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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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von Gewehrfeuer und bläulich weiße Blitze, die sich wie Pinselstriche durch die Dunkelheit zogen. Der Mann mit dem Nachtsichtgerät schlug Jack quer über den Rücken und schleuderte ihn gegen Krista. Jack versuchte, Krista vor den Schlägen abzuschirmen, und stieß gegen den Mann mit dem Gewehr.
    »Wir sind Amerikaner. Wir sind nicht …«
    Der Mann schlug nur noch fester zu.
    »Wir haben hier nur rumgealbert. Wir haben nicht …«
    Der Mann drosch so hart auf ihn ein, dass ein kribbelnder Blitz seinen Rücken hinauf bis zum Scheitel schoss, und Jack ging taumelnd in die Knie.
    Krista flüsterte verzweifelt, als sie ihm wieder auf die Füße half:
    »Hör auf. Sie werden dich umbringen.«
    »Die denken, wir gehören zu diesen Leuten.«
    »Das sind bajadores . Die werden uns umbringen.«
    »Was?«
    »Hör auf zu kämpfen …«
    Männer mit Baseballschlägern und Elektrostöcken schwärmten umher wie aufgebrachte Wespen, trieben die wachsende Menge zurück zu dem Kofferlastwagen. Jack fiel neben Krista in Gleichschritt und schlurfte mit der Menge weiter. Die meisten Leute um sie herum waren Asiaten, obwohl auch einige wenige Latinos und Menschen aus dem Nahen Osten darunter waren. Krista sprach auf Spanisch mit einer verängstigten Frau neben ihnen, während Jack aus dem Augenwinkel ein paar Männer sah, die im Gebüsch einen Körper hochhoben. Dann beugte sich Krista zu ihm und flüsterte:
    »Die Frau hier stammt aus Guatemala. Die meisten anderen kommen aus Korea. Sie sagt, wir werden gerade entführt.«
    »Das ist doch verrückt. Wir sind hier in Amerika.«
    »Ein Mann namens Sanchez hat sie über die Grenze geschafft, aber die bajadores haben ihn einfach umgebracht. Gib mir deine Brieftasche.«
    »Warum …?«
    »Psst.«
    Sie wechselte weitere Worte mit der Frau, bevor sie sich wieder zu Jack umdrehte.
    »Wir müssen das loswerden – alles mit deinem Namen drauf. Bitte, Baby, vertrau mir. Bloß kein Aufsehen erregen.«
    Jack steckte ihr seine Brieftasche zu, konnte aber nicht sehen, was sie damit anstellte.
    Sie wurden zu dem Kofferlaster getrieben, als hätten es die Bewacher eilig. Sobald sich die Leute zu stauen drohten, schlugen die Wachen fester auf sie ein und brüllten sie an, wenn sie entsetzt stehen blieben. Die Menschen in Jacks Nähe flehten in Sprachen, die er nicht verstand, ihre Mienen wirkten selbst im schummerigen Sternenlicht verloren und verängstigt.
    Je näher sie dem Lastwagen kamen und je größer das Gedränge wurde, umso stärker war Jacks Drang zu fliehen. Er wollte sich durch all diese weinenden Menschen zwängen und in die Wüste hinauslaufen, sich einfach vom Acker machen und verduften und von Strauch zu Kaktus hetzen und den ganzen Weg zurück nach Los Angeles rennen. Sein Herz hämmerte, und ihm war so schlecht, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Er hatte mehr Angst als in seinem ganzen Leben zuvor, es war noch viel schlimmer als beim Tod seiner Eltern.
    Doch stattdessen legte er seinen Arm um Krista und flüsterte tröstende Worte in ihr Haar.
    »Sie werden hier draußen mein Auto finden. So werden sie unsere Spur aufnehmen. Sie werden mein Auto sehen.«
    Der Frachtraum war eine schwarze lauernde Höhle, bewacht von bewaffneten Männern, die jeden Einzelnen durchsuchten, bevor sie ihn ins Innere des Lastwagens stießen. Hände glitten über Krista auf eine Art, bei der Jack Scham überkam, anschließend wanderten dieselben Hände über seine Taschen und unter seine Jacke. Sie nahmen ihm sein Mobiltelefon und die Schlüssel ab, bevor auch er in den Lastwagen hinaufgeschoben wurde. Helfende Hände streckten sich ihm von drinnen entgegen, dann war auch er im Laderaum.
    »Jack!«
    »Ich bin hier. Wo bist du?«
    Sie wurden tiefer in die Höhle geschoben, während immer mehr Leute hinzukamen, bis schließlich der Frachtraum dicht an dicht mit schwitzenden Leibern gefüllt war. Schließlich krachte die große Schiebetür herunter und schnitt die letzten schwachen Fetzen Licht ab. Die Dunkelheit war ein tiefes, reines Schwarz, und die stickige Luft stank nach Körpergeruch und Urin. Jack sah nichts, nicht mal eine Form oder Linie oder einen Schatten. Er hörte, wie ein Schloss einrastete, und flüsterte:
    »Die haben uns eingesperrt.«
    Krista drängte sich enger an ihn, unsichtbar in der Dunkelheit. Draußen wurden die Türen des Führerhauses zugeschlagen, und der Motor wurde angelassen. Der Lastwagen machte einen Ruck, dann setzte er sich in Bewegung.
    Jack wusste nicht,

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