den sich

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