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Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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wieder gesagt, was ich tun sollte, falls ihm etwas zustieß. Meistens hatte ich gar nicht richtig hingehört – wer wollte schon daran denken? Ich bestimmt nicht. Dennoch … Hals dir keinen Ballast auf, sonst gehst du unter! Vergiss nicht: Falls mir irgendetwas passiert, kümmerst du dich um dich selbst, Dru! Du musst stark sein und tun, was du tun musst.
    Dieser Junge war bisher aber weder ein Blutsauger noch ein Werwolf. Er war einfach bloß ein Junge. Er hatte mir Essen gebracht und mir sein privates Versteck gezeigt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er so etwas öfter machte.
    Er vertraute mir. Da konnte ich ihn doch nicht verlassen.
    Oder?
    »Ich lasse dich nicht im Stich.« Sogar in meinen eigenen Ohren klang ich komisch, atemlos, als würde ich einen Berg hinauflaufen. »Du musst tun, was ich dir sage, verstanden?«
    Zu meinem Erstaunen grinste er. »Ganz schön selbstbewusst!« Seine Pupillen waren immer noch riesig, aber wenigstens hatte er wieder ein bisschen Farbe im Gesicht, besonders an den Wangenknochen. »Ich mag selbstbewusste Mädchen.«
    Herrgott noch mal! Wenigstens fühlte sich einer hier offenbar schon besser. »Halt die Klappe! Du wirst exakt das machen, was ich dir sage, klar?« Oder wir werden verhaftet – vielleicht auch umgebracht.
    »Klar. Springst du mit all deinen Dates so um?« Er legte die Sorte Courage an den Tag, die man bewies, wenn man eigentlich schiere Panik empfand. Wirklich tapfer; na ja, es konnte auch bloß der Schock sein.
    »Ich habe keine Dates.« Ich bleibe nirgends lange genug, als dass sich jemand mit mir verabreden würde. »Ist das Silber?« Ich wies auf seinen Ohrring, wobei ich nicht bedachte, dass ich noch meine Waffe in der Hand hielt. Prompt zuckte Graves zusammen, überspielte es aber gleich.
    »Ich glaube schon. Der, von dem ich ihn gekauft habe, hat es auf jeden Fall behauptet.«
    »Was ist damit – mit der Kette?« Diesmal nahm ich meine linke Hand, um darauf zu zeigen. Meine Tasche ist unten in seinem Zimmer. Ich brauche meine Tasche!
    Das war zu riskant. Eigentlich war alles zu riskant. Wenn ich zurück in Graves’ kleines Versteck ging, konnten wir von den Cops entdeckt werden (schlecht) oder von einem möglicherweise tollwütigen Werwolf (noch schlechter), dessen Wunde verheilt und der für die zweite Runde bereit war. Nein, ich musste uns beide hier wegbringen.
    Ich brauche meine Tasche. Es war so dringend wie der Drang zu pinkeln. Ich wollte meine Tasche, wie kleine Kinder auf den Arm wollen, wenn sie sich die Knie aufgeschürft haben, so wie man nach einem verregneten Monat unbedingt Sonne will oder nach einem Marsch durch die Wüste Wasser.
    »Die Kette ist aus Silber.« Allmählich wurde sein Blick klarer, ruhiger. Es war offenbar eine gute Idee, ihm Fragen zu stellen.
    »Gut. Ich gehe meine Tasche holen. Du bleibst hier!«
    Daraufhin wurden seine Augen wieder groß und nahmen einen ängstlichen Ausdruck an. Die Pupillen schrumpften, so dass die grüne Iris zum Vorschein kam. »Lass mich nicht hier!« Er stemmte sich von der Kabinenwand ab, und seine Worte hallten von den Kacheln wider.
    »Schhh!«, machte ich. »Hör zu, du weißt nicht, wie du dich unbemerkt bewegst. Ich gehe runter und hole meine Tasche. Dann komme ich wieder her und bringe dich an einen sicheren Ort.«
    »Ist es hier denn nicht sicher?« Seine Frage troff vor Sarkasmus, aber wenigstens sprach er leise. »Mann, was war das Ding?«
    »Ein Werwolf, wie ich bereits sagte.« Ich blickte nervös zum Eingang und hoffte, dass uns keiner hörte, niemand in diesem Teil des Einkaufszentrums war. Waren sie weg? Es sah den Cops nicht ähnlich, ein solches Chaos in unter einer Stunde zu beseitigen. Wenn sie es allerdings für richtig ausgeflippten Vandalismus hielten, blieben sie nicht allzu lange. Draußen musste es heute Abend reichlich zu tun geben. Bei schlechtem Wetter häuften sich stets die Notfälle.
    Ich nagte an meiner ohnehin wunden Unterlippe und überlegte. Ich musste meine Tasche haben, und ich musste uns beide aus dem Einkaufszentrum und zu dem einzigen sicheren Flecken schaffen, den ich kannte. Was hätte Dad getan?
    Wenn ich es so anging, schien es beinahe machbar. Beinahe. Abgesehen von dem Teil mit »Ich habe keinen Schimmer, was ich als Nächstes tun soll«.
    »Bleib hier!« In Gedanken war ich schon dabei, meinen Hin- und Rückweg zu planen.
    Graves packte meinen Arm mit verblüffender Kraft. »Dru. Lass mich nicht allein! Bitte! «
    Ich öffnete den Mund, um ihm

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