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Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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die coolen weißen Zickzacknarben.
    Bei diesem Gedanken fiel mir der Werwolf mit dem hellen Fellstreifen wieder ein, und es schüttelte mich. Ich suchte mir ein Paar trockene Turnschuhe heraus, denn meine Stiefel waren nach wie vor triefend nass. Nun war ich bereit, mich an die Problemlösungen zu machen.
    Unten war Schnee durch die Fliegentür auf die kleine Veranda geweht, und es war scheußlich kalt. Sehnsüchtig blickte ich zu dem Karton mit Cheerios auf der Arbeitsplatte. Mein Magen knurrte prompt los, aber zuerst ging ich in die Garage, um Sperrholz zu holen. Mein Schnorrerglück war mir hold, und binnen nicht einmal zehn Minuten hatte ich den Schnee weggefegt und die Fliegentür mit einer Holzplatte gesichert. Ich nagelte noch eine weitere Holzplatte von außen gegen die Hintertür. Dann sammelte ich die Glasscherben zusammen, wobei ich auf das Heulen des Windes draußen lauschte. Meine Finger waren taub, und mein Atem stieg in kleinen Wolken vor mir auf. Fast bereute ich, dass ich überhaupt wieder aufgewacht war.
    Ich hängte ein paar Decken über eine Schnur oberhalb der Hintertür, um sie zu isolieren, und befestigte sie mit Isolierband – der beste Freund aller Mädchen. Dann endlich stellte ich die Heizung an und bibberte mich durch die erste Cheerios-Schale. Die Milch brannte, so kalt war sie. Im ganzen Haus roch es nach frischer Luft mit einer leichten, rasch verfliegenden Zombie-Note. Aber ich hatte solchen Hunger, dass es mir egal war.
    Sobald ich aufgegessen hatte, steckte ich ein neues Magazin in meine Waffe und sah nach Graves. Er lag immer noch im Tiefschlaf, wobei er durch Nase und Mund atmete, wie es kleine Kinder tun. Das Haus wurde langsam wärmer, während ich eine halbe Ewigkeit auf der Treppe hockte, die Arme um meinen Oberkörper geschlungen, und auf den Flur mit den Umzugskartons und den Einschusslöchern in der Wand starrte.
    Was hast du jetzt vor, Dru?
    In mir wollte sich keine Antwort finden. Ich wusste, dass ich aufstehen und etwas Richtiges essen sollte, aber ich glotzte weiter auf die Einschusslöcher. Und mit den Frühstücksflocken, die wie eine kalte Faust meinen Magen beschwerten, schien sowieso nichts verlockend.
    Lose hielt ich die Waffe in meiner rechten Hand. Falls Graves sich verwandelte …
    Na ja, rein technisch gesehen hast du schon jemanden umgebracht, Kleines. Wie immer, wenn ich komplett blöd war, klang Dads Stimme kühl und gelassen. Einer mehr dürfte nicht allzu schwierig werden. Warte einfach, bis er sich verwandelt, und erledige ihn. Das hättest du gleich im Einkaufszentrum tun sollen!
    Trotzdem war es auf eine bizarre Weise tröstlich, jemanden im Haus zu haben, der nirgends hinkonnte. Erbärmlich, ja, aber ich hatte so viele Nächte gewartet, dass Dad zurückkam, dass es nett war, jenes stille Geräusch zu hören, wenn jemand anders unter demselben Dach atmete. Und was, falls er sich in ein großes haariges Biest verwandelte, das mich töten wollte? Beim ersten Wandel war ein Werwolf nicht zu bremsen, bis er Blut bekommen hatte.
    Jedenfalls behaupteten das die schlauen Bücher. Und ich hatte keinen Grund, an ihnen zu zweifeln – oder an Dad, der dasselbe gesagt hatte.
    Das hier kann schnell außer Kontrolle geraten. Dads Worte, für gewöhnlich mit ernster Miene und einer Waffe in der Hand ausgesprochen. Was willst du als Nächstes tun, Dru?
    Ich brauchte einen Plan. Leider hatte ich nicht einmal eine vage Idee.
    »Ich putze erst einmal das Wohnzimmer«, sagte ich in die Stille hinein. »Danach warte ich, bis er aufwacht, und dann sehen wir weiter.«
    Die Leere in mir war damit nicht zufrieden. Dad war tot. Er kam nicht wieder. Ich war allein auf der Welt, und ich hatte einen Jungen oben liegen, der von einem Werwolf gebissen worden war, als er mir helfen wollte. Es gab sicher anderes, worüber ich nachdenken sollte, aber ich konnte mich partout nicht erinnern, was. Ich saß einfach auf der Treppe und fühlte mich sehr klein und sehr allein.
    Du sammelst hier ja richtig Punkte, Mäuschen! Ich fröstelte und schlang die Arme um meine angewinkelten Knie. Draußen fiel der Schnee ohne Unterlass. Es war acht Uhr morgens und noch dunkel, abgesehen von dem wirren Lichtschimmer, der sich von den Straßenlaternen durch die wirbelnden dicken Flocken kämpfte. Du brauchst eine neue Hintertür – außer, du fliehst aus der Stadt.
    Ich konnte nicht fliehen. Jemand musste Graves erklären, was los war. Und jemand hatte Dad umgebracht.
    Das war es, woran ich nicht

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