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Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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hatte einen beschissenen Tag.« Und du hast keinen Schimmer, wie beschissen.
    »Kein Problem.« Mit ausgebreiteten Händen wischte er die Entschuldigung weg. Sein Mantel raschelte, als er sein Gewicht auf dem Stuhl verlagerte. »Also, ich kann dich an einen Ort bringen, wo du heute Nacht schlafen kannst. Dort ist es sicher, okay?«
    »Wie teuer?« Ich besaß ein bisschen Geld. Eigentlich war das Geld bei Dad nie knapp gewesen, was auch gut so war, denn bei unserem Lebensstil war es unverzichtbar, ständig flüssig zu sein. Aber nachdem Dad wirklich, endgültig fort war, musste ich sparsam mit dem sein, was ich hatte, und dafür sorgen, dass ich mehr auftrieb, ehe ich anfing, das bisschen, was ich besaß, wie bekloppt zu verprassen.
    Und Dads Brieftasche war verschwunden. Er konnte sie irgendwo in seinem Truck versteckt haben, aber …
    »Wie oft soll ich dir noch sagen, dass das erste Mal gratis ist?« Er blickte sich um. »Hast du Lust auf Air Hockey? Ist eine gute Ablenkung.«
    Also ehrlich, ich weiß nicht, ob das auch gegen Gedanken an Zombies wirkt! Aber immerhin wäre es eine Beschäftigung. Ich konnte ja schlecht hier herumsitzen, bis das Einkaufszentrum schloss. Da würde ich platzen. Oder losheulen. Oder irgendetwas anderes, womit ich sicher auffallen würde.
    »Klar«, hörte ich mich antworten.
    Ein Strahlen huschte über sein Gesicht. »Super! Bist du fertig?«
    Ich schob meinen Stuhl zurück und spürte, wie mein Rücken krampfte, als ich mich aufrichtete, weshalb ich eine Grimasse zog und die Luft anhielt. Wahrscheinlich hatte ich mir bei dem Versuch, von dem Zombie wegzukommen, etwas gezerrt. »Ja, bin ich. Graves?«
    »Hmm?« Er schüttelte sich das Haar wieder ins Gesicht, aber sein Grinsen blieb. So sah er ein bisschen älter aus, denn die Strähnen gaben seinem Babygesicht etwas Kantigeres.
    »Danke.« Zwar war es völlig unangemessen, aber mir fiel absolut nichts anderes ein. »Nette Handschuhe.«
    »Ah, tja, weißt du was?« Er hob das Tablett und meinen Becher mit dem kalten Kaffee hoch, während er mit den durchgehenden Brauen wackelte und mir – fasst man das? – zuzwinkerte! »Mädchen stehen auf Jungs mit Handschuhen.«
    Es mag unvorstellbar anmuten, aber ich lachte! Nennt es ein Wunder.

Kapitel 7
    D as ist ein Witz«, sagte ich zum fünften Mal. »Im Einkaufszentrum?«
    »Hier ist es warm und sicher. Und es öffnet früh genug, dass du morgen rechtzeitig in der Schule bist.« Graves fuhr mit der Hand durch sein Haar und überprüfte den Gang. »Komm!«
    Ich war noch nie hinter den Kulissen eines Einkaufszentrums gewesen. Sie sind gigantisch groß, und die Läden machen bestenfalls die Hälfte aus. Hinter jedem Geschäft mit Lager zogen sich endlose Betriebsflure kreuz und quer durch das Gebäude, von denen teils Büroräume abgingen. Und alles nur eine dünne Tür vom Einkaufsparadies entfernt. Graves wartete in dem Flur, der zu den Toiletten führte, bis die Luft rein war, dann holte er ein kleines Plastikkärtchen hervor, das wie eine Kreditkarte aussah. Routiniert steckte er es in einen Türschlitz und bedeutete mir, durch die Tür zu gehen. Als er mir folgte, blickte er sich über die Schulter um. In diesem Moment wirkte sein Gesicht viel älter als zuvor, glättete sich jedoch wieder, sobald er die Tür hinter sich geschlossen und sich vergewissert hatte, dass sie verriegelt war.
    Auf diesem Gang war nur noch gedämpfte Musik zu hören, wofür ich unendlich dankbar war. Meine rechte Hand schmerzte vom Rückstoß der Neunmillimeter und vom Air Hockey. Der hakennasige Graves spielte fies, und nachdem ich ihn in den ersten zwei Runden geschlagen hatte, machte er keine Gefangenen mehr.
    Fünf Minuten am Stück hatte ich nicht an Zombies gedacht, während ich an dem breiten Tisch herumsprang. Wenn man sich bewegte, war es leichter, nicht nachzudenken.
    Unsere Schritte hallten auf dem nackten Beton. Die Wände waren nicht gestrichen, und Staub sammelte sich in den Ecken. »Wie oft kommt jemand hier durch?«
    »Nicht oft. Die Wartungsleute wollen genauso dringend nach Hause wie alle anderen. Es wäre ein Wunder, sollte nach Ladenschluss noch jemand hier sein. Und an Tagen wie heute gehen die Hausmeister erst recht früher.« Er bog nach rechts und führte mich in ein wirres Labyrinth aus Gängen, die alle gleich aussahen. Wenigstens war es warm, und mir wurde plötzlich bewusst, dass ich vollkommen erschöpft war.
    Ich hängte meine Tasche höher auf die Schulter, weil der Riemen durch

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