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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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neulich so einen Schrecken eingejagt hat. Oder zumindest warst du sein Gefäß.«
    Ben nickte. »Ich war hochgegangen, um ein Auge auf die Gräber zu haben. Jetzt ist dort keiner mehr, der die Plünderer fernhält. Und ich habe diesen Mr Mohan am Fluss gesehen, wie er Tonscherben in eine Schachtel legte. Als er sie stehen ließ und wieder den Hügel hinaufging, um noch mehr zu suchen, bin ich ihm gefolgt. Ich forderte ihn auf, das Diebesgut zurückzulegen, doch er lachte mich aus, dachte, ich sei bloß ein dummer Hopi. Warum sollte ich mich schon über ein paar Tonscherben aufregen? Ich hatte ein Messer dabei. Als er sich umdrehte, habe ich zugestochen.«
    Ich erinnerte mich an meine Vision. Jim war mit dem Messer im Rücken nach vorne gefallen, und eine muskulöse Männerhand hatte den Griff gepackt. Die Hand war nicht schwarz-weiß bemalt gewesen wie der Koshare. Es war Ben, der den Mord begangen hatte, nicht der Koshare, der ihm manchmal innewohnte.
    »Ich habe einen Menschen ermordet.« Tränen rannen über Bens ledrige Wangen. »Ich habe mich selbst zerstört.«
    »Nachdem du Jim getötet hast, was hast du dann getan?«, fragte ich.
    »Ich bin weggelaufen, ich Feigling. Ich habe die Tonscherben genommen und bin nach Hause gegangen. Ich konnte nicht riskieren, noch länger dortzubleiben und sie zurückzulegen. Das wollte ich später nachholen.«
    »Ich meine davor.« Ich überlegte, wie ich es formulieren sollte. »Ist der Koshare – der Geist, der in dir wohnt –, ist er zu dir gekommen? Hat er vielleicht versucht, Jim zu heilen?«
    Ben verzog keine Miene und schüttelte den Kopf. »Der Koshare wagte nicht, zu kommen. Ich war seiner unwürdig.«
    »Aber er kam später zu dir, als ich nach Homol’ovi hinaufging, um Nachforschungen anzustellen. Er war in dir, als er mich erschreckt hat.«
    »Ich weiß nicht, warum er zurückkehrte. Ja, ich war dort, als du kamst. Ich hatte mich angemalt und gehofft, dass er an diesem heiligen Ort zu mir zurückkommen und mir vergeben würde. Doch er war so wütend, als er von mir Besitz ergriff. Auch auf dich, und er hatte Angst. Danach hat er mich verlassen und ist nicht wieder zurückgekehrt.«
    Er verstummte und weinte leise.
    Der verdammte Jim! Wäre er nicht zum Plündern hinausgegangen, um schnelles Geld zu machen, wäre Ben nicht zum Mord getrieben worden, und wir wären nicht mit einem untoten Wahnsinnigen geschlagen, der Leute umstülpte.
    Aber andererseits hätte Ben Jim einfach der Polizei melden müssen, statt selbst Vergeltung zu üben. Grabraub war eine Straftat, und Jim hätte dafür hinter Gitter kommen können. Jetzt würde Ben wegen Mordes im Gefängnis landen.
    »Was wird mit ihm passieren?«, fragte ich Nash.
    »Bin mir nicht sicher. Du und ich haben Jim Mohan nach dem Zeitpunkt seiner angeblichen Ermordung quicklebendig gesehen.«
    Verblüfft sah Ben auf. »Der Mann war tot. Ich habe schon Tote gesehen und weiß, wie sie ausschauen.«
    »Er ist nicht mehr lebendig«, erklärte ich leise. »Er ist von den Toten auferweckt worden.«
    Bens Tränen versiegten, und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. »Nein«, stöhnte er und wiegte sich leicht hin und her. »Oh nein!«
    »Hat der Koshare ihn auferweckt?«, hakte ich nach.
    »Nein. Nein. So etwas würde er nicht tun.«
    »Weiß er, wer es war?«
    Ben schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, ehrlich nicht.«
    Nash zog die Schachtel mit den Tonscherben wieder zu sich und stand auf. »Ben Kavena, Sie bleiben hier in Polizeigewahrsam, bis ich diesen Jim Mohan gefunden und herausbekommen habe, was wirklich passiert ist. Ich sage Ihnen jetzt, dass Sie mindestens mit einer Anklage wegen Körperverletzung und versuchten Mordes zu rechnen haben.«
    Ich sprang auf. »Nash, versuch bloß nicht, den untoten Jim allein zu finden! Schick auch nicht deine Deputies raus, um ihn zur Strecke zu bringen! Er ist ein Killer. Er wird jeden vernichten, der versucht, sich ihm zu nähern.«
    Nash warf mir einen ärgerlichen Blick zu. »Ich kann einem Richter schlecht sagen, dass ich Ben des Mordes anklage, aber › sorry, eine Leiche gibt es leider nicht, die wurde nämlich von den Toten auferweckt ‹ .«
    »Ein Richter, der in Magellan aufgewachsen ist, dürfte dir glauben.«
    Nash machte ein finsteres Gesicht, offenbar fand er mich nicht witzig. »Deshalb muss ich diesen Jim trotzdem finden. Er hat den Mann in Mayas Vorgarten ermordet, ganz zu schweigen von dem Wanderer im Süden der Stadt. Und deinen Angreifer in Las Vegas.«
    Ben

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