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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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werden bestimmt wieder ganz gesund, Rebecca.«
    »Okay«, sagte sie, aber ich glaube nicht, dass ich zu ihr durchgedrungen bin. Sie sah immer noch zu Tode erschrocken aus.
    »Ich schaue später noch einmal vorbei«, sagte ich, kurz bevor die Fahrstuhltüren sich schlossen.

36
    Ich lief zu meinem Wagen zurück, legte den Schreibblock auf das Lenkrad und notierte die verschiedenen Gedanken, die mir durch den Kopf gingen.
    Rebecca hatte gesagt, dass sie noch nicht lange im Zimmer gewesen waren. Das hieß, dass die Heckenschützen bereits auf sie gewartet hatten. Die Killer hatten ganz genau gewusst, wann sie wo zu sein hatten, so wie sie gewusst hatten, dass Vinton und Pilkey vor dem Restaurant auftauchen würden und dass Mel Dlouhys Nachbarn nicht zu Hause waren.
    Wer immer hinter dieser Sache steckte, er hatte die Angewohnheiten der Opfer, das Verhalten der Menschen in ihrer Umgebung, ja, sogar die privatesten Einzelheiten ihres ansonsten öffentlichen Lebens sorgfältig studiert. Eine solch aufwendige Informationssammlung im Vorfeld nahm eine Menge Zeit, Personal, Know-how und möglicherweise auch Geld in Anspruch.
    Ich musste daran denken, was Siegel vorhin auf dem Dach des Moore Building zu mir gesagt hatte: Diese Typen sind Auftragskiller. Ich hatte das zwar auch vorher nicht ausgeschlossen, aber jetzt hatte sich die Wahrscheinlichkeit spürbar erhöht. Es passte mir bloß nicht, dass Siegel schneller gewesen war als ich. Normalerweise bin ich ja nicht so, aber dieser Kerl ging mir einfach gegen den Strich.
    Hinter diesen Morden steckte ganz offensichtlich eine bestimmte und konsequent durchdachte Strategie. Ein Scharfschütze mit solchen Fähigkeiten hätte Rebecca mit Sicherheit töten können, wenn er gewollt hätte. Aber sie passte nicht ins Opferprofil. Ihr einziges Vergehen bestand darin, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Ganz im Gegensatz zu den anderen. Die Spielregeln waren offensichtlich, und Rebecca hatte den Tod nicht verdient. Skip Downey und die anderen »Bösewichte« von Washington jedoch sehr wohl.
    Aber wessen Spiel war das? Wer stellte die Regeln auf? Und worauf lief das Ganze hinaus?
    Ich konnte immer noch nicht ausschließen, dass unsere Heckenschützen aus eigenem Antrieb handelten. Aber mittlerweile war ich paranoid genug – oder vielleicht auch erfahren genug –, um im Geist eine ganze Liste mit deutlich beängstigenderen Alternativen zu formulieren.
    Konnte es sein, dass das alles von Regierungsstellen gesteuert wurde? Von einem inländischen Geheimdienst? Einem ausländischen?
    Oder steckte die Mafia irgendwie dahinter? Das Militär? Womöglich sogar nur eine Einzelperson mit vielen Beziehungen, vollen Taschen und einem tief sitzenden Hass auf dieses und jenes?
    So oder so, die eigentlich entscheidenden Fragen waren nach wie vor ungelöst: Wen hatten sie als Nächstes im Auge? Und wie zum Teufel sollten wir es schaffen, sämtliche prominenten Mistkerle in Washington zu beschützen? Das war schlicht und ergreifend unmöglich.
    Wenn wir nicht wahnsinniges Glück hatten, würde noch einmal jemand sterben, bevor das alles vorüber war. Und zwar höchstwahrscheinlich jemand, dem nur wenige Mitmenschen eine Träne nachweinten. Genau darin lag der Reiz an diesem furchtbaren Spiel.

37
    Der nächste Tag hatte für Nana und mich wegweisende Bedeutung. Seitdem ich die Sicherheitsfirma ins Haus geholt hatte, war unser Verhältnis stark abgekühlt, aber als ich jetzt die Treppe herunterkam und sah, dass sie für Rakeem und seine Leute Frühstück machte, da wusste ich, dass wir zumindest das Gröbste hinter uns hatten.
    »Oh, Alex, da bist du ja. Gut. Bring die Teller da nach draußen.« Als ob der Frühstücksservice zu meinen täglichen Aufgaben gehörte. »Beeil dich, sonst wird es kalt!«
    Als ich zurückkam, wartete auch auf mich ein dampfender Teller … Rührei mit Linguiça, Weizentoast, Orangensaft, und dazu mein alter Lieblingsbecher – Dad ist der Beste – mit der Beule, nachdem Ali ihn einmal gegen die Wand gepfeffert hatte, gefüllt mit Nanas Zichorienkaffee.
    Sie selbst frühstückte seit einiger Zeit sehr viel herz- und gesundheitsbewusster – Grapefruit-Schnitze, Toast mit ungesalzener Butter, Tee und dann einen halben Wurstzipfel. Schließlich, so sagte sie, sei es nur ein schmaler Grat zwischen einem längeren Leben durch vernünftige Ernährung und einem langsamen Tod durch Langeweile.
    »Alex, ich möchte, dass wir einen Waffenstillstand schließen«,

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