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Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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eingezogen waren.
    Er sah auf mich herab. Seine Reißzähne schoben sich unter der Oberlippe vor, und seine Pupillen loderten. Sämtliche hellen Strähnen waren aus seinem Haar verschwunden; nun lag es dunkel und eng an seinem Kopf an, und in dem hässlich fahlen Licht in der Küche leuchteten seine Augen buchstäblich.
    »Ich bin geduldig«, zischte er etwas lispelnd wegen der verlängerten Eckzähne. »Ich bringe dich und dein Haustier lebend hier raus, aber du musst tun, was ich sage! Hast du mich verstanden?«
    Wie hat er das gemacht? Der zweite Gedanke, der so laut war, dass ich hätte schwören können, ich hätte ihn ausgesprochen: Kann er mir das beibringen?
    »Arschloch!«, knurrte Graves. Sein Fluch ging in das tiefe Dröhnen des Windes über, der an dem zerbrochenen Glas rüttelte und den metallischen Geruch von Schnee und Gewalt in den Raum blies. »Dru? Dru! «
    Er klang gar nicht menschlich, obgleich es eindeutig mein Name war.
    »Sobald die Sonne untergeht, werden all deine Nachbarn aufwachen.« Christophes Finger schnitten mir nicht die Luft ab, ließen mir aber auch keinen Bewegungsspielraum. »Ich habe den Traumräuber lediglich verwundet. Wahrscheinlich ist er durch sämtliche Fenster der Straße gekrochen und hat seine Eier in die Schlafenden gelegt. Wenn die Jungen schlüpfen, werden sie hungrig sein, und hier bist du, ein netter kleiner Happen.« Er neigte den Kopf zur Seite. »Das Günstige ist, dass Sergej wahrscheinlich nicht weiß, dass du lebst. Aber er dürfte es inzwischen annehmen, weil sein teurer kleiner Killer nicht zurückgekommen ist, und sobald die Sonne fort ist, wird er … Bleib, wo du bist, Hundejunge!« Er hob seine freie Hand und zeigte mit dem Finger auf Graves. Das Knurren wurde etwas leiser, war jedoch unverkennbar das eines Wolfes, der zum Sprung ansetzt, nicht das eines Teenagers, der eben gegen ein Fenster geschmissen wurde. »Benimmst du dich jetzt, kleines Vögelchen?«
    Ich hätte ihm vielleicht nachgegeben, zumindest lange genug, dass er die Hand wieder von meinem Hals nahm, wäre der Wind nicht zu einem Kreischen und mir zweierlei klargeworden.
    Das Licht schwand sehr schnell, war nicht mehr fahl, sondern dämmrig, und meine Ohren gingen zu, weil der Luftdruck plötzlich verändert war.
    Außerdem knurrte nicht mehr nur Graves.
    Der Werwolf brach mit einem Riesenradau durch die Tür und krachte direkt gegen Christophes Brust.
    Eine furchtbare halbe Sekunde lang pressten dessen Finger sich fester auf meine Luftröhre, bevor sie weggerissen wurden. Dass ich schrie, bemerkte ich erst, nachdem ich auf Händen und Knien rückwärtsgekrabbelt war wie ein betrunkener Witzbold auf einer Studentenparty. Ich fiel die zwei Stufen hinunter auf den kalten Estrich des Garagenbodens. In der Tür stieß ich mir heftig den Ellbogen, was mich nicht weiter kümmerte, und schlug so hart unten auf dem Boden auf, dass meine Zähne zusammenknallten.
    Eine zweite pelzige Gestalt flog über mich hinweg, verschwamm und wandelte sich im Flug, und ich zog meinen Oberkörper ein. Weil ich außer Atem war, unterbrach ich meinen Schrei kurz, um Luft zu holen und weiterzuschreien.
    »DRU!«, brüllte jemand, und Graves sprang durch die Tür. Er wäre auf mir gelandet, hätte er nicht noch in der Luft eine verblüffend elegante Drehung vollführt. In seiner rechten Hand hielt er etwas Glitzerndes: meinen Schlüsselbund, wie ich erkannte, sobald er schlitternd auf dem Boden aufsetzte. Der Lärm im Haus nahm zu, denn zu dem röhrenden Knurren gesellte sich ein lautes Krachen. Holz splitterte, und etwas wurde mit solcher Wucht gegen die Wand geschmettert, dass sie vibrierte und an einigen Stellen die Dübel hervortraten. Gleichzeitig ertönte ein schrilles Schmerzgejaule.
    Ich rappelte mich hoch und zögerte ganz kurz, lange genug, um noch mehr Krachen und Jaulen zu hören. Es klang, als wären weitere Werwölfe angekommen. Schatten huschten vor dem offenen Garagentor vorbei, und das Heulen begann.
    Wer das schon einmal gehört hat, braucht keine Beschreibung, aber hier kommt eine für jene, die es nicht kennen: Man stelle sich vor, dass man in der kältesten Nacht nackt im Wald hockt und ein spiralförmig ansteigendes, gläsernes Schrillen hört, das allein schon ausreicht, um einem Alpträume zu bescheren. Und man kann nichts anderes tun, als sich noch dichter ans Feuer zu drängen und zu beten, dass die Scheite bis zum Morgengrauen reichen.
    Noch schlimmer, sehr viel schlimmer wird es dadurch,

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